geln hinter ihnen, die sie bis ins Unendliche zu ver- längern schienen. Die Erleuchtung machte Nacht zu Tag, und zwei Musikchöre in der Höhe, auf einem Balkon am Ende des Saals uns gegenüber, spielten während den Gesundheiten, denen immer ein Tusch voranging, allerlei Nationelles. Der Lord Mayor hielt, wohlgezählt, 26 längere und kürzere Reden. Auch einer der fremden Diplomaten wagte sich an eine solche, aber mit sehr schlechtem Erfolg, und ohne die Gutmüthigkeit des Auditoriums, das jedes- mal, wenn er nicht weiter konnte, so lange hear hear schrie, bis er sich wieder gesammelt, wäre er förm- lich stecken geblieben.
Bei jeder Gesundheit, die der Lord Mayor aus- brachte, rief ein mit silbernen Ketten behangener Ce- remonienmeister hinter seinem Stuhle: Mylords and Gentlemen, fill Your glasses! Die Lady Mayoreß und alle ihre Damen erschienen übrigens in abscheu- lichen Toiletten, und mit entsprechenden Tournüren. Mir war der Platz neben einer Amerikanerin, der Niece eines frühern Präsidenten der vereinigten Staaten, wie sie mir sagte, aber ich erinnere mich nicht mehr, von welchem, angewiesen. Es ist zu vermuthen, daß weder ihr rothes Haar, noch ihr Albinos teint bei ihren Landsmänninnen häufig vor- kömmt, sonst würde das schöne Geschlecht daselbst nicht so sehr gerühmt werden. Ihre Unterhaltung war aber recht geistreich, manchmal fast mit der Laune Washington Irwings.
geln hinter ihnen, die ſie bis ins Unendliche zu ver- längern ſchienen. Die Erleuchtung machte Nacht zu Tag, und zwei Muſikchöre in der Höhe, auf einem Balkon am Ende des Saals uns gegenüber, ſpielten während den Geſundheiten, denen immer ein Tuſch voranging, allerlei Nationelles. Der Lord Mayor hielt, wohlgezählt, 26 längere und kürzere Reden. Auch einer der fremden Diplomaten wagte ſich an eine ſolche, aber mit ſehr ſchlechtem Erfolg, und ohne die Gutmüthigkeit des Auditoriums, das jedes- mal, wenn er nicht weiter konnte, ſo lange hear hear ſchrie, bis er ſich wieder geſammelt, wäre er förm- lich ſtecken geblieben.
Bei jeder Geſundheit, die der Lord Mayor aus- brachte, rief ein mit ſilbernen Ketten behangener Ce- remonienmeiſter hinter ſeinem Stuhle: Mylords and Gentlemen, fill Your glasses! Die Lady Mayoreß und alle ihre Damen erſchienen übrigens in abſcheu- lichen Toiletten, und mit entſprechenden Tournüren. Mir war der Platz neben einer Amerikanerin, der Niece eines frühern Präſidenten der vereinigten Staaten, wie ſie mir ſagte, aber ich erinnere mich nicht mehr, von welchem, angewieſen. Es iſt zu vermuthen, daß weder ihr rothes Haar, noch ihr Albinos teint bei ihren Landsmänninnen häufig vor- kömmt, ſonſt würde das ſchöne Geſchlecht daſelbſt nicht ſo ſehr gerühmt werden. Ihre Unterhaltung war aber recht geiſtreich, manchmal faſt mit der Laune Washington Irwings.
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geln hinter ihnen, die ſie bis ins Unendliche zu ver-
längern ſchienen. Die Erleuchtung machte Nacht zu
Tag, und zwei Muſikchöre in der Höhe, auf einem
Balkon am Ende des Saals uns gegenüber, ſpielten
während den Geſundheiten, denen immer ein Tuſch
voranging, allerlei Nationelles. Der Lord Mayor
hielt, wohlgezählt, 26 längere und kürzere Reden.
Auch einer der fremden Diplomaten wagte ſich an
eine ſolche, aber mit ſehr ſchlechtem Erfolg, und
ohne die Gutmüthigkeit des Auditoriums, das jedes-
mal, wenn er nicht weiter konnte, ſo lange hear hear
ſchrie, bis er ſich wieder geſammelt, wäre er förm-
lich ſtecken geblieben.
Bei jeder Geſundheit, die der Lord Mayor aus-
brachte, rief ein mit ſilbernen Ketten behangener Ce-
remonienmeiſter hinter ſeinem Stuhle: Mylords and
Gentlemen, fill Your glasses! Die Lady Mayoreß
und alle ihre Damen erſchienen übrigens in abſcheu-
lichen Toiletten, und mit entſprechenden Tournüren.
Mir war der Platz neben einer Amerikanerin, der
Niece eines frühern Präſidenten der vereinigten
Staaten, wie ſie mir ſagte, aber ich erinnere mich
nicht mehr, von welchem, angewieſen. Es iſt zu
vermuthen, daß weder ihr rothes Haar, noch ihr
Albinos teint bei ihren Landsmänninnen häufig vor-
kömmt, ſonſt würde das ſchöne Geſchlecht daſelbſt
nicht ſo ſehr gerühmt werden. Ihre Unterhaltung
war aber recht geiſtreich, manchmal faſt mit der
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/20>, abgerufen am 24.11.2024.
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