Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. III. Cap. nenschein war, wurde man eins, unsere Reise bisdes Nachmittags aufzuschieben, bis nemlich unsre Steuer-Leute die Höhe abgenommen; dis geschahe des Mittags, und besanden, daß wir recht unter den tropicum Capricorni waren, oder 23. und einen halben Grad von der Linie, auf der Länge 174. Grad, da wir den ersten me- ridianum durch den Berg Pico auf Feneritta setzten. Wir schlossen also, daß wir bey oder an Süd-Land seyn müsten. Das vierte Capitel. NAch geendigter Mahlzeit wurden alle, die einen D
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. III. Cap. nenſchein war, wurde man eins, unſere Reiſe bisdes Nachmittags aufzuſchieben, bis nemlich unſre Steuer-Leute die Hoͤhe abgenommen; dis geſchahe des Mittags, und beſanden, daß wir recht unter den tropicum Capricorni waren, oder 23. und einen halben Grad von der Linie, auf der Laͤnge 174. Grad, da wir den erſten me- ridianum durch den Berg Pico auf Feneritta ſetzten. Wir ſchloſſen alſo, daß wir bey oder an Suͤd-Land ſeyn muͤſten. Das vierte Capitel. NAch geendigter Mahlzeit wurden alle, die einen D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0069" n="49"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Curieuſe</hi> Reiſe-Beſchreibung. <hi rendition="#aq">III. Cap.</hi></hi></fw><lb/> nenſchein war, wurde man eins, unſere Reiſe bis<lb/> des Nachmittags aufzuſchieben, bis nemlich<lb/> unſre Steuer-Leute die Hoͤhe abgenommen;<lb/> dis geſchahe des Mittags, und beſanden, daß<lb/> wir recht unter den <hi rendition="#aq">tropicum Capricorni</hi> waren,<lb/> oder 23. und einen halben Grad von der Linie, auf<lb/> der Laͤnge 174. Grad, da wir den erſten <hi rendition="#aq">me-<lb/> ridianum</hi> durch den Berg <hi rendition="#aq">Pico</hi> auf <hi rendition="#aq">Feneritta</hi><lb/> ſetzten. Wir ſchloſſen alſo, daß wir bey oder<lb/> an Suͤd-Land ſeyn muͤſten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das vierte Capitel.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Ach geendigter Mahlzeit wurden alle, die<lb/> zu dieſer Reiſe ausgeleſen waren, auf das<lb/> Schiff oben zuſammen geruffen, und einem ie-<lb/> den ein Buͤndel uñ eine Hand-<hi rendition="#aq">Grana</hi>ten-Patron-<lb/> Taſche auf die Seite gehaͤngt, worinn 6. Pfund<lb/> Zwieback, nebſt Kraut und Loth war; hierauf<lb/> wurden einem ieden ein Schieß-Rohr und<lb/> Schiffhauer mit 2. Klafftern Lunte ums Leib ge-<lb/> geben, damit ſie ſtets Feuer zum Tobackrauchen<lb/> haben moͤchten; mir aber wurde durch einen<lb/> Sclaven meine <hi rendition="#aq">Proviſion</hi> nachgetragen. Nach<lb/><hi rendition="#fr">dem Rath</hi> meines alten <hi rendition="#fr">Freundes,</hi> fuͤhrte ich<lb/> vor mir ſelbſt eine <hi rendition="#fr">kleine lederne Reiſe-Taſche</hi><lb/> mit mir, die in drey Theile getheilet war, die ich<lb/> allezeit, wenn ich an Land gienge, um die Kuͤſte<lb/> oder das Land zu beſehen, mit einen ledernen<lb/> Riem um die rechte Schulter unter meinen Rock<lb/> trug. Und hier hatte er mir gerathen, daß ich in<lb/> einer <hi rendition="#fr">kupffernen</hi> Schachtel vor 9. oder 10. gl.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw><fw place="bottom" type="catch">einen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0069]
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. III. Cap.
nenſchein war, wurde man eins, unſere Reiſe bis
des Nachmittags aufzuſchieben, bis nemlich
unſre Steuer-Leute die Hoͤhe abgenommen;
dis geſchahe des Mittags, und beſanden, daß
wir recht unter den tropicum Capricorni waren,
oder 23. und einen halben Grad von der Linie, auf
der Laͤnge 174. Grad, da wir den erſten me-
ridianum durch den Berg Pico auf Feneritta
ſetzten. Wir ſchloſſen alſo, daß wir bey oder
an Suͤd-Land ſeyn muͤſten.
Das vierte Capitel.
NAch geendigter Mahlzeit wurden alle, die
zu dieſer Reiſe ausgeleſen waren, auf das
Schiff oben zuſammen geruffen, und einem ie-
den ein Buͤndel uñ eine Hand-Granaten-Patron-
Taſche auf die Seite gehaͤngt, worinn 6. Pfund
Zwieback, nebſt Kraut und Loth war; hierauf
wurden einem ieden ein Schieß-Rohr und
Schiffhauer mit 2. Klafftern Lunte ums Leib ge-
geben, damit ſie ſtets Feuer zum Tobackrauchen
haben moͤchten; mir aber wurde durch einen
Sclaven meine Proviſion nachgetragen. Nach
dem Rath meines alten Freundes, fuͤhrte ich
vor mir ſelbſt eine kleine lederne Reiſe-Taſche
mit mir, die in drey Theile getheilet war, die ich
allezeit, wenn ich an Land gienge, um die Kuͤſte
oder das Land zu beſehen, mit einen ledernen
Riem um die rechte Schulter unter meinen Rock
trug. Und hier hatte er mir gerathen, daß ich in
einer kupffernen Schachtel vor 9. oder 10. gl.
einen
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |