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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2 T. C. 6. §. 8. Hexenf. geschicht eil. und geschw.

Author der Hundst. Erquickstunden part.
1. pag.
388. schreibet in einem Dialogo also:
Warum
sich die
Hexen
Salben?
Eques. Aber was mag das vor Ursach ha-
ben/ daß die Zauberer und Hexen sich gemeini-
glich müssen zu vor mit Oel schmieren ehe sie der
Geist wegführet/ da er doch ohne denselbigen
solches gar wol könne/ auch solle verrichten?
Theologus. Hierzu treiben den bösen Geist
an unterschiedene Ursachen. Dann es komt
zu weilen/ daß die Hexen etwas furchtsam seyn/
und der Wegfahrt nicht trauen/ oder sie sind
zu subtil und zart vom Leib/ daß sie das harte
grausame und unbarmhertzige Angreiffen deß
Teuffels nicht können ertragen/ darum so er-
hartet er durch dieses Oel ihre Glieder/ bildet ih-
nen auch ein/ daß ein solches Oel eine hohe
Krafft und bewehrte Macht bey sich habe.
Sonst thut er es auch darum/ damit er gleich/
als ein Affen-Spiel die Göttlichen Sacramen-
ta
vorbilde/ und durch vorhergehende Cere-
monien
seinen Bezauberungen eine Zierde
Das Sal-
ben hilfft
nichts zur
Fahrt.
angewinne oder anstreiche. Daß aber in der
Warheit dieses Oelbestreichen zur Aufffahrt
keine Krafft ertheile/ erhellet unter andern dar-
auß/ daß wann ein glaubiger Liebhaber GOt-
tes zu Bestätigung seines Glaubens/ nach zu
bezwingender überwaltigung deß Satans/ sich
desselben wolte gebrauchen/ und sich mit dem
Oele beschmieren/ gewiß es wurde eine solche
fliehende Aufffahrt nicht darauff erfolgen. Dann

hier
2 T. C. 6. §. 8. Hexenf. geſchicht eil. und geſchw.

Author der Hundst. Erquickſtunden part.
1. pag.
388. ſchreibet in einem Dialogo alſo:
Warum
ſich die
Hexen
Salben?
Eques. Aber was mag das vor Urſach ha-
ben/ daß die Zauberer und Hexen ſich gemeini-
glich muͤſſen zu vor mit Oel ſchmieren ehe ſie der
Geiſt wegfuͤhret/ da er doch ohne denſelbigen
ſolches gar wol koͤnne/ auch ſolle verrichten?
Theologus. Hierzu treiben den boͤſen Geiſt
an unterſchiedene Urſachen. Dann es komt
zu weilen/ daß die Hexen etwas furchtſam ſeyn/
und der Wegfahrt nicht trauen/ oder ſie ſind
zu ſubtil und zart vom Leib/ daß ſie das harte
grauſame und unbarmhertzige Angreiffen deß
Teuffels nicht koͤnnen ertragen/ darum ſo er-
hartet er durch dieſes Oel ihre Glieder/ bildet ih-
nen auch ein/ daß ein ſolches Oel eine hohe
Krafft und bewehrte Macht bey ſich habe.
Sonſt thut er es auch darum/ damit er gleich/
als ein Affen-Spiel die Goͤttlichen Sacramen-
ta
vorbilde/ und durch vorhergehende Cere-
monien
ſeinen Bezauberungen eine Zierde
Das Sal-
ben hilfft
nichts zur
Fahrt.
angewinne oder anſtreiche. Daß aber in der
Warheit dieſes Oelbeſtreichen zur Aufffahrt
keine Krafft ertheile/ erhellet unter andern dar-
auß/ daß wann ein glaubiger Liebhaber GOt-
tes zu Beſtaͤtigung ſeines Glaubens/ nach zu
bezwingender uͤberwaltigung deß Satans/ ſich
deſſelben wolte gebrauchen/ und ſich mit dem
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[422/0446] 2 T. C. 6. §. 8. Hexenf. geſchicht eil. und geſchw. Author der Hundst. Erquickſtunden part. 1. pag. 388. ſchreibet in einem Dialogo alſo: Eques. Aber was mag das vor Urſach ha- ben/ daß die Zauberer und Hexen ſich gemeini- glich muͤſſen zu vor mit Oel ſchmieren ehe ſie der Geiſt wegfuͤhret/ da er doch ohne denſelbigen ſolches gar wol koͤnne/ auch ſolle verrichten? Theologus. Hierzu treiben den boͤſen Geiſt an unterſchiedene Urſachen. Dann es komt zu weilen/ daß die Hexen etwas furchtſam ſeyn/ und der Wegfahrt nicht trauen/ oder ſie ſind zu ſubtil und zart vom Leib/ daß ſie das harte grauſame und unbarmhertzige Angreiffen deß Teuffels nicht koͤnnen ertragen/ darum ſo er- hartet er durch dieſes Oel ihre Glieder/ bildet ih- nen auch ein/ daß ein ſolches Oel eine hohe Krafft und bewehrte Macht bey ſich habe. Sonſt thut er es auch darum/ damit er gleich/ als ein Affen-Spiel die Goͤttlichen Sacramen- ta vorbilde/ und durch vorhergehende Cere- monien ſeinen Bezauberungen eine Zierde angewinne oder anſtreiche. Daß aber in der Warheit dieſes Oelbeſtreichen zur Aufffahrt keine Krafft ertheile/ erhellet unter andern dar- auß/ daß wann ein glaubiger Liebhaber GOt- tes zu Beſtaͤtigung ſeines Glaubens/ nach zu bezwingender uͤberwaltigung deß Satans/ ſich deſſelben wolte gebrauchen/ und ſich mit dem Oele beſchmieren/ gewiß es wurde eine ſolche fliehende Aufffahrt nicht darauff erfolgẽ. Dañ hier Warum ſich die Hexen Salben? Das Sal- ben hilfft nichts zur Fahrt.

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/446>, abgerufen am 23.11.2024.