Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

Bild:
<< vorherige Seite
Jolinde (stürzt herein, sinkt vor dem König auf die Kniee).
Mein Vater! mein guter Vater! Hier lieg'
ich vor Euch. Verzeiht der stolzen Jolinde! Sie
hat gebüßt!
König (sinkt in ihre Arme).
Meine Jolinde! Meine geliebte Tochter!!
Donner. Die Felsenrückwand verwandelt sich in das Schloß des Königs
Drosselbart, welcher in schöner, jugendlicher Gestalt im Königs-
schmucke, umgeben von Genien und Gefolge, hervortritt und spricht

Jolinde! ja, Du hast gebüßt,
Gebüßet und gesiegt, nun sei versüßt
Dein Leben nur; denn sieh' mit Dir gepaart,
Jst ja des Waldes Sänger Drosselbart.
Nun bist du Königin im Sängerhain
Mit güldener Krone an der Seite mein!
Komm' in mein Schloß und folge mir
Du meines Lebens schönste Zier!
Unter festlicher Musik und indem die Vögel auf- und
niederflattern, fällt der Vorhang.

Ende.


Jolinde (ſtürzt herein, ſinkt vor dem König auf die Kniee).
Mein Vater! mein guter Vater! Hier lieg’
ich vor Euch. Verzeiht der ſtolzen Jolinde! Sie
hat gebüßt!
König (ſinkt in ihre Arme).
Meine Jolinde! Meine geliebte Tochter!!
Donner. Die Felſenrückwand verwandelt ſich in das Schloß des Königs
Droſſelbart, welcher in ſchöner, jugendlicher Geſtalt im Königs-
ſchmucke, umgeben von Genien und Gefolge, hervortritt und ſpricht

Jolinde! ja, Du haſt gebüßt,
Gebüßet und geſiegt, nun ſei verſüßt
Dein Leben nur; denn ſieh’ mit Dir gepaart,
Jſt ja des Waldes Sänger Droſſelbart.
Nun biſt du Königin im Sängerhain
Mit güldener Krone an der Seite mein!
Komm’ in mein Schloß und folge mir
Du meines Lebens ſchönſte Zier!
Unter feſtlicher Muſik und indem die Vögel auf- und
niederflattern, fällt der Vorhang.

Ende.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0300" n="264"/>
            <sp who="#JOL">
              <speaker> <hi rendition="#b">Jolinde</hi> </speaker>
              <stage>(&#x017F;türzt herein, &#x017F;inkt vor dem König auf die Kniee).</stage><lb/>
              <p>Mein Vater! mein guter Vater! Hier lieg&#x2019;<lb/>
ich vor Euch. Verzeiht der &#x017F;tolzen Jolinde! Sie<lb/>
hat gebüßt!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KÖN">
              <speaker> <hi rendition="#b">König</hi> </speaker>
              <stage>(&#x017F;inkt in ihre Arme).</stage><lb/>
              <p>Meine Jolinde! Meine geliebte Tochter!!</p><lb/>
              <stage>Donner. Die Fel&#x017F;enrückwand verwandelt &#x017F;ich in das Schloß des Königs</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DRO">
              <speaker> <hi rendition="#b">Dro&#x017F;&#x017F;elbart,</hi> </speaker>
              <stage>welcher in &#x017F;chöner, jugendlicher Ge&#x017F;talt im Königs-<lb/>
&#x017F;chmucke, umgeben von Genien und Gefolge, hervortritt und &#x017F;pricht</stage><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Jolinde! ja, Du ha&#x017F;t gebüßt,</l><lb/>
                <l>Gebüßet und ge&#x017F;iegt, nun &#x017F;ei ver&#x017F;üßt</l><lb/>
                <l>Dein Leben nur; denn &#x017F;ieh&#x2019; mit Dir gepaart,</l><lb/>
                <l>J&#x017F;t ja des Waldes Sänger <hi rendition="#g">Dro&#x017F;&#x017F;elbart.</hi></l><lb/>
                <l>Nun bi&#x017F;t du Königin im Sängerhain</l><lb/>
                <l>Mit güldener Krone an der Seite mein!</l><lb/>
                <l>Komm&#x2019; in mein Schloß und folge mir</l><lb/>
                <l>Du meines Lebens &#x017F;chön&#x017F;te Zier!</l>
              </lg><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">Unter fe&#x017F;tlicher Mu&#x017F;ik und indem die Vögel auf- und<lb/>
niederflattern, fällt der Vorhang.</hi> </stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Ende.</hi> </hi> </p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0300] Jolinde (ſtürzt herein, ſinkt vor dem König auf die Kniee). Mein Vater! mein guter Vater! Hier lieg’ ich vor Euch. Verzeiht der ſtolzen Jolinde! Sie hat gebüßt! König (ſinkt in ihre Arme). Meine Jolinde! Meine geliebte Tochter!! Donner. Die Felſenrückwand verwandelt ſich in das Schloß des Königs Droſſelbart, welcher in ſchöner, jugendlicher Geſtalt im Königs- ſchmucke, umgeben von Genien und Gefolge, hervortritt und ſpricht Jolinde! ja, Du haſt gebüßt, Gebüßet und geſiegt, nun ſei verſüßt Dein Leben nur; denn ſieh’ mit Dir gepaart, Jſt ja des Waldes Sänger Droſſelbart. Nun biſt du Königin im Sängerhain Mit güldener Krone an der Seite mein! Komm’ in mein Schloß und folge mir Du meines Lebens ſchönſte Zier! Unter feſtlicher Muſik und indem die Vögel auf- und niederflattern, fällt der Vorhang. Ende.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/300
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/300>, abgerufen am 21.11.2024.