Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
Jnsgemein findet man vier Sorten, Nun dürffte wohl einem und dem an- Das zwey und zwantzigste Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Krötenstein. CRapaudine, auf Lateinisch Bufonites Die Krötensteine/ absonderlich die tzen G g g
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
Jnsgemein findet man vier Sorten, Nun duͤrffte wohl einem und dem an- Das zwey und zwantzigſte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Kroͤtenſtein. CRapaudine, auf Lateiniſch Bufonites Die Kroͤtenſteine/ abſonderlich die tzen G g g
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Auch<lb/> ſagt man, daß der Thon oder Mergel,<lb/> der ſich inwendig in der Hoͤle befindet,<lb/> ein ſchweißtreibendes Mittel ſey, und<lb/> den Durchlauff ſtille.</p><lb/> <p>Nun duͤrffte wohl einem und dem an-<lb/> dern wunderlich vorkommen, daß ich<lb/> oben im Andern Theil, im Cap. vom<lb/> Adler gemeldet, wie daß wir Steine<lb/> verkaufften, welche die Adler in den Ein-<lb/> gang des Loches zu ihrem Neſte legten,<lb/> ihre Jungen dadurch vor dem Donner<lb/> und Gewitter zu verwahren; allein<lb/> daſſelbe iſt geſchehen, weil ich der Sa-<lb/> chen wahrer Beſchaffenheit nicht recht<lb/> kundig bin geweſen: doch heut zu Tage<lb/> iſt die beſte Meinung, daß dieſe Steine,<lb/> die wir unter dem Titel des Adlerſteins<lb/> verkauffen, nichts anders ſind, als ich<lb/> hier angezeiget habe.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das zwey und zwantzigſte Capitel.<lb/> Vom Kroͤtenſtein.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">C</hi><hi rendition="#i">Rapaudine,</hi></hi> auf Lateiniſch <hi rendition="#aq">Bufonites</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Batrachites</hi> genannt, iſt ein<lb/> Stein, der im Gebirge und in den Fel-<lb/> dern gefunden wird. 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Hauptbeſchreibung dritter Theil.
Jnsgemein findet man vier Sorten,
welche ohne Unterſchied im Lateiniſchen
Ætites genennet werden, der Kern aber
wird Callimus geheiſſen. Die erſte Sor-
te iſt braun, und langrund, ordentli-
cher Weiſe zwey bis drey Zoll lang und
einen halben breit, und holpricht, laͤßt
ſich aber gar fein poliren. Der ande-
re iſt ein wenig kleiner denn dieſer, und
es ſcheinet, als ob er par couches, ſchicht-
weiſe, formiret ſey, und vom Eiſen
participire, denn er als wie die Eiſen-
Marcaſit mit Ocher bedecket iſt. Die
dritte Gattung iſt holpricht, und ſieht,
als ob ſie aus eitel glaͤntzenden Kieslin-
gen, unterſchiedener Dicke, zuſammen
geſetzet ſey. Unter denenſelben ſind ei-
nige braun, andere aber roͤthlicht, noch
andere gleichſam durchſichtig: doch alle
ſind von der Natur aufs veſteſte zuſam-
men gekuͤttet und veꝛbunden, auch findet
man oftmahls in der Hoͤle nichts denn
nur ein wenig Sand. Die vierte Art
iſt weiß, wie Aſche, und enthaͤlt Thon
oder Mergel in ſich Dieſe kommt aus
Teutſchland. Die erſte und andere
Art wird in dem Abgrund bey Cado
Vincente in Portugall, und in dem
Gebirge bey Trevour im Fuͤrſtenthum
Dombes gefunden; denn man glaubt
nicht mehr, daß ſie in dem Neſte des Ad-
lers anzutreffen. Zu wuͤnſchen waͤre,
daß die Kraͤfte, die dem Adlerſteine
beygeleget werden, gewiß und wahr-
haftig waͤren: denn es verſichern die
Seribenten, daß der Adlerſtein/ einer
Frauen, die zur Geburt arbeitet, ans
dicke Bein gebunden, die Geburt befoͤr-
dere, hingegen Mißfall verhuͤte, wenn
man ihn ihr an den Arm gebunden hat.
Geſtoſſen und unter ein Cerot oder
Wachspflaſter gemiſchet, und aufs
Haupt geleget, ſoll er die Anfaͤlle der
ſchweren Noth vermindern. Auch
ſagt man, daß der Thon oder Mergel,
der ſich inwendig in der Hoͤle befindet,
ein ſchweißtreibendes Mittel ſey, und
den Durchlauff ſtille.
Nun duͤrffte wohl einem und dem an-
dern wunderlich vorkommen, daß ich
oben im Andern Theil, im Cap. vom
Adler gemeldet, wie daß wir Steine
verkaufften, welche die Adler in den Ein-
gang des Loches zu ihrem Neſte legten,
ihre Jungen dadurch vor dem Donner
und Gewitter zu verwahren; allein
daſſelbe iſt geſchehen, weil ich der Sa-
chen wahrer Beſchaffenheit nicht recht
kundig bin geweſen: doch heut zu Tage
iſt die beſte Meinung, daß dieſe Steine,
die wir unter dem Titel des Adlerſteins
verkauffen, nichts anders ſind, als ich
hier angezeiget habe.
Das zwey und zwantzigſte Capitel.
Vom Kroͤtenſtein.
CRapaudine, auf Lateiniſch Bufonites
und Batrachites genannt, iſt ein
Stein, der im Gebirge und in den Fel-
dern gefunden wird. Sonſt glaubte
man, er wuͤrde in den Koͤpfen der alten
Kroͤten gefunden, oder ſie gaͤben ihn
von ſich, wenn man ſie auf ein rothes
Tuch ſetzete. Allein Boot und andere,
die dieſe Sache genauer unterſuchet, ver-
ſichern, daß dieſer Stein in der Erde ge-
bildet werde. Man ſiehet insgemein
zweyerley Gattungen deſſelben, die
runden und die langen. Die runden
haben die Geſtalt einer kleinen Muͤtze,
ſind im Umfang rund, innen tieff, aus-
wendig erhaben, uͤber und uͤber poliret,
und unten ohngefehr des halben Zolles
breit. Man findet ihrer, welche gantz
dunckelgrau ſind, und ſich aufs blaue
ziehen, andere aber ziehen ſich nach dem
gelben, doch beyde ſind am untern Thei-
le nicht ſo gar gefaͤrbet. Die langen
ſind oͤfters eines Zolles lang, und vier
oder fuͤnff Linien breit, an beyden En-
den rundlich, und unten her ausgehoͤ-
let, als wie eine Rinne oder Trog. Es
giebet ihrer auch, welche mehr oder we-
niger dunckelgrau ſind, und mit einigen
roͤthlichten Flecken gleichſam maꝛbriret,
dabey ſo glatt, als wie die runden.
Die Kroͤtenſteine/ abſonderlich die
runden, werden oftmahls in Ringe ge-
ſetzt, alleine mehr zum Zierrath, als
wegen der Kraͤfte, die ihnen beygeleget
werden, denn deren iſt man nicht ver-
ſichert, bevoraus, wenn man vorgiebet,
daß ſie die Entzuͤndung und Geſchwulſt
des Bienenſtichs und anderer Thiere
tilgen ſollen. Wie dann auch falſch iſt,
daß ſie die Farbe veraͤndern und ſchwi-
tzen
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