Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien Das acht und zwantzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 221.Von der Egyptischen Cassia. DJe Egyptische Caßia ist eine der Der Baum, der sie trägt, wächst Die Egyptische Caßia soll man Jm Orient und in Egypten wird Die eingemachte Caßia aber mußEingemachte Das neun und zwantzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 221.Von der Brasilianischen Cassia. JN Brasilien wachsen Bäume, deren Das dreyßigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 222.Von der Cassia aus den Jnseln. DJe Caßia aus den Jnseln, die Die Antillen-Jnseln sind mit diesen Man erwehle diese Caßia, wenn sie Welche die Caßia von Rochelle/ Der Gebrauch der Caßia ist so be- lich,
Der Spezereyen und Materialien Das acht und zwantzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 221.Von der Egyptiſchen Caſſia. DJe Egyptiſche Caßia iſt eine der Der Baum, der ſie traͤgt, waͤchſt Die Egyptiſche Caßia ſoll man Jm Orient und in Egypten wird Die eingemachte Caßia aber mußEingemachte Das neun und zwantzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 221.Von der Braſilianiſchen Caſſia. JN Braſilien wachſen Baͤume, deren Das dreyßigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 222.Von der Caſſia aus den Jnſeln. DJe Caßia aus den Jnſeln, die Die Antillen-Jnſeln ſind mit dieſen Man erwehle dieſe Caßia, wenn ſie Welche die Caßia von Rochelle/ Der Gebrauch der Caßia iſt ſo be- lich,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <pb facs="#f0240"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Spezereyen und Materialien</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das acht und zwantzigſte Capitel.<lb/> Von der Egyptiſchen Caſſia.</hi> </head><lb/> <cb n="283"/> <note place="left">Siehe <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 221.</note> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je <hi rendition="#fr">Egyptiſche Caßia</hi> iſt eine der<lb/> vorhergehenden gantz aͤhnliche<lb/> Frucht, auſſer daß ſie viel zaͤrter und<lb/> kleiner.</p><lb/> <p>Der Baum, der ſie traͤgt, waͤchſt<lb/> uͤbermaͤßig dicke: wie es dann deren<lb/> giebt, die ſo dicke ſind, als irgend ein<lb/> Baum in <hi rendition="#fr">Franckreich</hi>. Sonſten iſt er<lb/> in keinem Stuͤcke von jenem unterſchie-<lb/> den, auſſerhalb daß ſeine Blaͤtter um ein<lb/> gutes kleiner ſind. Jn <hi rendition="#fr">Egypten</hi> giebt<lb/> es eine ſolche Menge dieſer Baͤume, daß<lb/> die Caßia, die drauf waͤchſt, faſt umſonſt<lb/> hingegeben wird, ſonderlich zu groß<lb/><hi rendition="#fr">Cairo</hi>.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Egyptiſche Caßia</hi> ſoll man<lb/><cb n="284"/> gleich, als wie die Levantiſche, ausleſen,<lb/> doch muß ſie einem zwiſchen den Fingern<lb/> zerbrechen, wenn man ſie ſaubern will.</p><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">Orient</hi> und in <hi rendition="#fr">Egypten</hi> wird<lb/> die noch gruͤne Caßia mit Zucker einge-<lb/> macht, und zu Eroͤffnung des Leibes ge-<lb/> brauchet, maſſen es dazu ein gar beque-<lb/> mes Mittel iſt, das ſich auch gantz wohl<lb/> einnehmen laͤßt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">eingemachte Caßia</hi> aber muß<note place="right">Eingemachte<lb/> Caßia.</note><lb/> friſch ſeyn, und der Syrup oder Saft<lb/> recht und wohl gekocht, nicht modricht<lb/> oder ſauer. Zu <hi rendition="#fr">Paris</hi> bedienen ſich ih-<lb/> rer ein und andere Perſonen, als wie in<lb/> Levante, den Leib zu oͤffnen.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das neun und zwantzigſte Capitel.<lb/> Von der Braſilianiſchen Caſſia.</hi> </head><lb/> <cb n="283"/> <note place="left">Siehe <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 221.</note> <p><hi rendition="#in">J</hi>N <hi rendition="#fr">Braſilien</hi> wachſen Baͤume, deren<lb/> Blaͤtter, Bluͤten und Fruͤchte eben al-<lb/> ſo, als wie die Figur weiſet, ſehen. Die<lb/><hi rendition="#fr">Caßia/</hi> welche die Baͤume tragen, iſt<lb/> dermaſſen dicke, daß ich nimmermehr<lb/> geglaubet haͤtte, es gebe ſo gar dicke Caſ-<lb/> ſia, wenn ich nicht bey dem Herrn<lb/><cb n="284"/> <hi rendition="#fr">Tournefort,</hi> ein Stuͤcke, anderthalben<lb/> Fuß lang und einer Fauſt dicke, geſehen.<lb/> Weil aber dieſe <hi rendition="#fr">Caßia</hi> ſehr ſelten ge-<lb/> braucht wird, deshalben will ich nur ſa-<lb/> gen, daß diejenige <hi rendition="#fr">Caßia,</hi> die wir am<lb/> meiſten verbrauchen, aus den Ameri-<lb/> caniſchen Jnſeln komme.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das dreyßigſte Capitel.<lb/> Von der Caſſia aus den Jnſeln.</hi> </head><lb/> <cb n="283"/> <note place="left">Siehe <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 222.</note> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je <hi rendition="#fr">Caßia aus den Jnſeln,</hi> die<lb/> wir vorietzo zu <hi rendition="#fr">Paris</hi> verkauffen,<lb/> iſt eine Frucht, von gleicher Natur, wie<lb/> die vorigen, und beſtehet der Unterſchied<lb/> zwiſchen ihnen blos darinne, daß ſie<lb/> nicht an einerley Orte gewachſen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Antillen-Jnſeln</hi> ſind mit dieſen<lb/> Baͤumen ſo gar angefuͤllet, daß dieſe<lb/> Caßia mehr nichts koſtet, als die Muͤhe<lb/> dieſelbige einzuſammlen. Solches iſt<lb/> der Bootsleute Profit, als welche ſie<lb/> mit herausbringen, ſo dienet ſie auch<lb/> zum Schiffsballaſte, denn ſie den untern<lb/> Theil der Schiffe und Waarenraum<lb/> viel lieber mit Caßia anfuͤllen, als daß<lb/> ſie ſich der Steine und dergleichen unnuͤ-<lb/> tzer Dinge dazu bedienen ſolten. Da-<lb/> her iſt dieſe Caßia insgemein ſchmutzig,<lb/> und als wie mit Zucker uͤberzogen, oder<lb/> voller Wuſt und Unrath, der ſich in den<lb/> Schiffen befindet.</p><lb/> <p>Man erwehle dieſe Caßia, wenn ſie<lb/> der Levantiſchen an Eigenſchaften gantz<lb/> nahe kommt.</p><lb/> <cb n="284"/> <p>Welche die Caßia von <hi rendition="#fr">Rochelle/<lb/> Nantes</hi> oder <hi rendition="#fr">Dieppe</hi> bringen laſſen,<lb/> moͤgen an ihre Factoren die Ordre ſtel-<lb/> len, daß dieſelbe friſch ſey, und mit kei-<lb/> ner verlegenen vermiſchet, welches ſon-<lb/> ſten ofte geſchicht; die auch nicht vergra-<lb/> ben geweſen, oder lange unter der Erde<lb/> und in Kellern aufbehalten worden;<lb/> ingleichen, daß diejenigen, die ſie in die<lb/> Faͤſſer legen, ſie mit allem Fleiß der Laͤn-<lb/> ge nach darein thun ſollen, zu verhuͤten,<lb/> daß ſie nicht zerbreche, und auch, daß<lb/> man die Faͤſſer erſparen moͤge.</p><lb/> <p>Der Gebrauch der Caßia iſt ſo be-<lb/> kañt, daß ich mich nicht dabey aufhalten<lb/> darff. Dieſes aber will ich erinnern,<lb/> daß es beſſer ſey, wenn ſie <hi rendition="#aq">in infuſo</hi> ge-<lb/> brauchet wird, d. i. wenn man Wein<lb/> oder etwas anders drauf gegoſſen, als<lb/> wenn man ſie <hi rendition="#aq">in ſubſtantia,</hi> an und fuͤr<lb/> ſich ſelbſten, gebrauchen wolte. Denn<lb/> weil die ausgezogene Caßia nichts an-<lb/> ders als ein Leim iſt, duͤrffte ſie mehr<lb/> Schaden, als Nutzen bringen, ſonder-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lich,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0240]
Der Spezereyen und Materialien
Das acht und zwantzigſte Capitel.
Von der Egyptiſchen Caſſia.
DJe Egyptiſche Caßia iſt eine der
vorhergehenden gantz aͤhnliche
Frucht, auſſer daß ſie viel zaͤrter und
kleiner.
Der Baum, der ſie traͤgt, waͤchſt
uͤbermaͤßig dicke: wie es dann deren
giebt, die ſo dicke ſind, als irgend ein
Baum in Franckreich. Sonſten iſt er
in keinem Stuͤcke von jenem unterſchie-
den, auſſerhalb daß ſeine Blaͤtter um ein
gutes kleiner ſind. Jn Egypten giebt
es eine ſolche Menge dieſer Baͤume, daß
die Caßia, die drauf waͤchſt, faſt umſonſt
hingegeben wird, ſonderlich zu groß
Cairo.
Die Egyptiſche Caßia ſoll man
gleich, als wie die Levantiſche, ausleſen,
doch muß ſie einem zwiſchen den Fingern
zerbrechen, wenn man ſie ſaubern will.
Jm Orient und in Egypten wird
die noch gruͤne Caßia mit Zucker einge-
macht, und zu Eroͤffnung des Leibes ge-
brauchet, maſſen es dazu ein gar beque-
mes Mittel iſt, das ſich auch gantz wohl
einnehmen laͤßt.
Die eingemachte Caßia aber muß
friſch ſeyn, und der Syrup oder Saft
recht und wohl gekocht, nicht modricht
oder ſauer. Zu Paris bedienen ſich ih-
rer ein und andere Perſonen, als wie in
Levante, den Leib zu oͤffnen.
Eingemachte
Caßia.
Das neun und zwantzigſte Capitel.
Von der Braſilianiſchen Caſſia.
JN Braſilien wachſen Baͤume, deren
Blaͤtter, Bluͤten und Fruͤchte eben al-
ſo, als wie die Figur weiſet, ſehen. Die
Caßia/ welche die Baͤume tragen, iſt
dermaſſen dicke, daß ich nimmermehr
geglaubet haͤtte, es gebe ſo gar dicke Caſ-
ſia, wenn ich nicht bey dem Herrn
Tournefort, ein Stuͤcke, anderthalben
Fuß lang und einer Fauſt dicke, geſehen.
Weil aber dieſe Caßia ſehr ſelten ge-
braucht wird, deshalben will ich nur ſa-
gen, daß diejenige Caßia, die wir am
meiſten verbrauchen, aus den Ameri-
caniſchen Jnſeln komme.
Das dreyßigſte Capitel.
Von der Caſſia aus den Jnſeln.
DJe Caßia aus den Jnſeln, die
wir vorietzo zu Paris verkauffen,
iſt eine Frucht, von gleicher Natur, wie
die vorigen, und beſtehet der Unterſchied
zwiſchen ihnen blos darinne, daß ſie
nicht an einerley Orte gewachſen.
Die Antillen-Jnſeln ſind mit dieſen
Baͤumen ſo gar angefuͤllet, daß dieſe
Caßia mehr nichts koſtet, als die Muͤhe
dieſelbige einzuſammlen. Solches iſt
der Bootsleute Profit, als welche ſie
mit herausbringen, ſo dienet ſie auch
zum Schiffsballaſte, denn ſie den untern
Theil der Schiffe und Waarenraum
viel lieber mit Caßia anfuͤllen, als daß
ſie ſich der Steine und dergleichen unnuͤ-
tzer Dinge dazu bedienen ſolten. Da-
her iſt dieſe Caßia insgemein ſchmutzig,
und als wie mit Zucker uͤberzogen, oder
voller Wuſt und Unrath, der ſich in den
Schiffen befindet.
Man erwehle dieſe Caßia, wenn ſie
der Levantiſchen an Eigenſchaften gantz
nahe kommt.
Welche die Caßia von Rochelle/
Nantes oder Dieppe bringen laſſen,
moͤgen an ihre Factoren die Ordre ſtel-
len, daß dieſelbe friſch ſey, und mit kei-
ner verlegenen vermiſchet, welches ſon-
ſten ofte geſchicht; die auch nicht vergra-
ben geweſen, oder lange unter der Erde
und in Kellern aufbehalten worden;
ingleichen, daß diejenigen, die ſie in die
Faͤſſer legen, ſie mit allem Fleiß der Laͤn-
ge nach darein thun ſollen, zu verhuͤten,
daß ſie nicht zerbreche, und auch, daß
man die Faͤſſer erſparen moͤge.
Der Gebrauch der Caßia iſt ſo be-
kañt, daß ich mich nicht dabey aufhalten
darff. Dieſes aber will ich erinnern,
daß es beſſer ſey, wenn ſie in infuſo ge-
brauchet wird, d. i. wenn man Wein
oder etwas anders drauf gegoſſen, als
wenn man ſie in ſubſtantia, an und fuͤr
ſich ſelbſten, gebrauchen wolte. Denn
weil die ausgezogene Caßia nichts an-
ders als ein Leim iſt, duͤrffte ſie mehr
Schaden, als Nutzen bringen, ſonder-
lich,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |