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von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920.

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Grenzen. Da waren die Hibiskusbäume wie mit feuerroten, fleischfarbenen und rosa Tulpen übersät, die blaßlila Tumbergia schlang sich überall in üppigen Ranken, in Überfülle, sich fast zu Tode blühend. Das Solanum, weiß und lila, strahlte in leuchtendem Glanz. Schlanke Papyrus hoben ihre zierlichen Büschel von dunkelbraunem Hintergrund. Ein kleiner Wasserfall war an der Berglehne, der Garten streckte sich wie ein dichter Urwald den Berg hinauf, oder vielmehr, er war aus einem Urwald herausgehauen. -- "Dort oben hat man eine sehr schöne Aussicht, die müssen wir einen anderen Tag erobern. Morgen wollen wir nach Johore, nach dem Park, dem Palast und der Moschee des Maharadja, wenn's geht auch nach seinem Fantam, der Spielhölle, die hier im Osten, ebenso wie das chinesisch-portugiesische Macao, ein kleines Monte Carlo bedeutet."

Indra war's zufrieden. Sie spürte wohl Brostoczicz' Verlangen, sie von ihren Gedanken, Bedenken und ersten Eindrücken der "Pension Vais" abzulenken. Und ihre eigensten Wünsche kamen dem entgegen. Denn ihre Sehnsucht, seit

Grenzen. Da waren die Hibiskusbäume wie mit feuerroten, fleischfarbenen und rosa Tulpen übersät, die blaßlila Tumbergia schlang sich überall in üppigen Ranken, in Überfülle, sich fast zu Tode blühend. Das Solanum, weiß und lila, strahlte in leuchtendem Glanz. Schlanke Papyrus hoben ihre zierlichen Büschel von dunkelbraunem Hintergrund. Ein kleiner Wasserfall war an der Berglehne, der Garten streckte sich wie ein dichter Urwald den Berg hinauf, oder vielmehr, er war aus einem Urwald herausgehauen. — „Dort oben hat man eine sehr schöne Aussicht, die müssen wir einen anderen Tag erobern. Morgen wollen wir nach Johore, nach dem Park, dem Palast und der Moschee des Maharadja, wenn’s geht auch nach seinem Fantam, der Spielhölle, die hier im Osten, ebenso wie das chinesisch-portugiesische Macao, ein kleines Monte Carlo bedeutet.“

Indra war’s zufrieden. Sie spürte wohl Brostoczicz’ Verlangen, sie von ihren Gedanken, Bedenken und ersten Eindrücken der „Pension Vais“ abzulenken. Und ihre eigensten Wünsche kamen dem entgegen. Denn ihre Sehnsucht, seit

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[52/0051] Grenzen. Da waren die Hibiskusbäume wie mit feuerroten, fleischfarbenen und rosa Tulpen übersät, die blaßlila Tumbergia schlang sich überall in üppigen Ranken, in Überfülle, sich fast zu Tode blühend. Das Solanum, weiß und lila, strahlte in leuchtendem Glanz. Schlanke Papyrus hoben ihre zierlichen Büschel von dunkelbraunem Hintergrund. Ein kleiner Wasserfall war an der Berglehne, der Garten streckte sich wie ein dichter Urwald den Berg hinauf, oder vielmehr, er war aus einem Urwald herausgehauen. — „Dort oben hat man eine sehr schöne Aussicht, die müssen wir einen anderen Tag erobern. Morgen wollen wir nach Johore, nach dem Park, dem Palast und der Moschee des Maharadja, wenn’s geht auch nach seinem Fantam, der Spielhölle, die hier im Osten, ebenso wie das chinesisch-portugiesische Macao, ein kleines Monte Carlo bedeutet.“ Indra war’s zufrieden. Sie spürte wohl Brostoczicz’ Verlangen, sie von ihren Gedanken, Bedenken und ersten Eindrücken der „Pension Vais“ abzulenken. Und ihre eigensten Wünsche kamen dem entgegen. Denn ihre Sehnsucht, seit

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Zitationshilfe: von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/preuschen_yoshiwara_1920/51>, abgerufen am 09.11.2024.