[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.gen: und alles Zureden war bey ihnen verge- 3. Sabis, oder Christen des heil. Sie halten Johannes den Täufer für ih- schrie- L 4
gen: und alles Zureden war bey ihnen verge- 3. Sabis, oder Chriſten des heil. Sie halten Johannes den Taͤufer fuͤr ih- ſchrie- L 4
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gen: und alles Zureden war bey ihnen verge-
blich. — In keinem Lande findet man aber
auch unwiſſendere Juden, als eben in Perſien.
In ihren religioͤſen Ideen ſind ſie nicht einerley
Meynung unter einander. — Sie leſen zwar
gemeinſchaftlich den Pentateuchus, man kann
aber eigentlich von dem, was ſie wirklich glau-
ben, keine gegruͤndete Nachricht geben.
3. Sabis, oder Chriſten des heil.
Johannes. Die Anzahl dieſes Volks iſt ſo
klein und ſo ſehr zerſtreuet, daß man von ih-
rem Glauben und Meynungen wenig Glaub-
wuͤrdiges weiß. Man haͤlt dafuͤr, daß dieſe
Sabis urſpruͤnglich Chaldaͤer, und ihre Vor-
fahren Schuͤler des Zoroaſter geweſen ſind.
Dieſe Vermuthung duͤrfte auch wohl nicht ganz
ungegruͤndet ſeyn; wenigſtens haben ſie viele
religioͤſe Begriffe vom Zoroaſter angenommen.
Sie halten Johannes den Taͤufer fuͤr ih-
ren Heiligen. Man kann ſie aber im Grunde
nicht fuͤr Chriſten halten, denn ſie glauben
nicht, daß Jeſus der wahre Sohn Gottes ſey.
Sie halten ihn, gleich dem Koran, bloß fuͤr
einen goͤttlichen Propheten. Die Urſach aber,
warum man ſie mit dieſem Namen benennet
hat, kommt bloß von der großen Verehrung
eines Kreuzes her, das ſie auf eine, faſt ab-
goͤttiſche Art, verehren. — Von den heiligen
Buͤchern, die dieſe Chriſten des heil. Johan-
nes vormals gehabt haben, wiſſen ſie jetzt wei-
ter nichts, als daß ſie in ſyriſcher Sprache ge-
ſchrie-
L 4
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