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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831.

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teresse verleiht. Seine Sicherheit und Gewandtheit
als Taschenspieler war überdieß eben so merkwürdig,
wie sein gutes theatralisches Spiel und Gedächtniß.
Zuletzt führte er auf Gläsern, die er vorher naß
machte, mehrere Musikstücke mit großer Fertigkeit
aus, nicht nur im Harmonika-Styl, sondern auch
Walzer und dergleichen, und selbst lange Triller, die
vortrefflich gelangen.



Die Season übt schon ihr Recht. Die Straßen
wimmeln von eleganten Equipagen, die Buden eta-
liren neue Schätze, alle Häuser sind gefüllt, und alle
Preise zum Doppelten und Dreifachen gestiegen. Der
Minister Peel gab heute der Herzogin von Cla-
rence eine sehr glänzende Soire. Sein Haus ist
mit vielen schönen Gemälden geschmückt, unter
denen sich auch der berühmte chapeau de paille von
Rubens befindet. Herr Peel hat dies kleine Brust-
bild nur mit 15,000 Rthlr. unsres Geldes bezahlt. Es ist
unglaublich, welche Schätze in dieser Hinsicht England
enthält. So sah ich gestern in Gesellschaft der Für-
stin E. die kleine Privatsammlung eines Geistlichen
(Herr Carr) welche kaum 30 Gemälde enthält, und
die ihm dennoch nicht nur 20,000 L. St. gekostet hat,
sondern sie auch vollkommen werth ist. Es sind so
viel Meisterstücke als Bilder, die einzig richtige Art
für einen Privatmann zu sammeln, der keine Ga-

tereſſe verleiht. Seine Sicherheit und Gewandtheit
als Taſchenſpieler war überdieß eben ſo merkwürdig,
wie ſein gutes theatraliſches Spiel und Gedächtniß.
Zuletzt führte er auf Gläſern, die er vorher naß
machte, mehrere Muſikſtücke mit großer Fertigkeit
aus, nicht nur im Harmonika-Styl, ſondern auch
Walzer und dergleichen, und ſelbſt lange Triller, die
vortrefflich gelangen.



Die Seaſon übt ſchon ihr Recht. Die Straßen
wimmeln von eleganten Equipagen, die Buden eta-
liren neue Schätze, alle Häuſer ſind gefüllt, und alle
Preiſe zum Doppelten und Dreifachen geſtiegen. Der
Miniſter Peel gab heute der Herzogin von Cla-
rence eine ſehr glänzende Soiré. Sein Haus iſt
mit vielen ſchönen Gemälden geſchmückt, unter
denen ſich auch der berühmte chapeau de paille von
Rubens befindet. Herr Peel hat dies kleine Bruſt-
bild nur mit 15,000 Rthlr. unſres Geldes bezahlt. Es iſt
unglaublich, welche Schätze in dieſer Hinſicht England
enthält. So ſah ich geſtern in Geſellſchaft der Für-
ſtin E. die kleine Privatſammlung eines Geiſtlichen
(Herr Carr) welche kaum 30 Gemälde enthält, und
die ihm dennoch nicht nur 20,000 L. St. gekoſtet hat,
ſondern ſie auch vollkommen werth iſt. Es ſind ſo
viel Meiſterſtücke als Bilder, die einzig richtige Art
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[327/0345] tereſſe verleiht. Seine Sicherheit und Gewandtheit als Taſchenſpieler war überdieß eben ſo merkwürdig, wie ſein gutes theatraliſches Spiel und Gedächtniß. Zuletzt führte er auf Gläſern, die er vorher naß machte, mehrere Muſikſtücke mit großer Fertigkeit aus, nicht nur im Harmonika-Styl, ſondern auch Walzer und dergleichen, und ſelbſt lange Triller, die vortrefflich gelangen. Den 9ten Maͤrz. Die Seaſon übt ſchon ihr Recht. Die Straßen wimmeln von eleganten Equipagen, die Buden eta- liren neue Schätze, alle Häuſer ſind gefüllt, und alle Preiſe zum Doppelten und Dreifachen geſtiegen. Der Miniſter Peel gab heute der Herzogin von Cla- rence eine ſehr glänzende Soiré. Sein Haus iſt mit vielen ſchönen Gemälden geſchmückt, unter denen ſich auch der berühmte chapeau de paille von Rubens befindet. Herr Peel hat dies kleine Bruſt- bild nur mit 15,000 Rthlr. unſres Geldes bezahlt. Es iſt unglaublich, welche Schätze in dieſer Hinſicht England enthält. So ſah ich geſtern in Geſellſchaft der Für- ſtin E. die kleine Privatſammlung eines Geiſtlichen (Herr Carr) welche kaum 30 Gemälde enthält, und die ihm dennoch nicht nur 20,000 L. St. gekoſtet hat, ſondern ſie auch vollkommen werth iſt. Es ſind ſo viel Meiſterſtücke als Bilder, die einzig richtige Art für einen Privatmann zu ſammeln, der keine Ga-

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/345>, abgerufen am 24.11.2024.