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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. V. Cap.
phos zu Nemnan, daß alle Bewegung nicht nur
allein durch die Pressung der Lufft geschehe, son-
dern daß auch einige Bewegung durch das an sich
saugen, eine andre durch die an sich Ziehung, und
eine andre durch die Fortstossung, wie auch einige
durch die Nachziehung, welches auch eine Art ei-
ner Anziehung sey, geschehe. Sie glauben, daß
das Wesen die Lufft, so alle Pressung machen sol-
le (wie man auf Nemnan glaubt) noch nicht so
klärlich entdeckt sey.

Sie sagen, daß ein lediger Magen, von einen
saugenden Kinde oder Thiere, mit der Milch sei-
ner Mutter Brüste durch das Saugen des Klei-
nen gefüllet werde.

Sie beweisen mit festen Gründen, daß Men-
schen und Thiere, so gesund seyn, ihre Gliemas-
sen durch die Ziehung ihrer Nerven und Sehn-
Adern zu ihren Willen bewegen.

Die Fortstossung geschicht, gleichwie ein
Wurm das vorderste seines Cörpers erst fort
stöst, oder ausstreckt, und sein Hintertheil durch
die Sehn-Adern nach sich ziehet, und sich dadurch
von einem Platz zum andern bewegt; und diese
Frauenzimmer, so hier studiren, sind meistens
jung. Daher sind auch einige, die die Wahl und
Gelegenheit bey vielen Sachen nicht wohl tref-
fen. Sie sagen von vielen geistlichen, philoso-
phischen und medicinischen Sachen, daß solche
wie die Oracula des Apollinis beschaffen wären,
als die allezeit zweifelhafft seyn, und auf zweyer-
ley Art verstanden werden könten.

Diese weiblichen Professores haben auch gantz

andre
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. V. Cap.
phos zu Nemnan, daß alle Bewegung nicht nur
allein durch die Preſſung der Lufft geſchehe, ſon-
dern daß auch einige Bewegung durch das an ſich
ſaugen, eine andre durch die an ſich Ziehung, und
eine andre durch die Fortſtoſſung, wie auch einige
durch die Nachziehung, welches auch eine Art ei-
ner Anziehung ſey, geſchehe. Sie glauben, daß
das Weſen die Lufft, ſo alle Preſſung machen ſol-
le (wie man auf Nemnan glaubt) noch nicht ſo
klaͤrlich entdeckt ſey.

Sie ſagen, daß ein lediger Magen, von einen
ſaugenden Kinde oder Thiere, mit der Milch ſei-
ner Mutter Bruͤſte durch das Saugen des Klei-
nen gefuͤllet werde.

Sie beweiſen mit feſten Gruͤnden, daß Men-
ſchen und Thiere, ſo geſund ſeyn, ihre Gliemaſ-
ſen durch die Ziehung ihrer Nerven und Sehn-
Adern zu ihren Willen bewegen.

Die Fortſtoſſung geſchicht, gleichwie ein
Wurm das vorderſte ſeines Coͤrpers erſt fort
ſtoͤſt, oder ausſtreckt, und ſein Hintertheil durch
die Sehn-Adern nach ſich ziehet, und ſich dadurch
von einem Platz zum andern bewegt; und dieſe
Frauenzimmer, ſo hier ſtudiren, ſind meiſtens
jung. Daher ſind auch einige, die die Wahl und
Gelegenheit bey vielen Sachen nicht wohl tref-
fen. Sie ſagen von vielen geiſtlichen, philoſo-
phiſchen und mediciniſchen Sachen, daß ſolche
wie die Oracula des Apollinis beſchaffen waͤren,
als die allezeit zweifelhafft ſeyn, und auf zweyer-
ley Art verſtanden werden koͤnten.

Dieſe weiblichen Profeſſores haben auch gantz

andre
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[83/0107] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. V. Cap. phos zu Nemnan, daß alle Bewegung nicht nur allein durch die Preſſung der Lufft geſchehe, ſon- dern daß auch einige Bewegung durch das an ſich ſaugen, eine andre durch die an ſich Ziehung, und eine andre durch die Fortſtoſſung, wie auch einige durch die Nachziehung, welches auch eine Art ei- ner Anziehung ſey, geſchehe. Sie glauben, daß das Weſen die Lufft, ſo alle Preſſung machen ſol- le (wie man auf Nemnan glaubt) noch nicht ſo klaͤrlich entdeckt ſey. Sie ſagen, daß ein lediger Magen, von einen ſaugenden Kinde oder Thiere, mit der Milch ſei- ner Mutter Bruͤſte durch das Saugen des Klei- nen gefuͤllet werde. Sie beweiſen mit feſten Gruͤnden, daß Men- ſchen und Thiere, ſo geſund ſeyn, ihre Gliemaſ- ſen durch die Ziehung ihrer Nerven und Sehn- Adern zu ihren Willen bewegen. Die Fortſtoſſung geſchicht, gleichwie ein Wurm das vorderſte ſeines Coͤrpers erſt fort ſtoͤſt, oder ausſtreckt, und ſein Hintertheil durch die Sehn-Adern nach ſich ziehet, und ſich dadurch von einem Platz zum andern bewegt; und dieſe Frauenzimmer, ſo hier ſtudiren, ſind meiſtens jung. Daher ſind auch einige, die die Wahl und Gelegenheit bey vielen Sachen nicht wohl tref- fen. Sie ſagen von vielen geiſtlichen, philoſo- phiſchen und mediciniſchen Sachen, daß ſolche wie die Oracula des Apollinis beſchaffen waͤren, als die allezeit zweifelhafft ſeyn, und auf zweyer- ley Art verſtanden werden koͤnten. Dieſe weiblichen Profeſſores haben auch gantz andre F 2

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/107>, abgerufen am 23.11.2024.