Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite
Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht schaden.

Bißhieher der unbekante und daher der un-
benante Poet/ von den Francken/ welche viel-
leicht dannenhero noch mit ihren weissen Creu-
tzen pralen/ und sich gegen die Brocksbergi-
sche Hexen-Fahrt
wider das wütende Heer
damit rüsten. Zwar muß ich gestehen/ daß
sie besser daran thun/ als wenn sie jährlich auf
den grünen Darstig (so wol in Francken als
Henneberger Lande) ihre Eyer-Kuchen mit
grünen Zundermann so andächtich verzeh-
ren gedenckende/ daß sie dadurch für aller-
hand Ungemach und sonderlich Zauberey o-
der Behexung wollen versichert seyn/ in dem
sie mit dergleichen Teuffels Geschmeiß so sehr
leider/ behafftet seyn/ als so leichte sonsten keine
Revier oder Landschafft ist.

Doch gnug vom Creutz; wir wollen itzo den
Alxen-Fuß etwas genauer betrachten/ und zuse-
hen/ ob er nicht auch etwas sonderliches heilsa-Pieriusl.
l. 47. Hie-
rogl. c. 32.
p.
599.

mes im Hinterhalt habe/ daher er noch wol ohne
Tand möchte gelitten werden? So eräuget sich
alhie zum guten Glück in seiner Erklärung
Pierius auff folgende weise:

Man saget/ daß der Antiochus, mit dem
Zunahmen Soter oder Heyland (der Alte/ von
welchem die folgenden Syrischen Könige An-
tiochi
sind genennet worden) wie er wider die
Galater hat streiten wollen/ in einem nachtli-
chem Gesichte den Alexandrum vor sich ste-
hend gesehen hab/ welcher ihm befohlen/ er solle

seinen
F f
Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden.

Bißhieher der unbekante und daher der un-
benante Poet/ von den Francken/ welche viel-
leicht dannenhero noch mit ihren weiſſen Creu-
tzen pralen/ und ſich gegen die Brocksbergi-
ſche Hexen-Fahrt
wider das wuͤtende Heer
damit ruͤſten. Zwar muß ich geſtehen/ daß
ſie beſſer daran thun/ als wenn ſie jaͤhrlich auf
den gruͤnen Darſtig (ſo wol in Francken als
Henneberger Lande) ihre Eyer-Kuchen mit
gruͤnen Zundermann ſo andaͤchtich verzeh-
ren gedenckende/ daß ſie dadurch fuͤr aller-
hand Ungemach und ſonderlich Zauberey o-
der Behexung wollen verſichert ſeyn/ in dem
ſie mit dergleichen Teuffels Geſchmeiß ſo ſehr
leider/ behafftet ſeyn/ als ſo leichte ſonſten keine
Revier oder Landſchafft iſt.

Doch gnug vom Creutz; wir wollen itzo den
Alxen-Fuß etwas genauer betrachten/ und zuſe-
hen/ ob er nicht auch etwas ſonderliches heilſa-Pieriusl.
l. 47. Hie-
rogl. c. 32.
p.
599.

mes im Hinterhalt habe/ daher er noch wol ohne
Tand moͤchte gelitten werden? So eraͤuget ſich
alhie zum guten Gluͤck in ſeiner Erklaͤrung
Pierius auff folgende weiſe:

Man ſaget/ daß der Antiochus, mit dem
Zunahmen Soter oder Heyland (der Alte/ von
welchem die folgenden Syriſchen Koͤnige An-
tiochi
ſind genennet worden) wie er wider die
Galater hat ſtreiten wollen/ in einem nachtli-
chem Geſichte den Alexandrum vor ſich ſte-
hend geſehen hab/ welcher ihm befohlen/ er ſolle

ſeinen
F f
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0473" n="449"/>
          <fw place="top" type="header">Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht &#x017F;chaden.</fw><lb/>
          <p>Bißhieher der unbekante und daher der un-<lb/>
benante Poet/ von den Francken/ welche viel-<lb/>
leicht dannenhero noch mit ihren wei&#x017F;&#x017F;en Creu-<lb/>
tzen pralen/ und &#x017F;ich gegen die <hi rendition="#fr">Brocksbergi-<lb/>
&#x017F;che Hexen-Fahrt</hi> wider das wu&#x0364;tende Heer<lb/>
damit ru&#x0364;&#x017F;ten. Zwar muß ich ge&#x017F;tehen/ daß<lb/>
&#x017F;ie be&#x017F;&#x017F;er daran thun/ als wenn &#x017F;ie ja&#x0364;hrlich auf<lb/>
den gru&#x0364;nen Dar&#x017F;tig (&#x017F;o wol in Francken als<lb/>
Henneberger Lande) ihre Eyer-Kuchen mit<lb/>
gru&#x0364;nen Zundermann &#x017F;o anda&#x0364;chtich verzeh-<lb/>
ren gedenckende/ daß &#x017F;ie dadurch fu&#x0364;r aller-<lb/>
hand <hi rendition="#aq">U</hi>ngemach und &#x017F;onderlich Zauberey o-<lb/>
der Behexung wollen ver&#x017F;ichert &#x017F;eyn/ in dem<lb/>
&#x017F;ie mit dergleichen Teuffels Ge&#x017F;chmeiß &#x017F;o &#x017F;ehr<lb/>
leider/ behafftet &#x017F;eyn/ als &#x017F;o leichte &#x017F;on&#x017F;ten keine<lb/>
Revier oder Land&#x017F;chafft i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Doch gnug vom Creutz; wir wollen itzo den<lb/>
Alxen-Fuß etwas genauer betrachten/ und zu&#x017F;e-<lb/>
hen/ ob er nicht auch etwas &#x017F;onderliches heil&#x017F;a-<note place="right"><hi rendition="#aq">Pieriusl.<lb/>
l. 47. Hie-<lb/>
rogl. c. 32.<lb/>
p.</hi> 599.<lb/></note><lb/>
mes im Hinterhalt habe/ daher er noch wol ohne<lb/>
Tand mo&#x0364;chte gelitten werden? So era&#x0364;uget &#x017F;ich<lb/>
alhie zum guten Glu&#x0364;ck in &#x017F;einer Erkla&#x0364;rung<lb/><hi rendition="#aq">Pierius</hi> auff folgende wei&#x017F;e:</p><lb/>
          <p>Man &#x017F;aget/ daß der <hi rendition="#aq">Antiochus,</hi> mit dem<lb/>
Zunahmen <hi rendition="#aq">Soter</hi> oder Heyland (der Alte/ von<lb/>
welchem die folgenden Syri&#x017F;chen Ko&#x0364;nige <hi rendition="#aq">An-<lb/>
tiochi</hi> &#x017F;ind genennet worden) wie er wider die<lb/><hi rendition="#aq">Galater</hi> hat &#x017F;treiten wollen/ in einem nachtli-<lb/>
chem Ge&#x017F;ichte den <hi rendition="#aq">Alexandrum</hi> vor &#x017F;ich &#x017F;te-<lb/>
hend ge&#x017F;ehen hab/ welcher ihm befohlen/ er &#x017F;olle<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F f</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;einen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[449/0473] Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden. Bißhieher der unbekante und daher der un- benante Poet/ von den Francken/ welche viel- leicht dannenhero noch mit ihren weiſſen Creu- tzen pralen/ und ſich gegen die Brocksbergi- ſche Hexen-Fahrt wider das wuͤtende Heer damit ruͤſten. Zwar muß ich geſtehen/ daß ſie beſſer daran thun/ als wenn ſie jaͤhrlich auf den gruͤnen Darſtig (ſo wol in Francken als Henneberger Lande) ihre Eyer-Kuchen mit gruͤnen Zundermann ſo andaͤchtich verzeh- ren gedenckende/ daß ſie dadurch fuͤr aller- hand Ungemach und ſonderlich Zauberey o- der Behexung wollen verſichert ſeyn/ in dem ſie mit dergleichen Teuffels Geſchmeiß ſo ſehr leider/ behafftet ſeyn/ als ſo leichte ſonſten keine Revier oder Landſchafft iſt. Doch gnug vom Creutz; wir wollen itzo den Alxen-Fuß etwas genauer betrachten/ und zuſe- hen/ ob er nicht auch etwas ſonderliches heilſa- mes im Hinterhalt habe/ daher er noch wol ohne Tand moͤchte gelitten werden? So eraͤuget ſich alhie zum guten Gluͤck in ſeiner Erklaͤrung Pierius auff folgende weiſe: Pieriusl. l. 47. Hie- rogl. c. 32. p. 599. Man ſaget/ daß der Antiochus, mit dem Zunahmen Soter oder Heyland (der Alte/ von welchem die folgenden Syriſchen Koͤnige An- tiochi ſind genennet worden) wie er wider die Galater hat ſtreiten wollen/ in einem nachtli- chem Geſichte den Alexandrum vor ſich ſte- hend geſehen hab/ welcher ihm befohlen/ er ſolle ſeinen F f

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/473
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/473>, abgerufen am 21.05.2024.