setzend, oder Alles plötzlich, wie ein Schattenbild, in der Bergschlucht verschwindend. Col. W ... sah einst eine solche Hungry-Hill, wo die ganze Meute unter dem Wasserfall durchjagte, ihr Heulen und Bellen mit dem Brausen der Wasser wild vermischend -- bis zu- letzt Reinecke dasselbe Schicksal hatte, welches drei bis vier Hunde schon vorher betroffen, nämlich, von den glatten Felsen abzuglitschen, und unter der Jäger Gejubel, die unten im Wiesenkessel auf einem vor- stehenden Felsen der Jagd bequem zusahen, viele Hundert Fuß zu ihren Füßen herabzustürzen, wo alle seine List und alle seine Noth ein Ende fand.
Soll ich nun noch mehr erzählen?
Wohlan -- noch einmal Hexen! sattelt mir den Pony -- und dann Valet dem Lande der Mährchen, der Felsen und der seit Jahrtausenden an ihnen nagenden, noch immer ihre weißen Zähne fletschen- den, Wogen. --
Sitze dann auf mit mir Julie! en croupe wie ein irländisches Mädchen, und folge mir schnell durch die Lüfte, zurück nach Iveragh, der Wildniß O'Connel's. Freilich ist es ein Land der Adler und Geyer, stür- mender Wellen und abgerissener Felsen! aber dennoch giebt es dort einen Platz in Ballinskellig-Bay, ohn- fern O'Connel's Schloßabtei, wo in alter Zeit mancher Tanz getanzt, und manche Heirath geschlossen wurde. Denn ruhig und lieblich war der einsame Fleck mit seinem sammtnen Boden, hohe Felswände schützten
ſetzend, oder Alles plötzlich, wie ein Schattenbild, in der Bergſchlucht verſchwindend. Col. W … ſah einſt eine ſolche Hungry-Hill, wo die ganze Meute unter dem Waſſerfall durchjagte, ihr Heulen und Bellen mit dem Brauſen der Waſſer wild vermiſchend — bis zu- letzt Reinecke daſſelbe Schickſal hatte, welches drei bis vier Hunde ſchon vorher betroffen, nämlich, von den glatten Felſen abzuglitſchen, und unter der Jäger Gejubel, die unten im Wieſenkeſſel auf einem vor- ſtehenden Felſen der Jagd bequem zuſahen, viele Hundert Fuß zu ihren Füßen herabzuſtürzen, wo alle ſeine Liſt und alle ſeine Noth ein Ende fand.
Soll ich nun noch mehr erzählen?
Wohlan — noch einmal Hexen! ſattelt mir den Pony — und dann Valet dem Lande der Mährchen, der Felſen und der ſeit Jahrtauſenden an ihnen nagenden, noch immer ihre weißen Zähne fletſchen- den, Wogen. —
Sitze dann auf mit mir Julie! en croupe wie ein irländiſches Mädchen, und folge mir ſchnell durch die Lüfte, zurück nach Iveragh, der Wildniß O’Connel’s. Freilich iſt es ein Land der Adler und Geyer, ſtür- mender Wellen und abgeriſſener Felſen! aber dennoch giebt es dort einen Platz in Ballinskellig-Bay, ohn- fern O’Connel’s Schloßabtei, wo in alter Zeit mancher Tanz getanzt, und manche Heirath geſchloſſen wurde. Denn ruhig und lieblich war der einſame Fleck mit ſeinem ſammtnen Boden, hohe Felswände ſchützten
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ſetzend, oder Alles plötzlich, wie ein Schattenbild, in
der Bergſchlucht verſchwindend. Col. W … ſah einſt
eine ſolche Hungry-Hill, wo die ganze Meute unter
dem Waſſerfall durchjagte, ihr Heulen und Bellen mit
dem Brauſen der Waſſer wild vermiſchend — bis zu-
letzt Reinecke daſſelbe Schickſal hatte, welches drei bis
vier Hunde ſchon vorher betroffen, nämlich, von den
glatten Felſen abzuglitſchen, und unter der Jäger
Gejubel, die unten im Wieſenkeſſel auf einem vor-
ſtehenden Felſen der Jagd bequem zuſahen, viele
Hundert Fuß zu ihren Füßen herabzuſtürzen, wo alle
ſeine Liſt und alle ſeine Noth ein Ende fand.
Soll ich nun noch mehr erzählen?
Wohlan — noch einmal Hexen! ſattelt mir den
Pony — und dann Valet dem Lande der Mährchen,
der Felſen und der ſeit Jahrtauſenden an ihnen
nagenden, noch immer ihre weißen Zähne fletſchen-
den, Wogen. —
Sitze dann auf mit mir Julie! en croupe wie ein
irländiſches Mädchen, und folge mir ſchnell durch die
Lüfte, zurück nach Iveragh, der Wildniß O’Connel’s.
Freilich iſt es ein Land der Adler und Geyer, ſtür-
mender Wellen und abgeriſſener Felſen! aber dennoch
giebt es dort einen Platz in Ballinskellig-Bay, ohn-
fern O’Connel’s Schloßabtei, wo in alter Zeit mancher
Tanz getanzt, und manche Heirath geſchloſſen wurde.
Denn ruhig und lieblich war der einſame Fleck mit
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe02_1830/69>, abgerufen am 23.11.2024.
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