Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Jakob (allein). No, das ist Einer! Wenn ich nur sein Geld hätt'. Das Andere könnt' er Alles behalten. Jetzt will ich aber gleich die Grethl 'raufschicken| zum Abräumen. Ein Jahr bleib ich vielleicht noch; aber nachher privatisir' ich. (Ab.) Casperl. Fliegt von oben herab auf den Frühstückstisch, so daß Alles in Scherben bricht. Pumps Dich! Dießmal hat mir das Schicksal eine kuriose Direktion gegeben. Es hat mich in den Caffee gesetzt; alleweil besser als in's Pech oder in die Tinten. Mein Wunsch war aber, zu meiner Grethl zu kommen, deren Aufenthalt mir unbekannt. Weil ich jetzt ein Zaubersprüchl hab', kann ich sie ja heirathen. Aber wie? Sollte sie unter solch glänzenden Umständen ihren Caffee getrunken haben? Jn so einem Prachtlogis? -- Ha! ich will nicht hoffen! Sollte die Treue ihres Herzens gewackelt haben? (Weint und wirft sich auf's Canapee. Lärm von Außen.) Da kommt Jemand. Jch muß mich verstecken. Aber wohin? Schicksal hilf! Schuriburiburischuribimbampuff! (Die beiden Thüren des Cassaschranks öffnen sich.) Ha, ich verstehe. (Springt hinein und die Thüren schließen sich wieder.) Jakob (allein). No, das iſt Einer! Wenn ich nur ſein Geld hätt’. Das Andere könnt’ er Alles behalten. Jetzt will ich aber gleich die Grethl ’raufſchicken| zum Abräumen. Ein Jahr bleib ich vielleicht noch; aber nachher privatiſir’ ich. (Ab.) Casperl. Fliegt von oben herab auf den Frühſtückstiſch, ſo daß Alles in Scherben bricht. Pumps Dich! Dießmal hat mir das Schickſal eine kurioſe Direktion gegeben. Es hat mich in den Caffee geſetzt; alleweil beſſer als in’s Pech oder in die Tinten. Mein Wunſch war aber, zu meiner Grethl zu kommen, deren Aufenthalt mir unbekannt. Weil ich jetzt ein Zauberſprüchl hab’, kann ich ſie ja heirathen. Aber wie? Sollte ſie unter ſolch glänzenden Umſtänden ihren Caffee getrunken haben? Jn ſo einem Prachtlogis? — Ha! ich will nicht hoffen! Sollte die Treue ihres Herzens gewackelt haben? (Weint und wirft ſich auf’s Canapee. Lärm von Außen.) Da kommt Jemand. Jch muß mich verſtecken. Aber wohin? Schickſal hilf! Schuriburiburiſchuribimbampuff! (Die beiden Thüren des Caſſaſchranks öffnen ſich.) Ha, ich verſtehe. (Springt hinein und die Thüren ſchließen ſich wieder.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0209" n="173"/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#b">Jakob</hi> </speaker> <stage>(allein).</stage><lb/> <p>No, das iſt Einer! Wenn ich nur ſein Geld<lb/> hätt’. Das Andere könnt’ er Alles behalten. Jetzt<lb/> will ich aber gleich die Grethl ’raufſchicken| zum<lb/> Abräumen. Ein Jahr bleib ich vielleicht noch;<lb/> aber nachher privatiſir’ ich.</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Fliegt von oben herab auf den Frühſtückstiſch, ſo daß Alles in Scherben bricht.</hi> </stage><lb/> <p>Pumps Dich! Dießmal hat mir das Schickſal<lb/> eine kurioſe Direktion gegeben. Es hat mich in<lb/> den Caffee geſetzt; alleweil beſſer als in’s Pech<lb/> oder in die Tinten. Mein Wunſch war aber, zu<lb/> meiner Grethl zu kommen, deren Aufenthalt mir<lb/> unbekannt. Weil ich jetzt ein Zauberſprüchl hab’,<lb/> kann ich ſie ja heirathen. Aber wie? Sollte ſie<lb/> unter ſolch <hi rendition="#g">glänzenden</hi> Umſtänden ihren Caffee<lb/> getrunken haben? Jn ſo einem Prachtlogis? —<lb/> Ha! ich will nicht hoffen! Sollte die Treue ihres<lb/> Herzens gewackelt haben?</p> <stage>(Weint und wirft ſich auf’s<lb/> Canapee. Lärm von Außen.)</stage> <p>Da kommt Jemand. Jch<lb/> muß mich verſtecken. Aber wohin? Schickſal hilf!<lb/> Schuriburiburiſchuribimbampuff!</p> <stage>(Die beiden Thüren des<lb/> Caſſaſchranks öffnen ſich.)</stage> <p>Ha, ich verſtehe.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Springt hinein und die Thüren ſchließen ſich wieder.)</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0209]
Jakob (allein).
No, das iſt Einer! Wenn ich nur ſein Geld
hätt’. Das Andere könnt’ er Alles behalten. Jetzt
will ich aber gleich die Grethl ’raufſchicken| zum
Abräumen. Ein Jahr bleib ich vielleicht noch;
aber nachher privatiſir’ ich. (Ab.)
Casperl.
Fliegt von oben herab auf den Frühſtückstiſch, ſo daß Alles in Scherben bricht.
Pumps Dich! Dießmal hat mir das Schickſal
eine kurioſe Direktion gegeben. Es hat mich in
den Caffee geſetzt; alleweil beſſer als in’s Pech
oder in die Tinten. Mein Wunſch war aber, zu
meiner Grethl zu kommen, deren Aufenthalt mir
unbekannt. Weil ich jetzt ein Zauberſprüchl hab’,
kann ich ſie ja heirathen. Aber wie? Sollte ſie
unter ſolch glänzenden Umſtänden ihren Caffee
getrunken haben? Jn ſo einem Prachtlogis? —
Ha! ich will nicht hoffen! Sollte die Treue ihres
Herzens gewackelt haben? (Weint und wirft ſich auf’s
Canapee. Lärm von Außen.) Da kommt Jemand. Jch
muß mich verſtecken. Aber wohin? Schickſal hilf!
Schuriburiburiſchuribimbampuff! (Die beiden Thüren des
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(Springt hinein und die Thüren ſchließen ſich wieder.)
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