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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. T. 8. C. Nutz des Hahnen geschreyes.
Den Hah-
nenge-
schrey ha-
ben die Al-
ten in Eh-
ren gehal-
ten.
Ehren gehalten/ und ihnen daher Uhrsach und
Gelegenheit genommen/ ein Theil der Nacht/
nach seinem Geschrey/ den Hahneschrey zu nen-
nen. Und solcher Brauch ist nicht allein bey den
Heyden/ sondern auch unter dem Volcke GOt-
tes/ den Jüden/ gehalten worden/ wie solches die
Evangelische Historia außweiset/ darinnen der
Herr JEsus eben solcher Abtheilung gedencket/
da er Marci am 13. eine treuhertzige Vermah-
nung thut/ an seine liebe Jünger/ und alle Men-
schen/ daß weil sie den jüngsten Tag/ und ihr
letztes Stündlein nicht wissen/ sie allezeit gerüst/
und bereit seyn sollen/ damit sie nicht unverse-
hens überfallen/ gerichtet und verdambt werden/
und spricht also: Wachet/ dann ihr wisset nicht/
wann der Herr des Hauses kömbt/ Ob er kömbt
am Abend/ oder zu Mitternacht/ oder umb den
Hahnenschrey/
oder des Morgens. Auff daß er
nicht schnell komme/ und finde euch schlaffend.
Was ich aber euch sage/ das sage ich allen/ wa-
chet. Es haben auch die Alten sonderlich unter
den Heyden/ viel auff das Hanengeschrey ge-
halten/ und auß demselben/ nicht allein von
Veränderung des Gewitters/ sondern auch von
andern Sachen/ als von glückseligem oder un-
Plin. l. 10.
c.
25.
Sieg der
Boeotier
wird
durchs
glückseligem Zustande der Menschen/ sich un-
terfangen zu urtheilen und zu schliessen. Daher
schreibt Plinius, daß den Boeotiern/ der herrliche
Sieg wider die Spartaner/ durch das Hahnen-
geschrey zuvor verkündiget/ und angedeutet

worden

2. T. 8. C. Nutz des Hahnen geſchreyes.
Den Hah-
nenge-
ſchrey ha-
ben die Al-
ten in Eh-
ren gehal-
ten.
Ehren gehalten/ und ihnen daher Uhrſach und
Gelegenheit genommen/ ein Theil der Nacht/
nach ſeinem Geſchrey/ den Hahneſchrey zu nen-
nen. Und ſolcher Brauch iſt nicht allein bey den
Heyden/ ſondern auch unter dem Volcke GOt-
tes/ den Juͤden/ gehalten worden/ wie ſolches die
Evangeliſche Hiſtoria außweiſet/ darinnen der
Herꝛ JEſus eben ſolcher Abtheilung gedencket/
da er Marci am 13. eine treuhertzige Vermah-
nung thut/ an ſeine liebe Juͤnger/ und alle Men-
ſchen/ daß weil ſie den juͤngſten Tag/ und ihr
letztes Stuͤndlein nicht wiſſen/ ſie allezeit geruͤſt/
und bereit ſeyn ſollen/ damit ſie nicht unverſe-
hens uͤberfallen/ gerichtet und verdambt werden/
und ſpricht alſo: Wachet/ dann ihr wiſſet nicht/
wann der Herꝛ des Hauſes koͤmbt/ Ob er koͤmbt
am Abend/ oder zu Mitternacht/ oder umb den
Hahnenſchrey/
oder des Morgens. Auff daß er
nicht ſchnell komme/ und finde euch ſchlaffend.
Was ich aber euch ſage/ das ſage ich allen/ wa-
chet. Es haben auch die Alten ſonderlich unter
den Heyden/ viel auff das Hanengeſchrey ge-
halten/ und auß demſelben/ nicht allein von
Veraͤnderung des Gewitters/ ſondern auch von
andern Sachen/ als von gluͤckſeligem oder un-
Plin. l. 10.
c.
25.
Sieg der
Bœotier
wird
durchs
gluͤckſeligem Zuſtande der Menſchen/ ſich un-
terfangen zu urtheilen und zu ſchlieſſen. Daher
ſchreibt Plinius, daß den Bœotièrn/ der herꝛliche
Sieg wider die Spartaner/ durch das Hahnen-
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[572/0596] 2. T. 8. C. Nutz des Hahnen geſchreyes. Ehren gehalten/ und ihnen daher Uhrſach und Gelegenheit genommen/ ein Theil der Nacht/ nach ſeinem Geſchrey/ den Hahneſchrey zu nen- nen. Und ſolcher Brauch iſt nicht allein bey den Heyden/ ſondern auch unter dem Volcke GOt- tes/ den Juͤden/ gehalten worden/ wie ſolches die Evangeliſche Hiſtoria außweiſet/ darinnen der Herꝛ JEſus eben ſolcher Abtheilung gedencket/ da er Marci am 13. eine treuhertzige Vermah- nung thut/ an ſeine liebe Juͤnger/ und alle Men- ſchen/ daß weil ſie den juͤngſten Tag/ und ihr letztes Stuͤndlein nicht wiſſen/ ſie allezeit geruͤſt/ und bereit ſeyn ſollen/ damit ſie nicht unverſe- hens uͤberfallen/ gerichtet und verdambt werden/ und ſpricht alſo: Wachet/ dann ihr wiſſet nicht/ wann der Herꝛ des Hauſes koͤmbt/ Ob er koͤmbt am Abend/ oder zu Mitternacht/ oder umb den Hahnenſchrey/ oder des Morgens. Auff daß er nicht ſchnell komme/ und finde euch ſchlaffend. Was ich aber euch ſage/ das ſage ich allen/ wa- chet. Es haben auch die Alten ſonderlich unter den Heyden/ viel auff das Hanengeſchrey ge- halten/ und auß demſelben/ nicht allein von Veraͤnderung des Gewitters/ ſondern auch von andern Sachen/ als von gluͤckſeligem oder un- gluͤckſeligem Zuſtande der Menſchen/ ſich un- terfangen zu urtheilen und zu ſchlieſſen. Daher ſchreibt Plinius, daß den Bœotièrn/ der herꝛliche Sieg wider die Spartaner/ durch das Hahnen- geſchrey zuvor verkuͤndiget/ und angedeutet worden Den Hah- nenge- ſchrey ha- ben die Al- ten in Eh- ren gehal- ten. Plin. l. 10. c. 25. Sieg der Bœotier wird durchs

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/596>, abgerufen am 22.11.2024.