Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
wegen von den Ebenisten und TischlernAnis- oder A- nilholtz.Anis- oder Anilholtz genennet. Auch verkauffen wir ohne dieses Holtz, den Samen davon, unter dem Titel Chi- nesischer Anis/ Siberischer Anis/ Anis aus denen Philippinischen Jn- Zingi oder Jndianischer Anis.seln/ Badian/ Zingi, Jndianischer Anis, dessen Gebrauch im 1. Buch die- ses ersten Theils, im Cap. vom Schwartz- kümmel beschrieben, die Figur aber un- ter dem Fustelholtze zu besehen ist. Noch findet sich ein Hauffen andere Was das Moluccische Holtz be- Ende des Buchs von Höltzern. Des Ersten Theils Der Hauptbeschreibung derer Spezereyen und Materialien Viertes Buch. Von Rinden. Vorrede. DUrch die Rinden verstehe ich die erste/ andere und dritte Decke Das erste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Caneel oder Zimmt. DEr Caneel, von den Alten hencket
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
wegen von den Ebeniſten und TiſchlernAnis- oder A- nilholtz.Anis- oder Anilholtz genennet. Auch verkauffen wir ohne dieſes Holtz, den Samen davon, unter dem Titel Chi- neſiſcher Anis/ Siberiſcher Anis/ Anis aus denen Philippiniſchen Jn- Zingi oder Jndianiſcher Anis.ſeln/ Badian/ Zingi, Jndianiſcher Anis, deſſen Gebrauch im 1. Buch die- ſes erſten Theils, im Cap. vom Schwartz- kuͤmmel beſchrieben, die Figur aber un- ter dem Fuſtelholtze zu beſehen iſt. Noch findet ſich ein Hauffen andere Was das Molucciſche Holtz be- Ende des Buchs von Hoͤltzern. Des Erſten Theils Der Hauptbeſchreibung derer Spezereyen und Materialien Viertes Buch. Von Rinden. Vorrede. DUrch die Rinden verſtehe ich die erſte/ andere und dritte Decke Das erſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Caneel oder Zimmt. DEr Caneel, von den Alten hencket
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0144"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Spezereyen und Materialien</hi></fw><lb/><cb n="151"/> wegen von den Ebeniſten und Tiſchlern<lb/><note place="left">Anis- oder A-<lb/> nilholtz.</note><hi rendition="#fr">Anis-</hi> oder <hi rendition="#fr">Anilholtz</hi> genennet. Auch<lb/> verkauffen wir ohne dieſes Holtz, den<lb/> Samen davon, unter dem Titel <hi rendition="#fr">Chi-<lb/> neſiſcher Anis/ Siberiſcher Anis/<lb/> Anis aus denen Philippiniſchen Jn-</hi><lb/><note place="left">Zingi oder<lb/> Jndianiſcher<lb/> Anis.</note><hi rendition="#fr">ſeln/ Badian/ Zingi, Jndianiſcher<lb/> Anis,</hi> deſſen Gebrauch im 1. Buch die-<lb/> ſes erſten Theils, im Cap. vom Schwartz-<lb/> kuͤmmel beſchrieben, die Figur aber un-<lb/> ter dem Fuſtelholtze zu beſehen iſt.</p><lb/> <p>Noch findet ſich ein Hauffen andere<lb/><note place="left">Siehe <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 111.</note>Hoͤltzer mehr z. E. <hi rendition="#fr">Sambaranne/</hi> ei-<lb/><cb n="152"/> ne Gattung weiſſer Sandel, das <hi rendition="#fr">Aca-<lb/> jouholtz/ Eiſenholtz, Schlangen-<lb/> holtz, Holtz aus den Molucciſchen<lb/> Jnſeln,</hi> von den Einwohnern <hi rendition="#fr">Panava</hi><lb/> genannt, und noch viele andere, von<lb/> welchen ich nichts melden mag, weil<lb/> wir ſie nicht fuͤhren, indem ſie uns gar<lb/> ſelten zu Handen kommen.</p><lb/> <p>Was das <hi rendition="#fr">Molucciſche Holtz</hi> be-<lb/> trifft, davon haben mich etliche bere-<lb/> den wollen, es ſey der <hi rendition="#fr">weiſſe Zimmt,</hi><lb/> welches ich aber nicht glauben kan.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Buchs von Hoͤltzern.</hi> </hi> </p> </div> <cb type="end"/> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Des Erſten Theils<lb/> Der Hauptbeſchreibung derer Spezereyen und<lb/> Materialien<lb/> Viertes Buch.<lb/> Von Rinden.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vorrede.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#in">D</hi> <hi rendition="#fr">Urch die Rinden verſtehe ich die erſte/ andere und dritte Decke<lb/> oder Uberzug des Stammes von einem Baume, welche wir ſo/<lb/> wie ſie von Natur ſind und von den Vegetabilien und Gewaͤch-<lb/> ſen abgezogen worden, bekommen/ z. E. die Quinquina, Alraunwurtzel-<lb/> rinde, und dergleichen; oder die von der oberſten Haut geſaubert wor-<lb/> den, wie der Caneel/ Mutterzimmt/ und ſo weiter. Demnach will ich<lb/> dieſes Buch mit dem Baume, der den Caneel traͤgt, anheben/ theils dar-<lb/> um, weil er ſo vortreffliche Eigenſchaften hat, theils aber/ weil wir ſo<lb/> viel von dieſer andern Rinde vertreiben.</hi> </p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das erſte Capitel.<lb/> Vom Caneel oder Zimmt.</hi> </head><lb/> <cb n="151"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#fr">Caneel,</hi> von den Alten<lb/><hi rendition="#aq">Cinnamomum,</hi> <hi rendition="#fr">Zimmt</hi> ge-<lb/> nennt, iſt die mittelſte Rin-<lb/> de von den Aeſten eines<lb/> Baumes, der ſo hoch als<lb/> wie die Weiden waͤchſt, und deſſen Blaͤt-<lb/> ter den <hi rendition="#fr">Jndianiſchen Blaͤttern</hi> der-<lb/> maſſen aͤhnlich ſehen, daß niemand zu<lb/> anfangs einigen Unterſchied dazwiſchen<lb/> machen kan: welches dann ihrer etliche<lb/> veranlaſſet zu ſagen, unſer <hi rendition="#aq">folium Indum</hi><lb/> ſey desjenigen Baumes Laub, der den<lb/><cb n="152"/> Caneel traͤgt. Weil nun dieſe Blaͤtter<lb/> einander ſo gar aͤhnlich ſehen, daß das<lb/> Geſichte ſie nicht vermag zu unterſchei-<lb/> den, ſo wird ſolches der Geſchmack deſto<lb/> behender verrichten, denn die Caneel-<lb/> blaͤtter haben einen dermaſſen lieblichen<lb/> Geruch und Geſchmack, daß ſie den<lb/> ſchlechten Caneel einiger maſſen uͤber-<lb/> treffen. Nach den Blaͤttern kommen<lb/> die weiſſen Blumen in Form eines klei-<lb/> nen Kelchs, daraus entſtehen an demje-<lb/> nigen Orte, woſelbſt ſie an den Aſt ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hencket</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0144]
Der Spezereyen und Materialien
wegen von den Ebeniſten und Tiſchlern
Anis- oder Anilholtz genennet. Auch
verkauffen wir ohne dieſes Holtz, den
Samen davon, unter dem Titel Chi-
neſiſcher Anis/ Siberiſcher Anis/
Anis aus denen Philippiniſchen Jn-
ſeln/ Badian/ Zingi, Jndianiſcher
Anis, deſſen Gebrauch im 1. Buch die-
ſes erſten Theils, im Cap. vom Schwartz-
kuͤmmel beſchrieben, die Figur aber un-
ter dem Fuſtelholtze zu beſehen iſt.
Anis- oder A-
nilholtz.
Zingi oder
Jndianiſcher
Anis.
Noch findet ſich ein Hauffen andere
Hoͤltzer mehr z. E. Sambaranne/ ei-
ne Gattung weiſſer Sandel, das Aca-
jouholtz/ Eiſenholtz, Schlangen-
holtz, Holtz aus den Molucciſchen
Jnſeln, von den Einwohnern Panava
genannt, und noch viele andere, von
welchen ich nichts melden mag, weil
wir ſie nicht fuͤhren, indem ſie uns gar
ſelten zu Handen kommen.
Siehe Fig. 111.
Was das Molucciſche Holtz be-
trifft, davon haben mich etliche bere-
den wollen, es ſey der weiſſe Zimmt,
welches ich aber nicht glauben kan.
Ende des Buchs von Hoͤltzern.
Des Erſten Theils
Der Hauptbeſchreibung derer Spezereyen und
Materialien
Viertes Buch.
Von Rinden.
Vorrede.
DUrch die Rinden verſtehe ich die erſte/ andere und dritte Decke
oder Uberzug des Stammes von einem Baume, welche wir ſo/
wie ſie von Natur ſind und von den Vegetabilien und Gewaͤch-
ſen abgezogen worden, bekommen/ z. E. die Quinquina, Alraunwurtzel-
rinde, und dergleichen; oder die von der oberſten Haut geſaubert wor-
den, wie der Caneel/ Mutterzimmt/ und ſo weiter. Demnach will ich
dieſes Buch mit dem Baume, der den Caneel traͤgt, anheben/ theils dar-
um, weil er ſo vortreffliche Eigenſchaften hat, theils aber/ weil wir ſo
viel von dieſer andern Rinde vertreiben.
Das erſte Capitel.
Vom Caneel oder Zimmt.
DEr Caneel, von den Alten
Cinnamomum, Zimmt ge-
nennt, iſt die mittelſte Rin-
de von den Aeſten eines
Baumes, der ſo hoch als
wie die Weiden waͤchſt, und deſſen Blaͤt-
ter den Jndianiſchen Blaͤttern der-
maſſen aͤhnlich ſehen, daß niemand zu
anfangs einigen Unterſchied dazwiſchen
machen kan: welches dann ihrer etliche
veranlaſſet zu ſagen, unſer folium Indum
ſey desjenigen Baumes Laub, der den
Caneel traͤgt. Weil nun dieſe Blaͤtter
einander ſo gar aͤhnlich ſehen, daß das
Geſichte ſie nicht vermag zu unterſchei-
den, ſo wird ſolches der Geſchmack deſto
behender verrichten, denn die Caneel-
blaͤtter haben einen dermaſſen lieblichen
Geruch und Geſchmack, daß ſie den
ſchlechten Caneel einiger maſſen uͤber-
treffen. Nach den Blaͤttern kommen
die weiſſen Blumen in Form eines klei-
nen Kelchs, daraus entſtehen an demje-
nigen Orte, woſelbſt ſie an den Aſt ge-
hencket
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |