Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. Churstimme Anregung geschehen (i); aber ohnealle Wirkung. So sehr hat die Bestimmung der goldenen Bulle in Ansehung dessen, was bisher bestritten worden war, durchgegriffen und ihren völligen Zweck erreicht. VI. Mit den Grundsätzen für die Zukunft war VII. Das einzige hat nur in der Folge noch einer Nicht (i) Senkenbergs Sammlung ungedruckter und rarer Schriften Th. 1. (1745.) S. 28. (k) Goldene Bulle Cap. 7. §. 3.: "Si prime-
genitus -- absque heredibus masculis -- ab hae luce III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. Churſtimme Anregung geſchehen (i); aber ohnealle Wirkung. So ſehr hat die Beſtimmung der goldenen Bulle in Anſehung deſſen, was bisher beſtritten worden war, durchgegriffen und ihren voͤlligen Zweck erreicht. VI. Mit den Grundſaͤtzen fuͤr die Zukunft war VII. Das einzige hat nur in der Folge noch einer Nicht (i) Senkenbergs Sammlung ungedruckter und rarer Schriften Th. 1. (1745.) S. 28. (k) Goldene Bulle Cap. 7. §. 3.: ”Si prime-
genitus — absque heredibus masculis — ab hae luce <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0276" n="242"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Mittl. Zeiten <hi rendition="#aq">b</hi>) 1235-1493.</hi></fw><lb/> Churſtimme Anregung geſchehen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#fr">Senkenbergs</hi> Sammlung ungedruckter<lb/> und rarer Schriften Th. 1. (1745.) S. 28.</note>; aber ohne<lb/> alle Wirkung. So ſehr hat die Beſtimmung der<lb/> goldenen Bulle in Anſehung deſſen, was bisher<lb/> beſtritten worden war, durchgegriffen und ihren<lb/> voͤlligen Zweck erreicht.</p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">VI.</hi> </note> <p>Mit den <hi rendition="#fr">Grundſaͤtzen fuͤr die Zukunft</hi> war<lb/> ſie nicht weniger gluͤcklich. Sie ſetzte jetzt ein vor<lb/> allemal feſt, daß, ſo wie die drey geiſtlichen Chu-<lb/> ren auf den Erzſtiftern Mainz, Trier, Coͤlln haf-<lb/> teten, ſo die vier weltlichen Churen von nun an<lb/> unveraͤnderlich auf dem Koͤnigreiche Boͤhmen, der<lb/> Pfalz am Rheine, dem Churkreiſe Sachſen-Witten-<lb/> berg, und der Mark Brandenburg haften ſollten.<lb/> Ein jedes von dieſen vier Churfuͤrſtenthuͤmern ſollte<lb/> von nun an untheilbar ſeyn, und immer nur auf<lb/> den Erſtgebohrnen vererbt werden. Folglich konnte<lb/> nunmehr weder Theilung noch Gemeinſchaft noch<lb/> Abwechſelung in einer Churwuͤrde mehr in Frage<lb/> kommen.</p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">VII.</hi> </note> <p>Das einzige hat nur in der Folge noch einer<lb/> etwas naͤhern Beſtimmung bedurft, wie die <hi rendition="#fr">Erb-<lb/> folge nach der Erſtgebuhrt</hi> unter Seitenver-<lb/> wandten zu verſtehen ſey. Die goldene Bulle hatte<lb/> ſich nur ſo erklaͤret: wenn der Erſtgebohrne ohne<lb/> ſucceſſionsfaͤhige Soͤhne verſtuͤrbe, ſollte ſein aͤlte-<lb/> ſter Bruder zur Erbfolge in der Chur gelangen <note xml:id="seg2pn_12_1" next="#seg2pn_12_2" place="foot" n="(k)">Goldene Bulle Cap. 7. §. 3.: <hi rendition="#aq">”Si prime-<lb/> genitus — absque heredibus masculis — ab hae</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">luce</hi></fw></note>.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nicht</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [242/0276]
III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
Churſtimme Anregung geſchehen (i); aber ohne
alle Wirkung. So ſehr hat die Beſtimmung der
goldenen Bulle in Anſehung deſſen, was bisher
beſtritten worden war, durchgegriffen und ihren
voͤlligen Zweck erreicht.
Mit den Grundſaͤtzen fuͤr die Zukunft war
ſie nicht weniger gluͤcklich. Sie ſetzte jetzt ein vor
allemal feſt, daß, ſo wie die drey geiſtlichen Chu-
ren auf den Erzſtiftern Mainz, Trier, Coͤlln haf-
teten, ſo die vier weltlichen Churen von nun an
unveraͤnderlich auf dem Koͤnigreiche Boͤhmen, der
Pfalz am Rheine, dem Churkreiſe Sachſen-Witten-
berg, und der Mark Brandenburg haften ſollten.
Ein jedes von dieſen vier Churfuͤrſtenthuͤmern ſollte
von nun an untheilbar ſeyn, und immer nur auf
den Erſtgebohrnen vererbt werden. Folglich konnte
nunmehr weder Theilung noch Gemeinſchaft noch
Abwechſelung in einer Churwuͤrde mehr in Frage
kommen.
Das einzige hat nur in der Folge noch einer
etwas naͤhern Beſtimmung bedurft, wie die Erb-
folge nach der Erſtgebuhrt unter Seitenver-
wandten zu verſtehen ſey. Die goldene Bulle hatte
ſich nur ſo erklaͤret: wenn der Erſtgebohrne ohne
ſucceſſionsfaͤhige Soͤhne verſtuͤrbe, ſollte ſein aͤlte-
ſter Bruder zur Erbfolge in der Chur gelangen (k).
Nicht
(i) Senkenbergs Sammlung ungedruckter
und rarer Schriften Th. 1. (1745.) S. 28.
(k) Goldene Bulle Cap. 7. §. 3.: ”Si prime-
genitus — absque heredibus masculis — ab hae
luce
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |