fürtreffliche Sachen enthalten. Heutiges Ta- ges haben die Schüler und Nachfolger die- ses Philosophen nichts als Sterndeuterey und magische Träumereyen in den Köpfen: geben sich damit ab, zukünftige Dinge vor- her zu sagen: mahlen allerley Figuren aufs Papier, und begleiten alles dieses mit ei- nem schrecklichen Lerm uud Geheule. Zu- weilen geschieht es zufälligerweise, daß ihre Prophezeyungen eintreffen, und daher kommt es, daß ihre Secte noch immer Anhänger findet. Allein die Gelehrten in China be- trachten doch immer diese Secte mit eben dem Auge, und aus eben dem Gesichtspun- cte, wie wir bey uns die Marktschreyer und dergleichen, ansehen.
Dieß sind nun die drey fürnehmsten Re- ligionssecten, die in China geduldet werden. Es würde zwar nicht überflüßig gewesen seyn, wenn wir uns in eine nähere Ausein- andersetzung der Lehren dieser drey Secttn eingelassen hätten; aber die Absicht dieses Werks verstattet es nicht, zudem, da der Le- ser hoffentlich aus dem Erzählten, eine jede Secte hinlänglich wird kennen lernen. -- Indessen aber müssen wir hier noch einige Anmerkungen beybringen, die die Neigung der Chineser zum Aberglauben betreffen. -- Alle Chineser, sie mögen sich zu einer Se- cte bekennen, zu welcher sie wollen, sind
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fuͤrtreffliche Sachen enthalten. Heutiges Ta- ges haben die Schuͤler und Nachfolger die- ſes Philoſophen nichts als Sterndeuterey und magiſche Traͤumereyen in den Koͤpfen: geben ſich damit ab, zukuͤnftige Dinge vor- her zu ſagen: mahlen allerley Figuren aufs Papier, und begleiten alles dieſes mit ei- nem ſchrecklichen Lerm uud Geheule. Zu- weilen geſchieht es zufaͤlligerweiſe, daß ihre Prophezeyungen eintreffen, und daher kommt es, daß ihre Secte noch immer Anhaͤnger findet. Allein die Gelehrten in China be- trachten doch immer dieſe Secte mit eben dem Auge, und aus eben dem Geſichtspun- cte, wie wir bey uns die Marktſchreyer und dergleichen, anſehen.
Dieß ſind nun die drey fuͤrnehmſten Re- ligionsſecten, die in China geduldet werden. Es wuͤrde zwar nicht uͤberfluͤßig geweſen ſeyn, wenn wir uns in eine naͤhere Ausein- anderſetzung der Lehren dieſer drey Secttn eingelaſſen haͤtten; aber die Abſicht dieſes Werks verſtattet es nicht, zudem, da der Le- ſer hoffentlich aus dem Erzaͤhlten, eine jede Secte hinlaͤnglich wird kennen lernen. — Indeſſen aber muͤſſen wir hier noch einige Anmerkungen beybringen, die die Neigung der Chineſer zum Aberglauben betreffen. — Alle Chineſer, ſie moͤgen ſich zu einer Se- cte bekennen, zu welcher ſie wollen, ſind
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fuͤrtreffliche Sachen enthalten. Heutiges Ta-
ges haben die Schuͤler und Nachfolger die-
ſes Philoſophen nichts als Sterndeuterey
und magiſche Traͤumereyen in den Koͤpfen:
geben ſich damit ab, zukuͤnftige Dinge vor-
her zu ſagen: mahlen allerley Figuren aufs
Papier, und begleiten alles dieſes mit ei-
nem ſchrecklichen Lerm uud Geheule. Zu-
weilen geſchieht es zufaͤlligerweiſe, daß ihre
Prophezeyungen eintreffen, und daher kommt
es, daß ihre Secte noch immer Anhaͤnger
findet. Allein die Gelehrten in China be-
trachten doch immer dieſe Secte mit eben
dem Auge, und aus eben dem Geſichtspun-
cte, wie wir bey uns die Marktſchreyer und
dergleichen, anſehen.
Dieß ſind nun die drey fuͤrnehmſten Re-
ligionsſecten, die in China geduldet werden.
Es wuͤrde zwar nicht uͤberfluͤßig geweſen
ſeyn, wenn wir uns in eine naͤhere Ausein-
anderſetzung der Lehren dieſer drey Secttn
eingelaſſen haͤtten; aber die Abſicht dieſes
Werks verſtattet es nicht, zudem, da der Le-
ſer hoffentlich aus dem Erzaͤhlten, eine jede
Secte hinlaͤnglich wird kennen lernen. —
Indeſſen aber muͤſſen wir hier noch einige
Anmerkungen beybringen, die die Neigung
der Chineſer zum Aberglauben betreffen. —
Alle Chineſer, ſie moͤgen ſich zu einer Se-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/318>, abgerufen am 27.11.2024.
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