herrlich, und a tout prendre wohnen bei uns selten die Oberlandesgerichtsräthe so gut als hier die Spitz- buben.
Ich danke dem Himmel, daß wir morgen die Rück- reise antreten, da ich Merkwürdigkeiten und Parks gänzlich überdrüßig bin. Ich fürchte sehr, daß es Dir mit meinen monotonen Briefen eben so gehen wird, indessen wer A gesagt hat, muß auch B. sagen, und so mache Dich noch auf ein Dutzend Parks mehr gefaßt, ehe wir das neblige London wieder erreichen.
Indessen sende ich noch heute die vorliegende Epistel nach der Hauptstadt, um Dir wenigstens eine wohl- thätige Intervalle zu gönnen, und bitte dann Gott, Dich in seinen guten und treuen Schutz zu nehmen.
Dein ewig ergebner L ....
herrlich, und à tout prendre wohnen bei uns ſelten die Oberlandesgerichtsräthe ſo gut als hier die Spitz- buben.
Ich danke dem Himmel, daß wir morgen die Rück- reiſe antreten, da ich Merkwürdigkeiten und Parks gänzlich überdrüßig bin. Ich fürchte ſehr, daß es Dir mit meinen monotonen Briefen eben ſo gehen wird, indeſſen wer A geſagt hat, muß auch B. ſagen, und ſo mache Dich noch auf ein Dutzend Parks mehr gefaßt, ehe wir das neblige London wieder erreichen.
Indeſſen ſende ich noch heute die vorliegende Epiſtel nach der Hauptſtadt, um Dir wenigſtens eine wohl- thätige Intervalle zu gönnen, und bitte dann Gott, Dich in ſeinen guten und treuen Schutz zu nehmen.
Dein ewig ergebner L ....
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herrlich, und à tout prendre wohnen bei uns ſelten
die Oberlandesgerichtsräthe ſo gut als hier die Spitz-
buben.
Ich danke dem Himmel, daß wir morgen die Rück-
reiſe antreten, da ich Merkwürdigkeiten und Parks
gänzlich überdrüßig bin. Ich fürchte ſehr, daß es
Dir mit meinen monotonen Briefen eben ſo gehen
wird, indeſſen wer A geſagt hat, muß auch B. ſagen,
und ſo mache Dich noch auf ein Dutzend Parks mehr
gefaßt, ehe wir das neblige London wieder erreichen.
Indeſſen ſende ich noch heute die vorliegende Epiſtel
nach der Hauptſtadt, um Dir wenigſtens eine wohl-
thätige Intervalle zu gönnen, und bitte dann Gott,
Dich in ſeinen guten und treuen Schutz zu nehmen.
Dein ewig ergebner L ....
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/301>, abgerufen am 22.11.2024.
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