Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_186.001 Nicht ganz verstimmet ist, ppo_186.002 ppo_186.008Zum Lobe deß, der dreimal heilig ist, ppo_186.003 Jn ernsten feierlichen Tönen. ppo_186.004 Sein triumphirender gebieterischer Klang ppo_186.005 Herrscht kühn, und überstimmt die größten Dissonanzen, ppo_186.006 Und zwingt den tausendstimmigen Gesang ppo_186.007 Des Volks zur Harmonie im Ganzen. Arioso. ppo_186.009 Doch soll die süße Harmonie ppo_186.010 ppo_186.013Jm Himmel Beifall finden; ppo_186.011 So muß sich mit der reinen Melodie ppo_186.012 Des Herzens Reinigkeit verbinden. Recitativ. ppo_186.014 Kalt, wie ein Marmorbild, von keinem Geist beseelt, ppo_186.015 ppo_186.023Jst jedes Lied, dem Glaub' und Liebe fehlt, ppo_186.016 Umsonst erweckt's den Wiederhall, ppo_186.017 Es ist und bleibt ein leerer Schall. ppo_186.018 Nie wird es durch die Wolken dringen, ppo_186.019 Nie werden Engel es zum Thron der Allmacht bringen. ppo_186.020 Durch Gottesfurcht belebe den Gesang; ppo_186.021 Dann wird des Herzens wärmster Dank ppo_186.022 Aus meinem Liede singen. Arie. ppo_186.024 Wann auf heißer Andacht Schwingen ppo_186.025
Unsre Jubel aufwärts dringen, ppo_186.026 Quelle süßer Harmonie, ppo_186.027 Orgel, dann begleite sie. ppo_186.028 Schwebt, von Gram und Schmerz zerrissen, ppo_186.029 Unser Geist in Finsternissen, ppo_186.030 Thränt aus uns der Buße Schmerz; ppo_186.031 O, dann schmelze Aug' und Herz! ppo_186.032 Durch dein schauervolles Schweben ppo_186.033 Zittre sanft in unser Ach! ppo_186.034 Um uns wieder zu erheben, ppo_186.001 Nicht ganz verstimmet ist, ppo_186.002 ppo_186.008Zum Lobe deß, der dreimal heilig ist, ppo_186.003 Jn ernsten feierlichen Tönen. ppo_186.004 Sein triumphirender gebieterischer Klang ppo_186.005 Herrscht kühn, und überstimmt die größten Dissonanzen, ppo_186.006 Und zwingt den tausendstimmigen Gesang ppo_186.007 Des Volks zur Harmonie im Ganzen. Arioso. ppo_186.009 Doch soll die süße Harmonie ppo_186.010 ppo_186.013Jm Himmel Beifall finden; ppo_186.011 So muß sich mit der reinen Melodie ppo_186.012 Des Herzens Reinigkeit verbinden. Recitativ. ppo_186.014 Kalt, wie ein Marmorbild, von keinem Geist beseelt, ppo_186.015 ppo_186.023Jst jedes Lied, dem Glaub' und Liebe fehlt, ppo_186.016 Umsonst erweckt's den Wiederhall, ppo_186.017 Es ist und bleibt ein leerer Schall. ppo_186.018 Nie wird es durch die Wolken dringen, ppo_186.019 Nie werden Engel es zum Thron der Allmacht bringen. ppo_186.020 Durch Gottesfurcht belebe den Gesang; ppo_186.021 Dann wird des Herzens wärmster Dank ppo_186.022 Aus meinem Liede singen. Arie. ppo_186.024 Wann auf heißer Andacht Schwingen ppo_186.025
Unsre Jubel aufwärts dringen, ppo_186.026 Quelle süßer Harmonie, ppo_186.027 Orgel, dann begleite sie. ppo_186.028 Schwebt, von Gram und Schmerz zerrissen, ppo_186.029 Unser Geist in Finsternissen, ppo_186.030 Thränt aus uns der Buße Schmerz; ppo_186.031 O, dann schmelze Aug' und Herz! ppo_186.032 Durch dein schauervolles Schweben ppo_186.033 Zittre sanft in unser Ach! ppo_186.034 Um uns wieder zu erheben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0198" n="186"/> <lb n="ppo_186.001"/> <lg> <l>Nicht ganz verstimmet ist,</l> <lb n="ppo_186.002"/> <l>Zum Lobe deß, der dreimal heilig ist,</l> <lb n="ppo_186.003"/> <l>Jn ernsten feierlichen Tönen.</l> <lb n="ppo_186.004"/> <l>Sein triumphirender gebieterischer Klang</l> <lb n="ppo_186.005"/> <l>Herrscht kühn, und überstimmt die größten Dissonanzen,</l> <lb n="ppo_186.006"/> <l>Und zwingt den tausendstimmigen Gesang</l> <lb n="ppo_186.007"/> <l>Des Volks zur Harmonie im Ganzen.</l> </lg> <lb n="ppo_186.008"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Arioso</hi>.</hi> </p> <lb n="ppo_186.009"/> <lg> <l> Doch soll die süße Harmonie</l> <lb n="ppo_186.010"/> <l>Jm Himmel Beifall finden;</l> <lb n="ppo_186.011"/> <l>So muß sich mit der reinen Melodie</l> <lb n="ppo_186.012"/> <l>Des Herzens Reinigkeit verbinden.</l> </lg> <lb n="ppo_186.013"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Recitativ</hi>.</hi> </p> <lb n="ppo_186.014"/> <lg> <l> Kalt, wie ein Marmorbild, von keinem Geist beseelt,</l> <lb n="ppo_186.015"/> <l>Jst jedes Lied, dem Glaub' und Liebe fehlt,</l> <lb n="ppo_186.016"/> <l>Umsonst erweckt's den Wiederhall,</l> <lb n="ppo_186.017"/> <l>Es ist und bleibt ein leerer Schall.</l> <lb n="ppo_186.018"/> <l>Nie wird es durch die Wolken dringen,</l> <lb n="ppo_186.019"/> <l>Nie werden Engel es zum Thron der Allmacht bringen.</l> <lb n="ppo_186.020"/> <l>Durch Gottesfurcht belebe den Gesang;</l> <lb n="ppo_186.021"/> <l>Dann wird des Herzens wärmster Dank</l> <lb n="ppo_186.022"/> <l>Aus meinem Liede singen.</l> </lg> <lb n="ppo_186.023"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Arie</hi>.</hi> </p> <lb n="ppo_186.024"/> <lg> <l> Wann auf heißer Andacht Schwingen</l> <lb n="ppo_186.025"/> <l>Unsre Jubel aufwärts dringen,</l> <lb n="ppo_186.026"/> <l>Quelle süßer Harmonie,</l> <lb n="ppo_186.027"/> <l>Orgel, dann begleite sie.</l> <lb n="ppo_186.028"/> <l> Schwebt, von Gram und Schmerz zerrissen,</l> <lb n="ppo_186.029"/> <l> Unser Geist in Finsternissen,</l> <lb n="ppo_186.030"/> <l> Thränt aus uns der Buße Schmerz;</l> <lb n="ppo_186.031"/> <l> O, dann schmelze Aug' und Herz!</l> <lb n="ppo_186.032"/> <l> Durch dein schauervolles Schweben</l> <lb n="ppo_186.033"/> <l> Zittre sanft in unser Ach!</l> <lb n="ppo_186.034"/> <l> Um uns wieder zu erheben,</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0198]
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/198>, abgerufen am 20.07.2024. |