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Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

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Hauptbeschreibung dritter Theil.
[Spaltenumbruch] wohfeil hingeben. Dieses dencke ich, kan
von dieser und der Alkermes Confection,
wie auch vom Theriac, genug gesaget
seyn, um dadurch zu verhindern, daß
sie niemand von diesen Hausirern, oder
auch wohl von Kramern, die derglei-
chen Handel treiben, erkauffe, denn es
gehet gar schwer zu, wenn man sie er-
kennen will, indem diejenigen, die diese
Sachen zurichten, nicht die ungeschick-
testen sind, und gehöret eine grössere
Wissenschaft dazu, wenn man ein schön
[Spaltenumbruch] Stück von häßlichen Materialien ver-
fertigen soll, als wenn man etwas gu-
tes mit guten Sachen zurichtet. Jch
selbst kan versichern, daß ich dergleichen
Hyacintheonfectiones gesehen, und un-
ter den Händen gehabt habe, durch die
auch der geschickteste Mensch solte betro-
gen worden seyn. Demnach ist die be-
ste Wissenschafft oder Kundschafft, die
ich davon ertheilen kan, diese; man muß
sie bey redlichen Leuten erkauffen, und
nicht auf den Preiß sehen.

[Ende Spaltensatz]
Das dritte Capitel.
Vom Topas.
[Beginn Spaltensatz]

DJe Topasen/ die zur Artzney ge-
brauchet werden, sind Steine von
unterschiedener Grösse, überaus schwer,
hell und durchsichtig, und den Spie-
geln, die sich in dem Gyps von Mont-
martre befinden, durchaus ähnlich.
Man hält dafür, daß diese Steine in
[Spaltenumbruch] Ost- und Westindien/ in Böhmen
und Teutschland gefunden würden.

Der Topas zur Artzney braucht kei-
ner weitern Zubereitung, als daß er,
gleichwie der Hyacinth, und andre hier-
nächst folgende Edelsteine, mit Rosen-
wasser abgerieben werde.

[Ende Spaltensatz]
Das vierte Capitel.
Vom Schmaragd.
[Beginn Spaltensatz]

DEr Schmaragd ist ein grünlich-
ter Stein, welcher an unterschied-
lichen Orten in Ethiopien, Egypten
und Persien, auch Ost- und Westin-
dien
gefunden wird.

Die Schmaragden, welche am hö-
hesten geachtet werden, sind diejenigen,
die man Prima zu nennen pflegt, weil
sie insgemein rein und sauber sind, das
ist, sie sind sehr schön grün auf blau, ohne
Marmor und Stein. Es scheinet, als
ob die Schmaragden in den Eisen-
[Spaltenumbruch] schachten gefunden würden, denn ich
habe etliche, an denen annoch Eisen
hänget.

Man hat in Acht genommen, daß der
Schmaragd seine grüne Farbe in den
Bergwercken überkomme, ie mehr er
nämlich zu seiner Vollkommenheit ge-
langet, gleich als wie die Früchte auf
den Bäumen: iedoch will ich es nicht
für gewiß ausgeben, weil ich es nicht
selbst gesehen habe.

[Ende Spaltensatz]
Das fünffte Capitel.
Vom Sapphir.
[Beginn Spaltensatz]

WJr verkauffen zweyerley Sorten
Sapphir/ rothe und schwärtz-
lichte.
Es sind aber dieselben kleine
Steinlein, wie Nadelknöpfe groß, über
die massen harte und folglich sehr schwer
zu reiben. Die rothen, welche insge-
mein eine Farbe, wie der Wein haben,
sollen zur Artzney gebrauchet werden,
denn was die schwärtzlichten betrifft,
dieselben sind viel eher den Eisenschla-
cken, als einem Edelsteine ähnlich, und
machen die Hyacinth-Confection
schwartz, wenn man sie dazu nimmt.

[Spaltenumbruch]

Jhrer etliche schieben an statt der
rothen orientalischen Sapphire dieje-
nigen kleinen Steinlein ein, welche in
Holland gantz gemeine sind, und von
uns Vermeil genennet werden, oder
kleine Granaten; dannenhero muß
man wohl drauf Achtung geben: wie-
wohl es ohnschwer zu mercken ist, denn
die wahrhaften Sapphire sind sehr
schön roth, klar und durchsichtig, da-
hingegen die Vermeils dunckelroth
und sehr veste sind.

[Ende Spaltensatz]
Das
F f f

Hauptbeſchreibung dritter Theil.
[Spaltenumbruch] wohfeil hingeben. Dieſes dencke ich, kan
von dieſer und der Alkermes Confection,
wie auch vom Theriac, genug geſaget
ſeyn, um dadurch zu verhindern, daß
ſie niemand von dieſen Hauſirern, oder
auch wohl von Kramern, die derglei-
chen Handel treiben, erkauffe, denn es
gehet gar ſchwer zu, wenn man ſie er-
kennen will, indem diejenigen, die dieſe
Sachen zurichten, nicht die ungeſchick-
teſten ſind, und gehoͤret eine groͤſſere
Wiſſenſchaft dazu, wenn man ein ſchoͤn
[Spaltenumbruch] Stuͤck von haͤßlichen Materialien ver-
fertigen ſoll, als wenn man etwas gu-
tes mit guten Sachen zurichtet. Jch
ſelbſt kan verſichern, daß ich dergleichen
Hyacintheonfectiones geſehen, und un-
ter den Haͤnden gehabt habe, durch die
auch der geſchickteſte Menſch ſolte betro-
gen worden ſeyn. Demnach iſt die be-
ſte Wiſſenſchafft oder Kundſchafft, die
ich davon ertheilen kan, dieſe; man muß
ſie bey redlichen Leuten erkauffen, und
nicht auf den Preiß ſehen.

[Ende Spaltensatz]
Das dritte Capitel.
Vom Topas.
[Beginn Spaltensatz]

DJe Topaſen/ die zur Artzney ge-
brauchet werden, ſind Steine von
unterſchiedener Groͤſſe, uͤberaus ſchwer,
hell und durchſichtig, und den Spie-
geln, die ſich in dem Gyps von Mont-
martre befinden, durchaus aͤhnlich.
Man haͤlt dafuͤr, daß dieſe Steine in
[Spaltenumbruch] Oſt- und Weſtindien/ in Boͤhmen
und Teutſchland gefunden wuͤrden.

Der Topas zur Artzney braucht kei-
ner weitern Zubereitung, als daß er,
gleichwie der Hyacinth, und andre hier-
naͤchſt folgende Edelſteine, mit Roſen-
waſſer abgerieben werde.

[Ende Spaltensatz]
Das vierte Capitel.
Vom Schmaragd.
[Beginn Spaltensatz]

DEr Schmaragd iſt ein gruͤnlich-
ter Stein, welcher an unterſchied-
lichen Orten in Ethiopien, Egypten
und Perſien, auch Oſt- und Weſtin-
dien
gefunden wird.

Die Schmaragden, welche am hoͤ-
heſten geachtet werden, ſind diejenigen,
die man Prima zu nennen pflegt, weil
ſie insgemein rein und ſauber ſind, das
iſt, ſie ſind ſehr ſchoͤn gruͤn auf blau, ohne
Marmor und Stein. Es ſcheinet, als
ob die Schmaragden in den Eiſen-
[Spaltenumbruch] ſchachten gefunden wuͤrden, denn ich
habe etliche, an denen annoch Eiſen
haͤnget.

Man hat in Acht genommen, daß der
Schmaragd ſeine gruͤne Farbe in den
Bergwercken uͤberkomme, ie mehr er
naͤmlich zu ſeiner Vollkommenheit ge-
langet, gleich als wie die Fruͤchte auf
den Baͤumen: iedoch will ich es nicht
fuͤr gewiß ausgeben, weil ich es nicht
ſelbſt geſehen habe.

[Ende Spaltensatz]
Das fuͤnffte Capitel.
Vom Sapphir.
[Beginn Spaltensatz]

WJr verkauffen zweyerley Sorten
Sapphir/ rothe und ſchwaͤrtz-
lichte.
Es ſind aber dieſelben kleine
Steinlein, wie Nadelknoͤpfe groß, uͤber
die maſſen harte und folglich ſehr ſchwer
zu reiben. Die rothen, welche insge-
mein eine Farbe, wie der Wein haben,
ſollen zur Artzney gebrauchet werden,
denn was die ſchwaͤrtzlichten betrifft,
dieſelben ſind viel eher den Eiſenſchla-
cken, als einem Edelſteine aͤhnlich, und
machen die Hyacinth-Confection
ſchwartz, wenn man ſie dazu nimmt.

[Spaltenumbruch]

Jhrer etliche ſchieben an ſtatt der
rothen orientaliſchen Sapphire dieje-
nigen kleinen Steinlein ein, welche in
Holland gantz gemeine ſind, und von
uns Vermeil genennet werden, oder
kleine Granaten; dannenhero muß
man wohl drauf Achtung geben: wie-
wohl es ohnſchwer zu mercken iſt, denn
die wahrhaften Sapphire ſind ſehr
ſchoͤn roth, klar und durchſichtig, da-
hingegen die Vermeils dunckelroth
und ſehr veſte ſind.

[Ende Spaltensatz]
Das
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Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/559>, abgerufen am 23.11.2024.