Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.daß er den Wunsch zu erkennen gab, bei der Hochzeit zugegen zu seyn und seine Schwester zu sehen. Sie antworteten nichts, allein in wenigen Minuten war seine Schwester bei ihm. Er war dem Anscheine nach noch fähig, von der Wirkung ihres lieblichen Lächelns gerührt zu werden, denn er drückte sie an seine Brust und küßte ihre Wange, welche Thränen benetzten, die dem Gedanken flossen, daß ihres Bruders Gemüth den Empfindungen der Liebe wieder geöffnet sey. Er begann nun mit all seiner gewöhnlichen Wärme zu sprechen, und ihr Glück zu wünschen zu ihrer Vermählung mit einem durch Rang und andere Vollkommenheiten so ausgezeichneten Manne, da bemerkte er plötzlich ein Miniaturbild auf ihrer Brust; er betrachtete es genauer, und wie groß war sein daß er den Wunsch zu erkennen gab, bei der Hochzeit zugegen zu seyn und seine Schwester zu sehen. Sie antworteten nichts, allein in wenigen Minuten war seine Schwester bei ihm. Er war dem Anscheine nach noch fähig, von der Wirkung ihres lieblichen Lächelns gerührt zu werden, denn er drückte sie an seine Brust und küßte ihre Wange, welche Thränen benetzten, die dem Gedanken flossen, daß ihres Bruders Gemüth den Empfindungen der Liebe wieder geöffnet sey. Er begann nun mit all seiner gewöhnlichen Wärme zu sprechen, und ihr Glück zu wünschen zu ihrer Vermählung mit einem durch Rang und andere Vollkommenheiten so ausgezeichneten Manne, da bemerkte er plötzlich ein Miniaturbild auf ihrer Brust; er betrachtete es genauer, und wie groß war sein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="61"/> daß er den Wunsch zu erkennen gab, bei der Hochzeit zugegen zu seyn und seine Schwester zu sehen. Sie antworteten nichts, allein in wenigen Minuten war seine Schwester bei ihm.</p> <p>Er war dem Anscheine nach noch fähig, von der Wirkung ihres lieblichen Lächelns gerührt zu werden, denn er drückte sie an seine Brust und küßte ihre Wange, welche Thränen benetzten, die dem Gedanken flossen, daß ihres Bruders Gemüth den Empfindungen der Liebe wieder geöffnet sey. Er begann nun mit all seiner gewöhnlichen Wärme zu sprechen, und ihr Glück zu wünschen zu ihrer Vermählung mit einem durch Rang und andere Vollkommenheiten so ausgezeichneten Manne, da bemerkte er plötzlich ein Miniaturbild auf ihrer Brust; er betrachtete es genauer, und wie groß war sein </p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0068]
daß er den Wunsch zu erkennen gab, bei der Hochzeit zugegen zu seyn und seine Schwester zu sehen. Sie antworteten nichts, allein in wenigen Minuten war seine Schwester bei ihm.
Er war dem Anscheine nach noch fähig, von der Wirkung ihres lieblichen Lächelns gerührt zu werden, denn er drückte sie an seine Brust und küßte ihre Wange, welche Thränen benetzten, die dem Gedanken flossen, daß ihres Bruders Gemüth den Empfindungen der Liebe wieder geöffnet sey. Er begann nun mit all seiner gewöhnlichen Wärme zu sprechen, und ihr Glück zu wünschen zu ihrer Vermählung mit einem durch Rang und andere Vollkommenheiten so ausgezeichneten Manne, da bemerkte er plötzlich ein Miniaturbild auf ihrer Brust; er betrachtete es genauer, und wie groß war sein
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