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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VII. Cap.
Frau, diese hatte in der einen Hand eine Lantze,
und in der andern Hand das Bild der Pallas.

Auf ihrem Haupt war eine Crone mit Ster-
nen, vor ihr lagen auf einem Tisch Cronen, Gold,
Bücher und Schwerdter.

Der Krieg war ein gewaffneter Mann, er
hatte in der einen Hand ein bloß Schwerdt, und
in der andern eine brennende Fackel, auf dem
Helm stund ein Tieger, und auf dem Schild ein
Wolff und Crocodill, der erschreckliche Klauen
hatte; rund um war er mit Kriegs-Geräthe be-
hangen.

Nebst ihm stund der Zoll oder die Contribu-
tion,
als die Sehn-Ader des Krieges, und wurde
durch einen Pachter vorgestellet, dis war ein star-
cker junger Mann mit blossen Armen und Bei-
nen, sein Kopff war mit einem Eichenen Crantz
becrönet, und stunden Pfauen-Federn darauf in
die Höh, sein Rock war voll Augen und Ohren,
in der rechten Hand hatte er eine Pflug-Schaar,
und in der lincken Hand ein stumpf Messer mit
einer runden Spitze, vor seiner Brust sind 2.
Messer Creutz-weise gesteckt, an statt des Degens
hat er auf der lincken Seite eine Schaaf-Schee-
re an einem Degen-Gehäncke. Bey ihm stehet
ein Schaaf, und vor seinen Füssen liegen ver-
schiedene Kneip-Zangen.

Wie wir diesen Saal verliessen, giengen wir
noch 30. Treppen höher, und schloß er das Zim-
mer des Gottesdiensts auf.

Hier muste man die Schuh ausziehen, und die
Füsse in einem Kessel waschen, der zu dem Ende

hin-

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VII. Cap.
Frau, dieſe hatte in der einen Hand eine Lantze,
und in der andern Hand das Bild der Pallas.

Auf ihrem Haupt war eine Crone mit Ster-
nen, vor ihr lagen auf einem Tiſch Cronen, Gold,
Buͤcher und Schwerdter.

Der Krieg war ein gewaffneter Mann, er
hatte in der einen Hand ein bloß Schwerdt, und
in der andern eine brennende Fackel, auf dem
Helm ſtund ein Tieger, und auf dem Schild ein
Wolff und Crocodill, der erſchreckliche Klauen
hatte; rund um war er mit Kriegs-Geraͤthe be-
hangen.

Nebſt ihm ſtund der Zoll oder die Contribu-
tion,
als die Sehn-Ader des Krieges, und wurde
durch einen Pachter vorgeſtellet, dis war ein ſtar-
cker junger Mann mit bloſſen Armen und Bei-
nen, ſein Kopff war mit einem Eichenen Crantz
becroͤnet, und ſtunden Pfauen-Federn darauf in
die Hoͤh, ſein Rock war voll Augen und Ohren,
in der rechten Hand hatte er eine Pflug-Schaar,
und in der lincken Hand ein ſtumpf Meſſer mit
einer runden Spitze, vor ſeiner Bruſt ſind 2.
Meſſer Creutz-weiſe geſteckt, an ſtatt des Degens
hat er auf der lincken Seite eine Schaaf-Schee-
re an einem Degen-Gehaͤncke. Bey ihm ſtehet
ein Schaaf, und vor ſeinen Fuͤſſen liegen ver-
ſchiedene Kneip-Zangen.

Wie wir dieſen Saal verlieſſen, giengen wir
noch 30. Treppen hoͤher, und ſchloß er das Zim-
mer des Gottesdienſts auf.

Hier muſte man die Schuh ausziehen, und die
Fuͤſſe in einem Keſſel waſchen, der zu dem Ende

hin-
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[205/0239] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VII. Cap. Frau, dieſe hatte in der einen Hand eine Lantze, und in der andern Hand das Bild der Pallas. Auf ihrem Haupt war eine Crone mit Ster- nen, vor ihr lagen auf einem Tiſch Cronen, Gold, Buͤcher und Schwerdter. Der Krieg war ein gewaffneter Mann, er hatte in der einen Hand ein bloß Schwerdt, und in der andern eine brennende Fackel, auf dem Helm ſtund ein Tieger, und auf dem Schild ein Wolff und Crocodill, der erſchreckliche Klauen hatte; rund um war er mit Kriegs-Geraͤthe be- hangen. Nebſt ihm ſtund der Zoll oder die Contribu- tion, als die Sehn-Ader des Krieges, und wurde durch einen Pachter vorgeſtellet, dis war ein ſtar- cker junger Mann mit bloſſen Armen und Bei- nen, ſein Kopff war mit einem Eichenen Crantz becroͤnet, und ſtunden Pfauen-Federn darauf in die Hoͤh, ſein Rock war voll Augen und Ohren, in der rechten Hand hatte er eine Pflug-Schaar, und in der lincken Hand ein ſtumpf Meſſer mit einer runden Spitze, vor ſeiner Bruſt ſind 2. Meſſer Creutz-weiſe geſteckt, an ſtatt des Degens hat er auf der lincken Seite eine Schaaf-Schee- re an einem Degen-Gehaͤncke. Bey ihm ſtehet ein Schaaf, und vor ſeinen Fuͤſſen liegen ver- ſchiedene Kneip-Zangen. Wie wir dieſen Saal verlieſſen, giengen wir noch 30. Treppen hoͤher, und ſchloß er das Zim- mer des Gottesdienſts auf. Hier muſte man die Schuh ausziehen, und die Fuͤſſe in einem Keſſel waſchen, der zu dem Ende hin-

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/239>, abgerufen am 24.11.2024.