Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
aber seind in ihrer Verstockung gestorben.
Jch habe auch die Verurtheilung gelesen/ so
über die Hexen zu Pojetiers gesprochen/
welches mir der Herr Adrian Ferreus König-
licher Stathalter zu Laow hat mitgetheilet
und zukommen lassen: Jn denselben lautet
ihr Bekantnüß also: Daß sie etliche Wör-
ter gesprochen/ da sind sie alßbald auff Bee-
sen in eine Mühle nicht weit von der Stadt
Longoy genant/ geführet worden/ da-
selbst haben sie auch andere Hexen oder Zau-
berinnen/ welche Beesen oder Kehrbürsten
in ihren Händen gehabt/ und bey denselben
sechs Teuffel/ derer Namen daselbst verzeich-
net/ angetroffen und gefunden/ daselbst
hatten sie GOTT abgesagt/ und die Teuf-
fel in Menschlicher Gestalt und Form/ doch
grausam und erschröcklich anzusehen/ geküs-
set/ und angebetet/ darnach hetten sie mit
ihnen getantzet/ und nach gehaltenem Tantz
hetten die Teuffel bey den Hexen geschlaffen/
darauff sie darnach etliche Pulver abgefor-
dert/ das Vieh zu beschädigen und zu töd-
ten. Letzlich were das der Beschluß und end-
liche Verlaß gewesen/ daß sie über acht Tag
wiederumb an denselben Ort als auff den
Montag gegen der Nacht zusammen kommen sol-
len/ und hat diese Hexen-Versamlung alleweg 3.
Stund gewehret/ darnach sind sie ein jedes an

seinen

2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
aber ſeind in ihrer Verſtockung geſtorben.
Jch habe auch die Verurtheilung geleſen/ ſo
uͤber die Hexen zu Pojetiers geſprochen/
welches mir der Herꝛ Adrian Ferreus Koͤnig-
licher Stathalter zu Laow hat mitgetheilet
und zukommen laſſen: Jn denſelben lautet
ihr Bekantnuͤß alſo: Daß ſie etliche Woͤr-
ter geſprochen/ da ſind ſie alßbald auff Bee-
ſen in eine Muͤhle nicht weit von der Stadt
Longoy genant/ gefuͤhret worden/ da-
ſelbſt haben ſie auch andere Hexen oder Zau-
berinnen/ welche Beeſen oder Kehrbuͤrſten
in ihren Haͤnden gehabt/ und bey denſelben
ſechs Teuffel/ derer Namen daſelbſt verzeich-
net/ angetroffen und gefunden/ daſelbſt
hatten ſie GOTT abgeſagt/ und die Teuf-
fel in Menſchlicher Geſtalt und Form/ doch
grauſam und erſchroͤcklich anzuſehen/ gekuͤſ-
ſet/ und angebetet/ darnach hetten ſie mit
ihnen getantzet/ und nach gehaltenem Tantz
hetten die Teuffel bey den Hexen geſchlaffen/
darauff ſie darnach etliche Pulver abgefor-
dert/ das Vieh zu beſchaͤdigen und zu toͤd-
ten. Letzlich were das der Beſchluß und end-
liche Verlaß geweſen/ daß ſie uͤber acht Tag
wiederumb an denſelben Ort als auff den
Montag gegen der Nacht zuſam̃en kom̃en ſol-
len/ uñ hat dieſe Hexen-Verſamlung alleweg 3.
Stund gewehret/ darnach ſind ſie ein jedes an

ſeinen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0309" n="285"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. <hi rendition="#aq">Conv.</hi> in Franckreich.</fw><lb/>
aber &#x017F;eind in ihrer Ver&#x017F;tockung ge&#x017F;torben.<lb/>
Jch habe auch die Verurtheilung gele&#x017F;en/ &#x017F;o<lb/>
u&#x0364;ber die <hi rendition="#fr">Hexen zu Pojetiers</hi> ge&#x017F;prochen/<lb/>
welches mir der Her&#xA75B; <hi rendition="#aq">Adrian Ferreus</hi> Ko&#x0364;nig-<lb/>
licher Stathalter zu Laow hat mitgetheilet<lb/>
und zukommen la&#x017F;&#x017F;en: Jn den&#x017F;elben lautet<lb/>
ihr Bekantnu&#x0364;ß al&#x017F;o: Daß &#x017F;ie etliche Wo&#x0364;r-<lb/>
ter ge&#x017F;prochen/ da &#x017F;ind &#x017F;ie alßbald auff Bee-<lb/>
&#x017F;en in eine Mu&#x0364;hle nicht weit von der Stadt<lb/><hi rendition="#aq">Longoy</hi> genant/ gefu&#x0364;hret worden/ da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t haben &#x017F;ie auch andere Hexen oder Zau-<lb/>
berinnen/ welche Bee&#x017F;en oder Kehrbu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
in ihren Ha&#x0364;nden gehabt/ und bey den&#x017F;elben<lb/>
&#x017F;echs Teuffel/ derer Namen da&#x017F;elb&#x017F;t verzeich-<lb/>
net/ angetroffen und gefunden/ da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
hatten &#x017F;ie <hi rendition="#g">GOTT</hi> abge&#x017F;agt/ und die Teuf-<lb/>
fel in Men&#x017F;chlicher Ge&#x017F;talt und Form/ doch<lb/>
grau&#x017F;am und er&#x017F;chro&#x0364;cklich anzu&#x017F;ehen/ geku&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et/ und angebetet/ darnach hetten &#x017F;ie mit<lb/>
ihnen getantzet/ und nach gehaltenem Tantz<lb/>
hetten die Teuffel bey den Hexen ge&#x017F;chlaffen/<lb/>
darauff &#x017F;ie darnach etliche Pulver abgefor-<lb/>
dert/ das Vieh zu be&#x017F;cha&#x0364;digen und zu to&#x0364;d-<lb/>
ten. Letzlich were das der Be&#x017F;chluß und end-<lb/>
liche Verlaß gewe&#x017F;en/ daß &#x017F;ie u&#x0364;ber acht Tag<lb/>
wiederumb an den&#x017F;elben Ort als auff den<lb/>
Montag gegen der Nacht zu&#x017F;am&#x0303;en kom&#x0303;en &#x017F;ol-<lb/>
len/ un&#x0303; hat die&#x017F;e Hexen-Ver&#x017F;amlung alleweg 3.<lb/>
Stund gewehret/ darnach &#x017F;ind &#x017F;ie ein jedes an<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;einen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[285/0309] 2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. aber ſeind in ihrer Verſtockung geſtorben. Jch habe auch die Verurtheilung geleſen/ ſo uͤber die Hexen zu Pojetiers geſprochen/ welches mir der Herꝛ Adrian Ferreus Koͤnig- licher Stathalter zu Laow hat mitgetheilet und zukommen laſſen: Jn denſelben lautet ihr Bekantnuͤß alſo: Daß ſie etliche Woͤr- ter geſprochen/ da ſind ſie alßbald auff Bee- ſen in eine Muͤhle nicht weit von der Stadt Longoy genant/ gefuͤhret worden/ da- ſelbſt haben ſie auch andere Hexen oder Zau- berinnen/ welche Beeſen oder Kehrbuͤrſten in ihren Haͤnden gehabt/ und bey denſelben ſechs Teuffel/ derer Namen daſelbſt verzeich- net/ angetroffen und gefunden/ daſelbſt hatten ſie GOTT abgeſagt/ und die Teuf- fel in Menſchlicher Geſtalt und Form/ doch grauſam und erſchroͤcklich anzuſehen/ gekuͤſ- ſet/ und angebetet/ darnach hetten ſie mit ihnen getantzet/ und nach gehaltenem Tantz hetten die Teuffel bey den Hexen geſchlaffen/ darauff ſie darnach etliche Pulver abgefor- dert/ das Vieh zu beſchaͤdigen und zu toͤd- ten. Letzlich were das der Beſchluß und end- liche Verlaß geweſen/ daß ſie uͤber acht Tag wiederumb an denſelben Ort als auff den Montag gegen der Nacht zuſam̃en kom̃en ſol- len/ uñ hat dieſe Hexen-Verſamlung alleweg 3. Stund gewehret/ darnach ſind ſie ein jedes an ſeinen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/309
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/309>, abgerufen am 11.05.2024.