Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
bei meine Gebrechen. Fühlen Sie mir den Puls, Herr Assistent. Hab' gehabt e grauß Unglück, denn ich bin gesterzt in's Wasser. Casperl. Besser in's Wasser, als in den Keller, wie es bisweilen zu geschehen pflögt, wenn man einen Rausch hat. Goldmajer. Was Rausch? Vom Wasser bekömmt man keinen Rausch. Casperl (mit Wichtigkeit den Puls fühlend). Pulsus curriculus aquosus tremulosus bim bam pum; ein heftiges wässeriges Fieber! Esmeralda. Aber nicht wahr, Herr Doctor, es hat nichts zu bedeuten? Casperl. Bedeuten? Oh -- es hat immer eine Be- doitung. Gut, daß der Herr Baron in das Wasser gefallen ist; denn das Wasser gibt nach und man bricht sich keinen Haxen. Goldmajer. Esmeralda, was sagt er von de Haxen?
bei meine Gebrechen. Fühlen Sie mir den Puls, Herr Aſſiſtent. Hab’ gehabt e grauß Unglück, denn ich bin geſterzt in’s Waſſer. Casperl. Beſſer in’s Waſſer, als in den Keller, wie es bisweilen zu geſchehen pflögt, wenn man einen Rauſch hat. Goldmajer. Was Rauſch? Vom Waſſer bekömmt man keinen Rauſch. Casperl (mit Wichtigkeit den Puls fühlend). Pulsus curriculus aquosus tremulosus bim bam pum; ein heftiges wäſſeriges Fieber! Esmeralda. Aber nicht wahr, Herr Doctor, es hat nichts zu bedeuten? Casperl. Bedeuten? Oh — es hat immer eine Be- doitung. Gut, daß der Herr Baron in das Waſſer gefallen iſt; denn das Waſſer gibt nach und man bricht ſich keinen Haxen. Goldmajer. Esmeralda, was ſagt er von de Haxen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GOLD"> <p><pb facs="#f0218" n="182"/> bei meine Gebrechen. Fühlen Sie mir den Puls,<lb/> Herr Aſſiſtent. Hab’ gehabt e grauß Unglück, denn<lb/> ich bin geſterzt in’s Waſſer.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Beſſer in’s Waſſer, als in den Keller, wie es<lb/> bisweilen zu geſchehen pflögt, wenn man einen<lb/> Rauſch hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOLD"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Goldmajer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was Rauſch? Vom Waſſer bekömmt man keinen<lb/> Rauſch.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(mit Wichtigkeit den Puls fühlend).</stage><lb/> <p><hi rendition="#aq">Pulsus curriculus aquosus tremulosus bim<lb/> bam pum;</hi> ein heftiges wäſſeriges Fieber!</p> </sp><lb/> <sp who="#ESM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Esmeralda.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber nicht wahr, Herr Doctor, es hat nichts<lb/> zu bedeuten?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Bedeuten? Oh — es hat immer eine Be-<lb/> doitung. Gut, daß der Herr Baron in das Waſſer<lb/> gefallen iſt; denn das Waſſer gibt nach und man<lb/> bricht ſich keinen Haxen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOLD"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Goldmajer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Esmeralda, was ſagt er von de Haxen?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0218]
bei meine Gebrechen. Fühlen Sie mir den Puls,
Herr Aſſiſtent. Hab’ gehabt e grauß Unglück, denn
ich bin geſterzt in’s Waſſer.
Casperl.
Beſſer in’s Waſſer, als in den Keller, wie es
bisweilen zu geſchehen pflögt, wenn man einen
Rauſch hat.
Goldmajer.
Was Rauſch? Vom Waſſer bekömmt man keinen
Rauſch.
Casperl (mit Wichtigkeit den Puls fühlend).
Pulsus curriculus aquosus tremulosus bim
bam pum; ein heftiges wäſſeriges Fieber!
Esmeralda.
Aber nicht wahr, Herr Doctor, es hat nichts
zu bedeuten?
Casperl.
Bedeuten? Oh — es hat immer eine Be-
doitung. Gut, daß der Herr Baron in das Waſſer
gefallen iſt; denn das Waſſer gibt nach und man
bricht ſich keinen Haxen.
Goldmajer.
Esmeralda, was ſagt er von de Haxen?
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