Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Th. Cap. 1. §. 2. Was von der
gut gemacht/ sonst möchten Todschläger Ehbre-
cher und eure Hexen damit sich auch entschul-
digen/ daß solche Vnthaten von Anfang
der Welt/ und von vielen/ und grossen Leu-
ten sind begangen worden. Aber unbillige Ge-
wonheit wird umbsonst angezogen/ und soll
kein Recht darauß gemacht werden: Wie
der weise Mann klaget/ daß mit den Götzen
Sapient. 14.
6.
Götzen
durch eytel
Ehr er-
dacht.
geschehen sey. Vors erste haben etliche
durch eytel Ehre sie erdacht/ bald ist Gewonheit
darauß worden/ endlich ist die Gottlose Weise
für ein Recht gehalten worden/ daß man auß
der Tyrannen Gebot hat müssen Bilder ehren.
Gleichergestalt/ wolt ihrs auch mit dieser Er-
forschung haben/ aber an Gesetzen und Gebot
Exempel
sind keine
Reguln.
Exod. 23. 2.
Lev.
8. 3. 4.
gebricht es euch. Jhr beruffet euch auff
Exempel. Aber Exempel sind keine Regu-
len/ und Gott widerleget euch/ da er spricht:
Du solt der Menge nicht folgen zum Bösen.
Vnd abermal: Jhr solt euch nach ihrer Weise
nit halten/ sondern nach meinen Rechten solt ihr
Syr. 7. 17.
thun. Vnd Sirach spricht: Verlaß dich nit
darauf daß der Haufe groß ist/ mit den du Ubel
Lothar. Im
per. in iur.
Longobar.
l. 2. tit.
54.
Teuffusch
ist die Was
serprobe.
thust. Vnd so Exempel bey euch gelten/ warumb
folget ihr nicht den recht Verständigen/ die solch
betrüglich Werck verworffen/ und den ihren ver-
botten haben. Heydnisch/ tyrannisch/ verfüh-
risch
und Teufflisch ist die Wasserprobe/

wie andere mehr vorzeiten im Brauch gewe-

sen/

2. Th. Cap. 1. §. 2. Was von der
gut gemacht/ ſonſt moͤchten Todſchlaͤger Ehbre-
cher und eure Hexen damit ſich auch entſchul-
digen/ daß ſolche Vnthaten von Anfang
der Welt/ und von vielen/ und groſſen Leu-
ten ſind begangen worden. Aber unbillige Ge-
wonheit wird umbſonſt angezogen/ und ſoll
kein Recht darauß gemacht werden: Wie
der weiſe Mann klaget/ daß mit den Goͤtzen
Sapient. 14.
6.
Goͤtzen
durch eytel
Ehr er-
dacht.
geſchehen ſey. Vors erſte haben etliche
durch eytel Ehre ſie erdacht/ bald iſt Gewonheit
darauß worden/ endlich iſt die Gottloſe Weiſe
fuͤr ein Recht gehalten worden/ daß man auß
der Tyrannen Gebot hat muͤſſen Bilder ehren.
Gleichergeſtalt/ wolt ihrs auch mit dieſer Er-
forſchung haben/ aber an Geſetzen und Gebot
Exempel
ſind keine
Reguln.
Exod. 23. 2.
Lev.
8. 3. 4.
gebricht es euch. Jhr beruffet euch auff
Exempel. Aber Exempel ſind keine Regu-
len/ und Gott widerleget euch/ da er ſpricht:
Du ſolt der Menge nicht folgen zum Boͤſen.
Vnd abermal: Jhr ſolt euch nach ihrer Weiſe
nit halten/ ſondeꝛn nach meinen Rechten ſolt ihꝛ
Syr. 7. 17.
thun. Vnd Sirach ſpricht: Verlaß dich nit
darauf daß der Haufe groß iſt/ mit dẽ du Ubel
Lothar. Im
per. in iur.
Longobar.
l. 2. tit.
54.
Teuffuſch
iſt die Waſ
ſerprobe.
thuſt. Vnd ſo Exempel bey euch geltẽ/ warumb
folget ihr nicht den recht Verſtaͤndigẽ/ die ſolch
betruͤglich Werck verworffen/ uñ den ihrẽ ver-
bottẽ haben. Heydniſch/ tyranniſch/ verfuͤh-
riſch
und Teuffliſch iſt die Waſſerprobe/

wie andere mehr vorzeiten im Brauch gewe-

ſen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0130" n="106"/><fw place="top" type="header">2. Th. Cap. 1. §. 2. Was von der</fw><lb/>
gut gemacht/ &#x017F;on&#x017F;t mo&#x0364;chten Tod&#x017F;chla&#x0364;ger Ehbre-<lb/>
cher und eure Hexen damit &#x017F;ich auch ent&#x017F;chul-<lb/>
digen/ daß &#x017F;olche Vnthaten von Anfang<lb/>
der Welt/ und von vielen/ und gro&#x017F;&#x017F;en Leu-<lb/>
ten &#x017F;ind begangen worden. Aber unbillige Ge-<lb/>
wonheit wird umb&#x017F;on&#x017F;t angezogen/ und &#x017F;oll<lb/>
kein Recht darauß gemacht werden<hi rendition="#i">:</hi> Wie<lb/>
der wei&#x017F;e Mann klaget/ daß mit den Go&#x0364;tzen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sapient.</hi> 14.<lb/>
6.<lb/>
Go&#x0364;tzen<lb/>
durch eytel<lb/>
Ehr er-<lb/>
dacht.<lb/></note>ge&#x017F;chehen &#x017F;ey. Vors er&#x017F;te haben etliche<lb/>
durch eytel Ehre &#x017F;ie erdacht/ bald i&#x017F;t Gewonheit<lb/>
darauß worden/ endlich i&#x017F;t die Gottlo&#x017F;e Wei&#x017F;e<lb/>
fu&#x0364;r ein Recht gehalten worden/ daß man auß<lb/>
der Tyrannen Gebot hat mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Bilder ehren.<lb/>
Gleicherge&#x017F;talt/ wolt ihrs auch mit die&#x017F;er Er-<lb/>
for&#x017F;chung haben/ aber an Ge&#x017F;etzen und Gebot<lb/><note place="left">Exempel<lb/>
&#x017F;ind keine<lb/>
Reguln.<lb/><hi rendition="#aq">Exod. 23. 2.<lb/>
Lev.</hi> 8. 3. 4.<lb/></note>gebricht es euch. Jhr beruffet euch auff<lb/>
Exempel. Aber Exempel &#x017F;ind keine Regu-<lb/>
len/ und Gott widerleget euch/ da er &#x017F;pricht:<lb/>
Du &#x017F;olt der Menge nicht folgen zum Bo&#x0364;&#x017F;en.<lb/>
Vnd abermal: Jhr &#x017F;olt euch nach ihrer Wei&#x017F;e<lb/>
nit halten/ &#x017F;onde&#xA75B;n nach meinen Rechten &#x017F;olt ih&#xA75B;<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 7. 17.<lb/></note>thun. Vnd Sirach &#x017F;pricht: Verlaß dich nit<lb/>
darauf daß der Haufe groß i&#x017F;t/ mit de&#x0303; du <hi rendition="#aq">U</hi>bel<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Lothar. Im<lb/>
per. in iur.<lb/>
Longobar.<lb/>
l. 2. tit.</hi> 54.<lb/>
Teuffu&#x017F;ch<lb/>
i&#x017F;t die Wa&#x017F;<lb/>
&#x017F;erprobe.<lb/></note>thu&#x017F;t. Vnd &#x017F;o Exempel bey euch gelte&#x0303;/ warumb<lb/>
folget ihr nicht den recht Ver&#x017F;ta&#x0364;ndige&#x0303;/ die &#x017F;olch<lb/>
betru&#x0364;glich Werck verworffen/ un&#x0303; den ihre&#x0303; ver-<lb/>
botte&#x0303; haben. <hi rendition="#fr">Heydni&#x017F;ch/ tyranni&#x017F;ch/ <choice><sic>verfu&#x0364;h<lb/>
ri&#x017F;ch</sic><corr>verfu&#x0364;h-<lb/>
ri&#x017F;ch</corr></choice> und Teuffli&#x017F;ch i&#x017F;t die Wa&#x017F;&#x017F;erprobe/</hi><lb/>
wie andere mehr vorzeiten im Brauch gewe-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0130] 2. Th. Cap. 1. §. 2. Was von der gut gemacht/ ſonſt moͤchten Todſchlaͤger Ehbre- cher und eure Hexen damit ſich auch entſchul- digen/ daß ſolche Vnthaten von Anfang der Welt/ und von vielen/ und groſſen Leu- ten ſind begangen worden. Aber unbillige Ge- wonheit wird umbſonſt angezogen/ und ſoll kein Recht darauß gemacht werden: Wie der weiſe Mann klaget/ daß mit den Goͤtzen geſchehen ſey. Vors erſte haben etliche durch eytel Ehre ſie erdacht/ bald iſt Gewonheit darauß worden/ endlich iſt die Gottloſe Weiſe fuͤr ein Recht gehalten worden/ daß man auß der Tyrannen Gebot hat muͤſſen Bilder ehren. Gleichergeſtalt/ wolt ihrs auch mit dieſer Er- forſchung haben/ aber an Geſetzen und Gebot gebricht es euch. Jhr beruffet euch auff Exempel. Aber Exempel ſind keine Regu- len/ und Gott widerleget euch/ da er ſpricht: Du ſolt der Menge nicht folgen zum Boͤſen. Vnd abermal: Jhr ſolt euch nach ihrer Weiſe nit halten/ ſondeꝛn nach meinen Rechten ſolt ihꝛ thun. Vnd Sirach ſpricht: Verlaß dich nit darauf daß der Haufe groß iſt/ mit dẽ du Ubel thuſt. Vnd ſo Exempel bey euch geltẽ/ warumb folget ihr nicht den recht Verſtaͤndigẽ/ die ſolch betruͤglich Werck verworffen/ uñ den ihrẽ ver- bottẽ haben. Heydniſch/ tyranniſch/ verfuͤh- riſch und Teuffliſch iſt die Waſſerprobe/ wie andere mehr vorzeiten im Brauch gewe- ſen/ Sapient. 14. 6. Goͤtzen durch eytel Ehr er- dacht. Exempel ſind keine Reguln. Exod. 23. 2. Lev. 8. 3. 4. Syr. 7. 17. Lothar. Im per. in iur. Longobar. l. 2. tit. 54. Teuffuſch iſt die Waſ ſerprobe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/130
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/130>, abgerufen am 24.11.2024.