Erscheint man nun zur bestimmten Stunde, so wird man in ein elegantes Zimmer geführt, wo ein Fortepiano, Kupferstiche, verschiedene Bücher und ande- re Unterhaltungsmittel aufgestellt sind, um sich da- mit die Zeit zu vertreiben, eine ganz nothwendige Attention, da man gewöhnlich noch ein bis zwei Stun- den hier warten muß.
Als ich kam, fand ich das Zimmer schon mit der Herzogin von Montrose und der Lady Melville mit ihren Töchtern besetzt, die gradatim abberufen wur- den, so daß schon nach einer Stunde die Reihe an mich kam.
Ist man einmal so weit, so kann man aber gewiß auch höchst zufrieden seyn, denn Herr Cartright ist der geschickteste und wissenschaftlichste Mann seines Metiers, den ich kenne, von aller Charlatanerie gänz- lich entfernt, was die difficilen Approchen kaum ver- muthen lassen. Auch hat er seine festen Preise und übertheuert gar nicht, mais c'est un grand seigneur dentiste.
Nachdem ich Abends an vier bis fünf Orten ver- gebens etwas Interessantes aufgesucht hatte, fixirte ich mich endlich bei Lady C ...., durch die Bekannt- schaft eines Capitain P .... gefesselt, ein halber Deut- scher, der eben aus dem Morgenlande zurückkam, und eine sehr anziehende Beschreibung seiner dortigen Rei- sen machte. Er erzählte mir unter andern Folgen- des von Lady Stanhope, einer Nichte Pitt's, die vor zehn Jahren England verlassen, eine Türkin gewor- den, und sich in Syrien etablirt hat.
Erſcheint man nun zur beſtimmten Stunde, ſo wird man in ein elegantes Zimmer geführt, wo ein Fortepiano, Kupferſtiche, verſchiedene Bücher und ande- re Unterhaltungsmittel aufgeſtellt ſind, um ſich da- mit die Zeit zu vertreiben, eine ganz nothwendige Attention, da man gewöhnlich noch ein bis zwei Stun- den hier warten muß.
Als ich kam, fand ich das Zimmer ſchon mit der Herzogin von Montroſe und der Lady Melville mit ihren Töchtern beſetzt, die gradatim abberufen wur- den, ſo daß ſchon nach einer Stunde die Reihe an mich kam.
Iſt man einmal ſo weit, ſo kann man aber gewiß auch höchſt zufrieden ſeyn, denn Herr Cartright iſt der geſchickteſte und wiſſenſchaftlichſte Mann ſeines Metiers, den ich kenne, von aller Charlatanerie gänz- lich entfernt, was die difficilen Approchen kaum ver- muthen laſſen. Auch hat er ſeine feſten Preiſe und übertheuert gar nicht, mais c’est un grand seigneur dentiste.
Nachdem ich Abends an vier bis fünf Orten ver- gebens etwas Intereſſantes aufgeſucht hatte, fixirte ich mich endlich bei Lady C ...., durch die Bekannt- ſchaft eines Capitain P .... gefeſſelt, ein halber Deut- ſcher, der eben aus dem Morgenlande zurückkam, und eine ſehr anziehende Beſchreibung ſeiner dortigen Rei- ſen machte. Er erzählte mir unter andern Folgen- des von Lady Stanhope, einer Nichte Pitt’s, die vor zehn Jahren England verlaſſen, eine Türkin gewor- den, und ſich in Syrien etablirt hat.
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Erſcheint man nun zur beſtimmten Stunde, ſo
wird man in ein elegantes Zimmer geführt, wo ein
Fortepiano, Kupferſtiche, verſchiedene Bücher und ande-
re Unterhaltungsmittel aufgeſtellt ſind, um ſich da-
mit die Zeit zu vertreiben, eine ganz nothwendige
Attention, da man gewöhnlich noch ein bis zwei Stun-
den hier warten muß.
Als ich kam, fand ich das Zimmer ſchon mit der
Herzogin von Montroſe und der Lady Melville mit
ihren Töchtern beſetzt, die gradatim abberufen wur-
den, ſo daß ſchon nach einer Stunde die Reihe an
mich kam.
Iſt man einmal ſo weit, ſo kann man aber gewiß
auch höchſt zufrieden ſeyn, denn Herr Cartright iſt
der geſchickteſte und wiſſenſchaftlichſte Mann ſeines
Metiers, den ich kenne, von aller Charlatanerie gänz-
lich entfernt, was die difficilen Approchen kaum ver-
muthen laſſen. Auch hat er ſeine feſten Preiſe und
übertheuert gar nicht, mais c’est un grand seigneur
dentiste.
Nachdem ich Abends an vier bis fünf Orten ver-
gebens etwas Intereſſantes aufgeſucht hatte, fixirte
ich mich endlich bei Lady C ...., durch die Bekannt-
ſchaft eines Capitain P .... gefeſſelt, ein halber Deut-
ſcher, der eben aus dem Morgenlande zurückkam, und
eine ſehr anziehende Beſchreibung ſeiner dortigen Rei-
ſen machte. Er erzählte mir unter andern Folgen-
des von Lady Stanhope, einer Nichte Pitt’s, die vor
zehn Jahren England verlaſſen, eine Türkin gewor-
den, und ſich in Syrien etablirt hat.
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/454>, abgerufen am 21.11.2024.
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