Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap. unten und oben, ich gieng in die Kammern, undfand sechs Kisten und 3. Keller, wie auch eine grosse Englische Dogge, dieser, da er mich sa- he, that sehr freundlich gegen mir, und leckte mich an die Hand. Auf dem Ober-Boden war ein grosser Topff mit Wasser. An dem hinter- sten Theil unter dem halben Boden waren 2. Stücken, die aus ihren Löchern hervor ragten, ein Stück aber war mit seiner Lavette umgefallen, und an das Steur-Bord angerollt, die Cajute hatte 4. Fenster, die Gläser waren nicht sehr be- schädigt, und die Küche des Capitains noch in völligem Stande. Als ich dieses besehen, wuste ich nicht was ich Als ich unter dem halben Boden herum suchte, Küssen
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. unten und oben, ich gieng in die Kammern, undfand ſechs Kiſten und 3. Keller, wie auch eine groſſe Engliſche Dogge, dieſer, da er mich ſa- he, that ſehr freundlich gegen mir, und leckte mich an die Hand. Auf dem Ober-Boden war ein groſſer Topff mit Waſſer. An dem hinter- ſten Theil unter dem halben Boden waren 2. Stuͤcken, die aus ihren Loͤchern hervor ragten, ein Stuͤck aber war mit ſeiner Lavette umgefallen, und an das Steur-Bord angerollt, die Cajute hatte 4. Fenſter, die Glaͤſer waren nicht ſehr be- ſchaͤdigt, und die Kuͤche des Capitains noch in voͤlligem Stande. Als ich dieſes beſehen, wuſte ich nicht was ich Als ich unter dem halben Boden herum ſuchte, Kuͤſſen
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
unten und oben, ich gieng in die Kammern, und
fand ſechs Kiſten und 3. Keller, wie auch eine
groſſe Engliſche Dogge, dieſer, da er mich ſa-
he, that ſehr freundlich gegen mir, und leckte
mich an die Hand. Auf dem Ober-Boden war
ein groſſer Topff mit Waſſer. An dem hinter-
ſten Theil unter dem halben Boden waren 2.
Stuͤcken, die aus ihren Loͤchern hervor ragten,
ein Stuͤck aber war mit ſeiner Lavette umgefallen,
und an das Steur-Bord angerollt, die Cajute
hatte 4. Fenſter, die Glaͤſer waren nicht ſehr be-
ſchaͤdigt, und die Kuͤche des Capitains noch in
voͤlligem Stande.
Als ich dieſes beſehen, wuſte ich nicht was ich
thun ſolte. Da ich mich nun reſolvirte, holte ich
ein Stuͤck von den Beſaan-Maſt-Stricken, und
haute ferner die Haupt-Stricke deſſelben unter
dem March-Seegel ab, als dieſe uͤber Bord fie-
len, blieben ſie faſt alle auf dem Grunde liegen.
Jch konte mit meiner gemachten Leiter hier ge-
maͤchlich herauf ſteigen. Jch ſtieg bald hinunter,
bald hinauf, und rieff, ob keine Menſchen drauf
waͤren, es kam aber und hoͤrte niemand.
Als ich unter dem halben Boden herum ſuchte,
ſah ich, daß die Zimmermanns-Lade aufſtund,
da war eine Saͤge, Hammer, Beyle, Bohrer,
Axte und Meiſſel ꝛc, drinn. Jch gieng mit dem
Beyl, Hammer, Brech-Eiſen wieder nach dem
Schiff inwendig zu, da 10. Kammern drinn
waren, und bey den Cammern waren noch 2.
Behaͤltniſſe vors Trinck-Gefaͤſſe. Jch ſchmiß
2. Bett-Saͤcke, 2. Decken, und 4. Haupt-
Kuͤſſen
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