Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
mach auf der Börs. Aber was seh ich? Was habt ihr Zwei noch da zu schaffen? Warum ist noch nit abgeräumt? Jakob. Ja, es ist ein Unglück geschehen. Goldmajer. En Unglück? Was ist geschehen für en Unglück? Jakob. Die Grethe hat 's ganze schöne Service zer- brochen. Goldmajer. Wie? Was? Mein kostbars Geschirr! Was mer geschenkt hat zum Präsent meine Tochter, die Baronesse? Wer hat 's gethan? Hat 's werklich gethan die Grethe? Grethl. Nein, Herr Baron; ich war 's gewiß nicht. Goldmajer (im höchsten Zorn). No! wer soll's haben zerbrochen? das kostbare Service, was gekost't hat fünfundverzig Thaler! Jakob! hat Er 's verbrochen. Jakob. Jch war gar nicht im Zimmer, Herr Baron. Wie sollt' ich's zerbrochen haben? Die Grethe war's; da kann gar kein Zweifel sein.
mach auf der Börs. Aber was ſeh ich? Was habt ihr Zwei noch da zu ſchaffen? Warum iſt noch nit abgeräumt? Jakob. Ja, es iſt ein Unglück geſchehen. Goldmajer. En Unglück? Was iſt geſchehen für en Unglück? Jakob. Die Grethe hat ’s ganze ſchöne Service zer- brochen. Goldmajer. Wie? Was? Mein koſtbars Geſchirr! Was mer geſchenkt hat zum Präſent meine Tochter, die Baroneſſe? Wer hat ’s gethan? Hat ’s werklich gethan die Grethe? Grethl. Nein, Herr Baron; ich war ’s gewiß nicht. Goldmajer (im höchſten Zorn). No! wer ſoll’s haben zerbrochen? das koſtbare Service, was gekoſt’t hat fünfundverzig Thaler! Jakob! hat Er ’s verbrochen. Jakob. Jch war gar nicht im Zimmer, Herr Baron. Wie ſollt’ ich’s zerbrochen haben? Die Grethe war’s; da kann gar kein Zweifel ſein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GOLD"> <p><pb facs="#f0212" n="176"/> mach auf der Börs. Aber was ſeh ich? Was<lb/> habt ihr Zwei noch da zu ſchaffen? Warum iſt<lb/> noch nit abgeräumt?</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, es iſt ein Unglück geſchehen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOLD"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Goldmajer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>En Unglück? Was iſt geſchehen für en Unglück?</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Die Grethe hat ’s ganze ſchöne Service zer-<lb/> brochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOLD"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Goldmajer.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? Was? Mein koſtbars Geſchirr! Was<lb/> mer geſchenkt hat zum Präſent meine Tochter, die<lb/> Baroneſſe? Wer hat ’s gethan? Hat ’s werklich<lb/> gethan die Grethe?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein, Herr Baron; ich war ’s gewiß nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#GOLD"> <speaker> <hi rendition="#b">Goldmajer</hi> </speaker> <stage>(im höchſten Zorn).</stage><lb/> <p>No! wer ſoll’s haben zerbrochen? das koſtbare<lb/> Service, was gekoſt’t hat fünfundverzig Thaler!<lb/> Jakob! hat Er ’s verbrochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch war gar nicht im Zimmer, Herr Baron.<lb/> Wie ſollt’ ich’s zerbrochen haben? Die Grethe<lb/> war’s; da kann gar kein Zweifel ſein.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0212]
mach auf der Börs. Aber was ſeh ich? Was
habt ihr Zwei noch da zu ſchaffen? Warum iſt
noch nit abgeräumt?
Jakob.
Ja, es iſt ein Unglück geſchehen.
Goldmajer.
En Unglück? Was iſt geſchehen für en Unglück?
Jakob.
Die Grethe hat ’s ganze ſchöne Service zer-
brochen.
Goldmajer.
Wie? Was? Mein koſtbars Geſchirr! Was
mer geſchenkt hat zum Präſent meine Tochter, die
Baroneſſe? Wer hat ’s gethan? Hat ’s werklich
gethan die Grethe?
Grethl.
Nein, Herr Baron; ich war ’s gewiß nicht.
Goldmajer (im höchſten Zorn).
No! wer ſoll’s haben zerbrochen? das koſtbare
Service, was gekoſt’t hat fünfundverzig Thaler!
Jakob! hat Er ’s verbrochen.
Jakob.
Jch war gar nicht im Zimmer, Herr Baron.
Wie ſollt’ ich’s zerbrochen haben? Die Grethe
war’s; da kann gar kein Zweifel ſein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/212 |
Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/212>, abgerufen am 20.07.2024. |