Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht schaden. die Milch/ und den Hünern die Eyer stehlen sol-len. Dieses halten etliche für Phantasey/ und für lauter bloß Gespenst/ daran nichts sey. Ande- re sagen darwider/ daß es lauter Warheit sey/ wie sonderlich Franciscus Joel ein Doctor Medicinae auff der Universität Grypswalde mit etlichen propositionibus und Schlüssen beweiset/ welcher neben der Erfahrung etliche argumenta anzeucht/ auß welchem folget/ daß es nicht blosse Phantasey seyn könne. Doch wie diesem allen/ wir wollen itzt nicht Schulen Hh ij
Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden. die Milch/ und den Huͤnern die Eyer ſtehlen ſol-len. Dieſes haltẽ etliche fuͤr Phantaſey/ und fuͤr lauter bloß Geſpenſt/ daran nichts ſey. Ande- re ſagen darwider/ daß es lauter Warheit ſey/ wie ſonderlich Franciſcus Joel ein Doctor Medicinæ auff der Univerſitaͤt Grypswalde mit etlichen propoſitionibus und Schluͤſſen beweiſet/ welcher neben der Erfahrung etliche argumenta anzeucht/ auß welchem folget/ daß es nicht bloſſe Phantaſey ſeyn koͤnne. Doch wie dieſem allen/ wir wollen itzt nicht Schulen Hh ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0507" n="483"/><fw place="top" type="header">Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden.</fw><lb/> die Milch/ und den Huͤnern die Eyer ſtehlen ſol-<lb/> len. Dieſes haltẽ etliche fuͤr Phantaſey/ und fuͤr<lb/> lauter bloß Geſpenſt/ daran nichts ſey. Ande-<lb/> re ſagen darwider/ daß es lauter Warheit ſey/<lb/> wie ſonderlich <hi rendition="#aq">Franciſcus</hi> Joel ein <hi rendition="#aq">Doctor<lb/> Medicinæ</hi> auff der <hi rendition="#aq">U</hi>niverſitaͤt Grypswalde<lb/> mit etlichen <hi rendition="#aq">propoſitionibus</hi> und Schluͤſſen<lb/> beweiſet/ welcher neben der Erfahrung etliche<lb/><hi rendition="#aq">argumenta</hi> anzeucht/ auß welchem folget/ daß<lb/> es nicht bloſſe Phantaſey ſeyn koͤnne.</p><lb/> <p>Doch wie dieſem allen/ wir wollen itzt nicht<lb/> ſo wol von <hi rendition="#fr">Teuffels-Braͤuten</hi> (wie die Hexen<lb/> anderswo genennet werden) reden; als<lb/> von <hi rendition="#fr">rechtmaͤſſigen und Chriſtlichen Ehe-<lb/> Stifften/</hi> ſo ferne ſolche ſonderlich in dieſem<lb/> Maymonat geſchehen/ oder doch an etlichen<lb/> Orten mit Maͤyen bekroͤhnet werden/ wenn<lb/> man den neuen Hochzeitern oder Eheleuten<lb/> vor der erſten Kindtauffe Maͤyen pfleget zu<lb/> bringen und zu ſtecken. Was das erſte belan-<lb/> get/ <hi rendition="#fr">daß ins gemein die Hochzeiten<lb/> und Beylager uͤmb dieſe Jahrs Zeit<lb/> gemacht werden/</hi> ſo giebet ſolches die Erfah-<lb/> rung an allen lebhafften Thieren; Davon<lb/><hi rendition="#aq">Sylvander Philoſethus Phœbus</hi>-Diener<lb/> zum neuen Sonnen-Hauſe im Jahr CHriſti<lb/> 1649. im Hochzeit-Schertze/ ſo er abgehen<lb/> ließ an meinem hochgeehrten Herrn/<lb/> damahls <hi rendition="#aq">Præceptorem</hi> und <hi rendition="#aq">Rectorem</hi> der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hh ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Schulen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [483/0507]
Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden.
die Milch/ und den Huͤnern die Eyer ſtehlen ſol-
len. Dieſes haltẽ etliche fuͤr Phantaſey/ und fuͤr
lauter bloß Geſpenſt/ daran nichts ſey. Ande-
re ſagen darwider/ daß es lauter Warheit ſey/
wie ſonderlich Franciſcus Joel ein Doctor
Medicinæ auff der Univerſitaͤt Grypswalde
mit etlichen propoſitionibus und Schluͤſſen
beweiſet/ welcher neben der Erfahrung etliche
argumenta anzeucht/ auß welchem folget/ daß
es nicht bloſſe Phantaſey ſeyn koͤnne.
Doch wie dieſem allen/ wir wollen itzt nicht
ſo wol von Teuffels-Braͤuten (wie die Hexen
anderswo genennet werden) reden; als
von rechtmaͤſſigen und Chriſtlichen Ehe-
Stifften/ ſo ferne ſolche ſonderlich in dieſem
Maymonat geſchehen/ oder doch an etlichen
Orten mit Maͤyen bekroͤhnet werden/ wenn
man den neuen Hochzeitern oder Eheleuten
vor der erſten Kindtauffe Maͤyen pfleget zu
bringen und zu ſtecken. Was das erſte belan-
get/ daß ins gemein die Hochzeiten
und Beylager uͤmb dieſe Jahrs Zeit
gemacht werden/ ſo giebet ſolches die Erfah-
rung an allen lebhafften Thieren; Davon
Sylvander Philoſethus Phœbus-Diener
zum neuen Sonnen-Hauſe im Jahr CHriſti
1649. im Hochzeit-Schertze/ ſo er abgehen
ließ an meinem hochgeehrten Herrn/
damahls Præceptorem und Rectorem der
Schulen
Hh ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |