von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920.Hause zu schreiben, damit der Brief noch von hier abgehen kann, ich werde ihn selber als Eilbrief besorgen. Die Adresse, an die Sie Antwort bestellen wollen, ist Singapore, Madame Vais, Rue des Etrangers, Stranger-Street." Indra dankte herzlich für den guten Rat und setzte sich hin, einen langen, ausführlichen Brief, mit allen Reisewundern und mit dem traurigen Schicksal von Madame Meranow, an ihre Mutter zu schreiben und sie zu bitten, ihr umgehend ausführlich nach Madame Vais zu berichten. Ein paar Stunden hatte sie mit eifrigstem Schreiben zugebracht -- es war nur noch knapp Zeit, vor der Abfahrt den Brief ans Land zu befördern. Und dann nahm die Seereise und die merkwürdige Fahrt bei Nacht durch den Suezkanal, mit Scheinwerfer und Begegnung eines anderen Schiffes, wieder alle ihre Sinne gefangen. -- Madame hatte natürlich für ein Billett gesorgt, das war ihr weit lieber, als wenn Brostoczicz es ausgelegt hätte. -- Nun fuhr sie allen Wundern entgegen. Als wenn gütige Feen diese Götterreise ihr in den Schoß geworfen hätten. Hause zu schreiben, damit der Brief noch von hier abgehen kann, ich werde ihn selber als Eilbrief besorgen. Die Adresse, an die Sie Antwort bestellen wollen, ist Singapore, Madame Vais, Rue des Etrangers, Stranger-Street.“ Indra dankte herzlich für den guten Rat und setzte sich hin, einen langen, ausführlichen Brief, mit allen Reisewundern und mit dem traurigen Schicksal von Madame Meranow, an ihre Mutter zu schreiben und sie zu bitten, ihr umgehend ausführlich nach Madame Vais zu berichten. Ein paar Stunden hatte sie mit eifrigstem Schreiben zugebracht — es war nur noch knapp Zeit, vor der Abfahrt den Brief ans Land zu befördern. Und dann nahm die Seereise und die merkwürdige Fahrt bei Nacht durch den Suezkanal, mit Scheinwerfer und Begegnung eines anderen Schiffes, wieder alle ihre Sinne gefangen. — Madame hatte natürlich für ein Billett gesorgt, das war ihr weit lieber, als wenn Brostoczicz es ausgelegt hätte. — Nun fuhr sie allen Wundern entgegen. Als wenn gütige Feen diese Götterreise ihr in den Schoß geworfen hätten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="37"/> Hause zu schreiben, damit der Brief noch von hier abgehen kann, ich werde ihn selber als Eilbrief besorgen. Die Adresse, an die Sie Antwort bestellen wollen, ist Singapore, Madame Vais, Rue des Etrangers, Stranger-Street.“ Indra dankte herzlich für den guten Rat und setzte sich hin, einen langen, ausführlichen Brief, mit allen Reisewundern und mit dem traurigen Schicksal von Madame Meranow, an ihre Mutter zu schreiben und sie zu bitten, ihr umgehend ausführlich nach Madame Vais zu berichten. Ein paar Stunden hatte sie mit eifrigstem Schreiben zugebracht — es war nur noch knapp Zeit, vor der Abfahrt den Brief ans Land zu befördern. Und dann nahm die Seereise und die merkwürdige Fahrt bei Nacht durch den Suezkanal, mit Scheinwerfer und Begegnung eines anderen Schiffes, wieder alle ihre Sinne gefangen. — Madame hatte natürlich für ein Billett gesorgt, das war ihr weit lieber, als wenn Brostoczicz es ausgelegt hätte. — Nun fuhr sie allen Wundern entgegen. Als wenn gütige Feen diese Götterreise ihr in den Schoß geworfen hätten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0036]
Hause zu schreiben, damit der Brief noch von hier abgehen kann, ich werde ihn selber als Eilbrief besorgen. Die Adresse, an die Sie Antwort bestellen wollen, ist Singapore, Madame Vais, Rue des Etrangers, Stranger-Street.“ Indra dankte herzlich für den guten Rat und setzte sich hin, einen langen, ausführlichen Brief, mit allen Reisewundern und mit dem traurigen Schicksal von Madame Meranow, an ihre Mutter zu schreiben und sie zu bitten, ihr umgehend ausführlich nach Madame Vais zu berichten. Ein paar Stunden hatte sie mit eifrigstem Schreiben zugebracht — es war nur noch knapp Zeit, vor der Abfahrt den Brief ans Land zu befördern. Und dann nahm die Seereise und die merkwürdige Fahrt bei Nacht durch den Suezkanal, mit Scheinwerfer und Begegnung eines anderen Schiffes, wieder alle ihre Sinne gefangen. — Madame hatte natürlich für ein Billett gesorgt, das war ihr weit lieber, als wenn Brostoczicz es ausgelegt hätte. — Nun fuhr sie allen Wundern entgegen. Als wenn gütige Feen diese Götterreise ihr in den Schoß geworfen hätten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |