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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.

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weniger die Treppe hinab, und stürzt aus der Thüre
seinem kollernden Haupte nach, das unglücklicherweise
in demselben Augenblick ein Pudel aufnimmt, und
damit fortrennt. Pantalon hinter drein. Hier be-
gegnet er aber Harlequin schon wieder, der sich als
Doctor verkleidet hat, und schnell eine Consultation
mit drei andern Aerzten hält, wie dem jammernden
Pantalon zu helfen sey. Man vereinigt sich endlich,
die kahle Stelle, wo der Kopf fehlt, mit Macassar-
Oehl-Essenz zu schmieren, und glücklich wächst auch,
vermöge dieser Operation, vor den Augen der Zu-
schauer der Kopf langsam wieder heraus.

Im letzten Akt wird uns das Tivoli in Paris zum
Besten gegeben. Ein Luftballon mit einem schönen
Kinde steigt auf. Während er vom Theater über die
Zuschauer hinschwebt, versinken nach und nach die ir-
dischen Dekorationen, und sobald der Ballon an der
Decke angekommen ist, wo er um den Kronleuchter
in beträchtlicher Höhe eine Volte macht, füllt sich die
Bühne mit wogenden Wolken, durch welche tausend
Sterne blinken, was eine artige Illusion hervorbringt.

Beim Herabsinken des Ballons steigt Stadt und
Garten wieder gradatim empor. Nach dieser Scene
wird ein Seil aufgeschlagen, auf dem eine reizend
gewachsene Frau mit dem Schubkarren bis zur Spitze
eines gothischen Thurmes in Brillantfeuer fährt, wäh-
rend andere Aequilibristen auf ebenem Boden dane-
ben ihre halsbrechendsten Kunststücke machen.

weniger die Treppe hinab, und ſtürzt aus der Thüre
ſeinem kollernden Haupte nach, das unglücklicherweiſe
in demſelben Augenblick ein Pudel aufnimmt, und
damit fortrennt. Pantalon hinter drein. Hier be-
gegnet er aber Harlequin ſchon wieder, der ſich als
Doctor verkleidet hat, und ſchnell eine Conſultation
mit drei andern Aerzten hält, wie dem jammernden
Pantalon zu helfen ſey. Man vereinigt ſich endlich,
die kahle Stelle, wo der Kopf fehlt, mit Macaſſar-
Oehl-Eſſenz zu ſchmieren, und glücklich wächst auch,
vermöge dieſer Operation, vor den Augen der Zu-
ſchauer der Kopf langſam wieder heraus.

Im letzten Akt wird uns das Tivoli in Paris zum
Beſten gegeben. Ein Luftballon mit einem ſchönen
Kinde ſteigt auf. Während er vom Theater über die
Zuſchauer hinſchwebt, verſinken nach und nach die ir-
diſchen Dekorationen, und ſobald der Ballon an der
Decke angekommen iſt, wo er um den Kronleuchter
in beträchtlicher Höhe eine Volte macht, füllt ſich die
Bühne mit wogenden Wolken, durch welche tauſend
Sterne blinken, was eine artige Illuſion hervorbringt.

Beim Herabſinken des Ballons ſteigt Stadt und
Garten wieder gradatim empor. Nach dieſer Scene
wird ein Seil aufgeſchlagen, auf dem eine reizend
gewachſene Frau mit dem Schubkarren bis zur Spitze
eines gothiſchen Thurmes in Brillantfeuer fährt, wäh-
rend andere Aequilibriſten auf ebenem Boden dane-
ben ihre halsbrechendſten Kunſtſtücke machen.

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[308/0354] weniger die Treppe hinab, und ſtürzt aus der Thüre ſeinem kollernden Haupte nach, das unglücklicherweiſe in demſelben Augenblick ein Pudel aufnimmt, und damit fortrennt. Pantalon hinter drein. Hier be- gegnet er aber Harlequin ſchon wieder, der ſich als Doctor verkleidet hat, und ſchnell eine Conſultation mit drei andern Aerzten hält, wie dem jammernden Pantalon zu helfen ſey. Man vereinigt ſich endlich, die kahle Stelle, wo der Kopf fehlt, mit Macaſſar- Oehl-Eſſenz zu ſchmieren, und glücklich wächst auch, vermöge dieſer Operation, vor den Augen der Zu- ſchauer der Kopf langſam wieder heraus. Im letzten Akt wird uns das Tivoli in Paris zum Beſten gegeben. Ein Luftballon mit einem ſchönen Kinde ſteigt auf. Während er vom Theater über die Zuſchauer hinſchwebt, verſinken nach und nach die ir- diſchen Dekorationen, und ſobald der Ballon an der Decke angekommen iſt, wo er um den Kronleuchter in beträchtlicher Höhe eine Volte macht, füllt ſich die Bühne mit wogenden Wolken, durch welche tauſend Sterne blinken, was eine artige Illuſion hervorbringt. Beim Herabſinken des Ballons ſteigt Stadt und Garten wieder gradatim empor. Nach dieſer Scene wird ein Seil aufgeſchlagen, auf dem eine reizend gewachſene Frau mit dem Schubkarren bis zur Spitze eines gothiſchen Thurmes in Brillantfeuer fährt, wäh- rend andere Aequilibriſten auf ebenem Boden dane- ben ihre halsbrechendſten Kunſtſtücke machen.

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/354>, abgerufen am 25.11.2024.