Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Sarastro. Du hast Dich zu weit gewagt. Du bist in einen Theil unserer Geheimnisse schon eingedrungen und ich kann Dich nicht mehr zurück lassen. Nun heißt es für Dich: nur vorwärts, vorwärts, auf dem Pfade der Tugend und Weisheit! Verstanden? Schlägt mit dem Hammer auf den Tisch. Casperl. Jch bin mir so gescheidt genug. Verstanden? Schlägt mit dem Fuß auf den Tisch. Sarastro. Ruhig! Dieß ist in der geheimen Loge hier ein ungebührliches Benehmen. Bessere Dich! Schlägt mit dem Hammer auf den Tisch. Casperl (Schlägt mit dem Fuß auf den Tisch.) Jch bin mein eigener Herr! Nun schlagen Sarastro mit dem Hammer und Casperl mit seinem Fuß abwechslungsweise auf den Tisch; schließlich Casperl auf Sarastro, daß dieser bewußtlos vom Stuhle herabfällt. Casperl. So, jetzt bist Du auf einige Zeit still und ver- schwiegen, alter Esel. Unterdessen möchte ich mich aber aus dem Staub machen; denn das ist eine schauderhafte Familie, in die ich gerathen bin. Die Saraſtro. Du haſt Dich zu weit gewagt. Du biſt in einen Theil unſerer Geheimniſſe ſchon eingedrungen und ich kann Dich nicht mehr zurück laſſen. Nun heißt es für Dich: nur vorwärts, vorwärts, auf dem Pfade der Tugend und Weisheit! Verſtanden? Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch. Casperl. Jch bin mir ſo geſcheidt genug. Verſtanden? Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch. Saraſtro. Ruhig! Dieß iſt in der geheimen Loge hier ein ungebührliches Benehmen. Beſſere Dich! Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch. Casperl (Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch.) Jch bin mein eigener Herr! Nun ſchlagen Saraſtro mit dem Hammer und Casperl mit ſeinem Fuß abwechslungsweiſe auf den Tiſch; ſchließlich Casperl auf Saraſtro, daß dieſer bewußtlos vom Stuhle herabfällt. Casperl. So, jetzt biſt Du auf einige Zeit ſtill und ver- ſchwiegen, alter Eſel. Unterdeſſen möchte ich mich aber aus dem Staub machen; denn das iſt eine ſchauderhafte Familie, in die ich gerathen bin. Die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0148" n="112"/> <sp who="#SAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Saraſtro.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt Dich zu weit gewagt. Du biſt in<lb/> einen Theil unſerer Geheimniſſe ſchon eingedrungen<lb/> und ich kann Dich nicht mehr zurück laſſen. Nun<lb/> heißt es für Dich: nur <hi rendition="#g">vorwärts, vorwärts,</hi><lb/> auf dem Pfade der Tugend und Weisheit! Verſtanden?</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin mir <hi rendition="#g">ſo</hi> geſcheidt genug. Verſtanden?</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#SAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Saraſtro.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ruhig! Dieß iſt in der geheimen Loge hier<lb/> ein ungebührliches Benehmen. Beſſere Dich!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch.)</stage><lb/> <p>Jch bin mein eigener Herr!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Nun ſchlagen Saraſtro mit dem Hammer und Casperl mit ſeinem Fuß<lb/> abwechslungsweiſe auf den Tiſch; ſchließlich Casperl auf Saraſtro, daß<lb/> dieſer bewußtlos vom Stuhle herabfällt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So, jetzt biſt Du auf einige Zeit ſtill und ver-<lb/> ſchwiegen, alter Eſel. Unterdeſſen möchte ich mich<lb/> aber aus dem Staub machen; denn das iſt eine<lb/> ſchauderhafte Familie, in die ich gerathen bin. Die<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0148]
Saraſtro.
Du haſt Dich zu weit gewagt. Du biſt in
einen Theil unſerer Geheimniſſe ſchon eingedrungen
und ich kann Dich nicht mehr zurück laſſen. Nun
heißt es für Dich: nur vorwärts, vorwärts,
auf dem Pfade der Tugend und Weisheit! Verſtanden?
Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch.
Casperl.
Jch bin mir ſo geſcheidt genug. Verſtanden?
Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch.
Saraſtro.
Ruhig! Dieß iſt in der geheimen Loge hier
ein ungebührliches Benehmen. Beſſere Dich!
Schlägt mit dem Hammer auf den Tiſch.
Casperl (Schlägt mit dem Fuß auf den Tiſch.)
Jch bin mein eigener Herr!
Nun ſchlagen Saraſtro mit dem Hammer und Casperl mit ſeinem Fuß
abwechslungsweiſe auf den Tiſch; ſchließlich Casperl auf Saraſtro, daß
dieſer bewußtlos vom Stuhle herabfällt.
Casperl.
So, jetzt biſt Du auf einige Zeit ſtill und ver-
ſchwiegen, alter Eſel. Unterdeſſen möchte ich mich
aber aus dem Staub machen; denn das iſt eine
ſchauderhafte Familie, in die ich gerathen bin. Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |