Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils drittes Buch. [Spaltenumbruch]
ney nicht taug, dennoch ist es zur Schrei-ner- und Tischler-Arbeit gar dienlich, denn wenn es poliret ist und hat eine Zeitlang an der Luft gelegen, alsdann sieht es nicht anders, als ob es polirte Coccusnuß wäre. Es wird ingleichen wegen seiner Blu- Das fünffte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Corallenholtze. OHne das Lichtholtz wird noch ein ge- Die Americaner brauchen das Co- Der P. Tertre meldet, daß es über Das sechste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Griesholtze. DAs Lignum Nephriticum wird aus Von diesem Holtze muß die Rinde zu- ich aber J 2
Hauptbeſchreibung erſten Theils drittes Buch. [Spaltenumbruch]
ney nicht taug, dennoch iſt es zur Schrei-ner- und Tiſchler-Arbeit gar dienlich, denn wenn es poliret iſt und hat eine Zeitlang an der Luft gelegen, alsdann ſieht es nicht anders, als ob es polirte Coccusnuß waͤre. Es wird ingleichen wegen ſeiner Blu- Das fuͤnffte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Corallenholtze. OHne das Lichtholtz wird noch ein ge- Die Americaner brauchen das Co- Der P. Tertre meldet, daß es uͤber Das ſechſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Griesholtze. DAs Lignum Nephriticum wird aus Von dieſem Holtze muß die Rinde zu- ich aber J 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0129"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hauptbeſchreibung erſten Theils drittes Buch.</hi></fw><lb/><cb n="133"/> ney nicht taug, dennoch iſt es zur Schrei-<lb/> ner- und Tiſchler-Arbeit gar dienlich,<lb/> denn wenn es poliret iſt und hat eine<lb/> Zeitlang an der Luft gelegen, alsdann<lb/> ſieht es nicht anders, als ob es polirte<lb/> Coccusnuß waͤre.</p><lb/> <p>Es wird ingleichen wegen ſeiner Blu-<lb/><note place="left">Jaſminholtz.</note>men, <hi rendition="#fr">Jaſminholtz</hi> genennet. 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Hauptbeſchreibung erſten Theils drittes Buch.
ney nicht taug, dennoch iſt es zur Schrei-
ner- und Tiſchler-Arbeit gar dienlich,
denn wenn es poliret iſt und hat eine
Zeitlang an der Luft gelegen, alsdann
ſieht es nicht anders, als ob es polirte
Coccusnuß waͤre.
Es wird ingleichen wegen ſeiner Blu-
men, Jaſminholtz genennet. So findet
ſich auch in den Jnſeln noch ein ander
Lichtholtz, welches eben ſolche Blaͤt-
ter, Blumen und Fruͤchte traͤgt, als wie
das Zitronenholtz, auſſer daß die Blu-
men viel dicker, breiter und runder ſind:
weil aber dieſes Holtz nicht zu uns ge-
bracht wird, deswegen will ich auch
nichts weiter davon melden. Der P.
Tertre berichtet, es ſey dieſer Baum
gar rar, wachſe nur am Seeſtrande, und
er halte ihn fuͤr eine Gattung Aloeholtz;
welches ich gantz gerne glauben will,
weil wir ſo vielerley Aloeholtz haben.
Er mercket ferner an, daß dieſer Baum
ein ſehr ſtarck riechend Gummi gebe, wel-
ches mehr und beſſer rieche, ie aͤlter der
Baum ſey, und werde von den Wilden
zum Brennen gebrauchet: ſie pflegten
auch die zweyte Rinde zu nehmen, und
den Saft heraus zu ziehen, den ſie als
ein unfehlbar und bewaͤhrtes Mittel
in Entzuͤndungen der Augen gebrauche-
ten.
Jaſminholtz.
Lichtholtz.
Das fuͤnffte Capitel.
Vom Corallenholtze.
OHne das Lichtholtz wird noch ein ge-
wiſſes rothes Holtz aus den Jnſeln
unter dem Wind gebracht, dem man
den Namen Corallenholtz gegeben,
weil es wie Corallen ſiehet. Mit die-
ſem Holtze wird der rothe Sandel oft-
mahls verfaͤlſchet, wiewohl es leicht zu
mercken iſt, indem das Corallenholtz
hellroth ſiehet, ziemlich leichte und fla-
dricht iſt: der Sandel hingegen iſt ſatt-
roth und ſehr ſchwer, auch ohne Flaſer.
Die Americaner brauchen das Co-
rallenholtz zu allerhand Arbeit, und
weil vorjetzo die Rohr ſo theuer, dan-
nenhero wird der Sandel nicht mehr
mit dieſem Holtze verfaͤlſchet. Es wach-
ſen auch noch zwey Sorten Holtz in
den Jnſeln, welche gleichergeſtalt Co-
rallenholtz genennet werden, weil ihre
Fruͤchte ſo roth, wie die Corallen ſehen,
auſſer daß ſie recht auf den Keimen ei-
nen ſchwartzen Flecken haben: und dieſe
Fruͤchte verkauffen wir unter dem Titel
rothe oder Americaniſche Erbſen.
Sie ſind uͤberaus bitter, und man ſoll
damit, wenn ſie dem Berichte nach, ei-
nige Zeit in Citronſafte geweichet, Gold
und Silber ſo gut, als mit Borrax loͤten
koͤnnen.
Rothe oder
Americani-
ſche Erbſen.
Der P. Tertre meldet, daß es uͤber
die maſſen viel roth Holtz in den Jnſeln
gaͤbe; man treffe allda von zwey zu zwey
Meilen allerley Farben darunter an,
ietzt mehr, dann weniger. Dieſe waͤren
alleſamt voͤllig, wichtig und dichte, dien-
ten gut zu Schreiner-Arbeit, und der
mehrere Theil verderbe nimmermehr.
Das ſechſte Capitel.
Vom Griesholtze.
DAs Lignum Nephriticum wird aus
Neuſpanien gebracht, ſonderlich
aus dem Koͤnigreich Mexico, woſelbſt
es Coult und Tlapalcypatly genen-
net wird: wir aber heiſſen es lignum Ne-
phriticum, Griesholtz, weil es ein be-
waͤhrtes Mittel iſt fuͤr diejenigen, die
mit dem Stein beladen: es dienet auch
den Urin zu treiben. Der Baum iſt ſo
groß, als unſere Birnbaͤume, hat Blaͤt-
ter wie die Kichern, iedoch noch kleiner.
Siehe Fig. 99.
Von dieſem Holtze muß die Rinde zu-
ſammt dem Spind, welche weiß und
nichts nuͤtze, abgenommen ſeyn: es muß
ferner bitter ſchmecken und gelbroth ſe-
hen; desgleichen, wenn es nur etliche
Augenblicke in kalten Waſſer gelegen,
dieſem eine himmelblaue Farbe geben,
welches ein ohnfehlbares Kennzeichen
und Merckmahl iſt, daß dieſes Holtz auf-
richtig. An ſeine Statt verkauffen ſie
das rothe Eben- oder Granadillen-
holtz, ſo aber gar bald kan erkennet wer-
den, weil es viel roͤther ſiehet, und das
Waſſer, darein es geleget worden, nur
ein wenig gelb anfaͤrbet, welches auch
ein ander Holtz thut, das in Jndien
und Braſilien waͤchſt, deſſen Namen
ich aber
J 2
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