Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.dienen können, der die den Gläubigen in Mahomets Paradiese versprochene Hoffnung hätte lebend abbilden wollen, nur daß ihr Auge zu viel Seele zeigte, als daß man es denen hätte zutheilen können, welche keine Seelen haben. Wenn sie auf der Ebene tanzte, oder längs den Gebirgen hinsprang, glaubte man eine Gazelle zu sehen, aber ihr Auge, aus dem die ganze beseelte Natur zu sprechen schien, wo hätte dieses ein Gleichniß gefunden? - Janthe's leichter Schritt begleitete Aubrey oft auf seinen forschenden Wanderungen, und nicht selten enthüllte das unbefangene Geschöpf bei Verfolgung eines Schmetterlings alle Reize seiner schönen Gestalt dem gierigen Blicke des Fremdlings, der nun gern die kaum entzifferten Buchstaben auf einer halbverlöschten Tafel über dem Anschauen dieser lebenden Schönheit vergaß. dienen können, der die den Gläubigen in Mahomets Paradiese versprochene Hoffnung hätte lebend abbilden wollen, nur daß ihr Auge zu viel Seele zeigte, als daß man es denen hätte zutheilen können, welche keine Seelen haben. Wenn sie auf der Ebene tanzte, oder längs den Gebirgen hinsprang, glaubte man eine Gazelle zu sehen, aber ihr Auge, aus dem die ganze beseelte Natur zu sprechen schien, wo hätte dieses ein Gleichniß gefunden? – Janthe’s leichter Schritt begleitete Aubrey oft auf seinen forschenden Wanderungen, und nicht selten enthüllte das unbefangene Geschöpf bei Verfolgung eines Schmetterlings alle Reize seiner schönen Gestalt dem gierigen Blicke des Fremdlings, der nun gern die kaum entzifferten Buchstaben auf einer halbverlöschten Tafel über dem Anschauen dieser lebenden Schönheit vergaß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="25"/> dienen können, der die den Gläubigen in Mahomets Paradiese versprochene Hoffnung hätte lebend abbilden wollen, nur daß ihr Auge zu viel Seele zeigte, als daß man es denen hätte zutheilen können, welche keine Seelen haben. Wenn sie auf der Ebene tanzte, oder längs den Gebirgen hinsprang, glaubte man eine Gazelle zu sehen, aber ihr Auge, aus dem die ganze beseelte Natur zu sprechen schien, wo hätte dieses ein Gleichniß gefunden? – Janthe’s leichter Schritt begleitete Aubrey oft auf seinen forschenden Wanderungen, und nicht selten enthüllte das unbefangene Geschöpf bei Verfolgung eines Schmetterlings alle Reize seiner schönen Gestalt dem gierigen Blicke des Fremdlings, der nun gern die kaum entzifferten Buchstaben auf einer halbverlöschten Tafel über dem Anschauen dieser lebenden Schönheit vergaß. </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0032]
dienen können, der die den Gläubigen in Mahomets Paradiese versprochene Hoffnung hätte lebend abbilden wollen, nur daß ihr Auge zu viel Seele zeigte, als daß man es denen hätte zutheilen können, welche keine Seelen haben. Wenn sie auf der Ebene tanzte, oder längs den Gebirgen hinsprang, glaubte man eine Gazelle zu sehen, aber ihr Auge, aus dem die ganze beseelte Natur zu sprechen schien, wo hätte dieses ein Gleichniß gefunden? – Janthe’s leichter Schritt begleitete Aubrey oft auf seinen forschenden Wanderungen, und nicht selten enthüllte das unbefangene Geschöpf bei Verfolgung eines Schmetterlings alle Reize seiner schönen Gestalt dem gierigen Blicke des Fremdlings, der nun gern die kaum entzifferten Buchstaben auf einer halbverlöschten Tafel über dem Anschauen dieser lebenden Schönheit vergaß.
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Zitationshilfe: | Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polidori_vampyr_1819/32>, abgerufen am 22.07.2024. |