Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.und gab armen Kindern oft griechische Bibeln. Mit einem Worte, er erschien uns, soviel wir von ihm hörten, als ein zwar seltsamer, aber sehr wohlwollender Character. Einen Umstand erfuhren wir noch, den uns unser alter Freund in dem Landhause verschwiegen hatte. Er hatte eine sehr schöne Tochter, mit der man den Lord oft an der Seeküste spatzieren gehen sahe, und er lehrte sie die Musik auf einem Fortepiano, das er ihr gekauft hatte. Dies war alles, was wir bei unserer Abreise von der friedlichen Insel Mitylene erfahren hatten. Unsre Phantasie verlor sich in Vermuthungen, wer wohl dieser in Griechenland herumstreifende Mann seyn möchte. Daß er Geld hatte, war offenbar, er war menschenliebend, und alle seine Eigenheiten deuteten auf eine ganz besondere und gab armen Kindern oft griechische Bibeln. Mit einem Worte, er erschien uns, soviel wir von ihm hörten, als ein zwar seltsamer, aber sehr wohlwollender Character. Einen Umstand erfuhren wir noch, den uns unser alter Freund in dem Landhause verschwiegen hatte. Er hatte eine sehr schöne Tochter, mit der man den Lord oft an der Seeküste spatzieren gehen sahe, und er lehrte sie die Musik auf einem Fortepiano, das er ihr gekauft hatte. Dies war alles, was wir bei unserer Abreise von der friedlichen Insel Mitylene erfahren hatten. Unsre Phantasie verlor sich in Vermuthungen, wer wohl dieser in Griechenland herumstreifende Mann seyn möchte. Daß er Geld hatte, war offenbar, er war menschenliebend, und alle seine Eigenheiten deuteten auf eine ganz besondere <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087" n="80"/> und gab armen Kindern oft griechische Bibeln. Mit einem Worte, er erschien uns, soviel wir von ihm hörten, als ein zwar seltsamer, aber sehr wohlwollender Character. Einen Umstand erfuhren wir noch, den uns unser alter Freund in dem Landhause verschwiegen hatte. Er hatte eine sehr schöne Tochter, mit der man den Lord oft an der Seeküste spatzieren gehen sahe, und er lehrte sie die Musik auf einem Fortepiano, das er ihr gekauft hatte.</p> <p>Dies war alles, was wir bei unserer Abreise von der friedlichen Insel Mitylene erfahren hatten. Unsre Phantasie verlor sich in Vermuthungen, wer wohl dieser in Griechenland herumstreifende Mann seyn möchte. Daß er Geld hatte, war offenbar, er war menschenliebend, und alle seine Eigenheiten deuteten auf eine ganz besondere </p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0087]
und gab armen Kindern oft griechische Bibeln. Mit einem Worte, er erschien uns, soviel wir von ihm hörten, als ein zwar seltsamer, aber sehr wohlwollender Character. Einen Umstand erfuhren wir noch, den uns unser alter Freund in dem Landhause verschwiegen hatte. Er hatte eine sehr schöne Tochter, mit der man den Lord oft an der Seeküste spatzieren gehen sahe, und er lehrte sie die Musik auf einem Fortepiano, das er ihr gekauft hatte.
Dies war alles, was wir bei unserer Abreise von der friedlichen Insel Mitylene erfahren hatten. Unsre Phantasie verlor sich in Vermuthungen, wer wohl dieser in Griechenland herumstreifende Mann seyn möchte. Daß er Geld hatte, war offenbar, er war menschenliebend, und alle seine Eigenheiten deuteten auf eine ganz besondere
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Zitationshilfe: | Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polidori_vampyr_1819/87>, abgerufen am 27.07.2024. |