1. Was das erste betrifft/ daß Majusvon Tapp. Orat de Tabaco. Mayen herkomme/ ist schon geschlichtet im 6. Cap. () 10. wie auch +. 4. +. 5.
2. Was den Tranck anlangt/ so kan hier- von gelesen werden/ was D. Iacobus Tappius schreibet: Usus ejus primum excogitatus dici- tur, ut Duces exercituum, qui perpetuis curis & vigiliis vexantur omni labore & solicitudi- ne liberati, eo somnum sibi concilient. Quam ob causan Magnus Sultanus Badur, ut Garcias tradit, Martino Alfonso de Sousa, Consiliario Regio, quem plurimum dilexit, eiq; consilia secretiora credidit, dicere solitus est, quod si in somnis Lusitanian, Brasiliam, Asiam mino- rem, Arabiam & Persiam adire vellet, se pau- xillum, Bangue Saccharo conditum, & paulo ante enarratis aromatibus commistum, patrio- Maius bey den Tür- cken ein Schlaff- trunck. que idiomate Majus vocatun, devorare. Wann man diesen ein wenig weiter nachsinnet/ so sol- te man fast der Meinung werden/ als wann Majus ein Türckisch Wort were/ und von be- nanten Schlafftrunck den Namen habe: Als welchen/ od dergleichen Tranck der Bösewicht den verführten Weibern vielleichte beybringet/ wie ihrer viel dafür halten/ dadurch die betroge- ne Teuffelsbälge in einen tieffen Schlaff gebracht werden/ und drinnen solche Phantasey bekommen/ dz sie hernach auffwachend nit anders meinen als weren sie weit über Feld gewesen/ und het- ten sich sondlich mit ihren vermeinten Fahrts- Genossen trefflich lustig gemacht.
3: Es
2. T. C. 7. woher das Wort Maius ſein Vrſpr. ꝛc.
1. Was das erſte betrifft/ daß Majusvon Tapp. Orat de Tabaco. Mayen herkomme/ iſt ſchon geſchlichtet im 6. Cap. () 10. wie auch †. 4. †. 5.
2. Was den Tranck anlangt/ ſo kan hier- von geleſen werden/ was D. Iacobus Tappius ſchreibet: Uſus ejus primum excogitatus dici- tur, ut Duces exercituum, qui perpetuis curis & vigiliis vexantur omni labore & ſolicitudi- ne liberati, eo ſomnum ſibi concilient. Quam ob cauſã Magnus Sultanus Badur, ut Garcias tradit, Martino Alfonſo de Souſa, Conſiliario Regio, quem plurimum dilexit, eiq; conſilia ſecretiora credidit, dicere ſolitus eſt, quod ſi in ſomnis Luſitaniã, Braſiliam, Aſiam mino- rem, Arabiam & Perſiam adire vellet, ſe pau- xillum, Bangue Saccharo conditum, & paulo ante enarratis aromatibus com̃iſtum, patrio- Maius bey den Tuͤr- cken ein Schlaff- trunck. que idiomate Majus vocatũ, devorare. Wañ man dieſen ein wenig weiter nachſinnet/ ſo ſol- te man faſt der Meinung werden/ als wann Majus ein Tuͤrckiſch Wort were/ und von be- nanten Schlafftrunck den Namen habe: Als welchen/ oď dergleichen Tranck der Boͤſewicht den verfuͤhrten Weibern vielleichte beybringet/ wie ihrer viel dafuͤr haltẽ/ dadurch die betroge- ne Teuffelsbaͤlge in einẽ tieffẽ Schlaff gebracht werden/ uñ driñen ſolche Phantaſey bekom̃en/ dz ſie hernach auffwachend nit anders meinen als weren ſie weit uͤber Feld geweſen/ und het- ten ſich ſonďlich mit ihren vermeinten Fahrts- Genoſſen trefflich luſtig gemacht.
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2. T. C. 7. woher das Wort Maius ſein Vrſpr. ꝛc.
1. Was das erſte betrifft/ daß Majus von
Mayen herkomme/ iſt ſchon geſchlichtet im 6.
Cap. () 10. wie auch †. 4. †. 5.
Tapp. Orat
de Tabaco.
2. Was den Tranck anlangt/ ſo kan hier-
von geleſen werden/ was D. Iacobus Tappius
ſchreibet: Uſus ejus primum excogitatus dici-
tur, ut Duces exercituum, qui perpetuis curis
& vigiliis vexantur omni labore & ſolicitudi-
ne liberati, eo ſomnum ſibi concilient. Quam
ob cauſã Magnus Sultanus Badur, ut Garcias
tradit, Martino Alfonſo de Souſa, Conſiliario
Regio, quem plurimum dilexit, eiq; conſilia
ſecretiora credidit, dicere ſolitus eſt, quod ſi
in ſomnis Luſitaniã, Braſiliam, Aſiam mino-
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ante enarratis aromatibus com̃iſtum, patrio-
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nanten Schlafftrunck den Namen habe: Als
welchen/ oď dergleichen Tranck der Boͤſewicht
den verfuͤhrten Weibern vielleichte beybringet/
wie ihrer viel dafuͤr haltẽ/ dadurch die betroge-
ne Teuffelsbaͤlge in einẽ tieffẽ Schlaff gebracht
werden/ uñ driñen ſolche Phantaſey bekom̃en/
dz ſie hernach auffwachend nit anders meinen
als weren ſie weit uͤber Feld geweſen/ und het-
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Maius bey
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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/554>, abgerufen am 22.11.2024.
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