Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Moosmayerin (setzt sich wieder auf den Lehnstuhl.) Komm, Peterl, laß dich a bißl kratzen. (Kater springt auf ihren Schoos. Vorhang fällt.) Verwandlung. Die alte Galgenstätte, mit zerfallener Mauer. Reste eines Galgens sind noch sichtbar. Nacht. Vollmond mit komischem Gesicht am Himmel. Es pfeift der Wind unheimlich. Gespenster in weißen Schleiern schweben um den Galgen und singen in monoton schauerlichem Tone den Chor: Auf und ab schweben wir, Her und hin, dort und hier; Weil wir in der Nacht so hupfen Haben immer wir den Schnupfen. Hui, hui! Hui, der Wind pfeift fürchterlich Und der Mond grinst schauerlich; Und wir arme Nachtgespenster, Wir logiren ohne Fenster, Hui, hui! Moosmayerin (ſetzt ſich wieder auf den Lehnſtuhl.) Komm, Peterl, laß dich a bißl kratzen. (Kater ſpringt auf ihren Schoos. Vorhang fällt.) Verwandlung. Die alte Galgenſtätte, mit zerfallener Mauer. Reſte eines Galgens ſind noch ſichtbar. Nacht. Vollmond mit komiſchem Geſicht am Himmel. Es pfeift der Wind unheimlich. Geſpenſter in weißen Schleiern ſchweben um den Galgen und ſingen in monoton ſchauerlichem Tone den Chor: Auf und ab ſchweben wir, Her und hin, dort und hier; Weil wir in der Nacht ſo hupfen Haben immer wir den Schnupfen. Hui, hui! Hui, der Wind pfeift fürchterlich Und der Mond grinſt ſchauerlich; Und wir arme Nachtgeſpenſter, Wir logiren ohne Fenſter, Hui, hui! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0155" n="151"/> <sp who="#MOOS"> <speaker> <hi rendition="#b">Moosmayerin</hi> </speaker> <stage>(ſetzt ſich wieder auf den Lehnſtuhl.)</stage><lb/> <p>Komm, Peterl, laß dich a bißl kratzen.</p> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Kater ſpringt auf ihren Schoos. Vorhang fällt.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die alte Galgenſtätte, mit zerfallener Mauer. Reſte eines<lb/> Galgens ſind noch ſichtbar.</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Nacht. Vollmond mit komiſchem Geſicht am Himmel. Es pfeift der<lb/> Wind unheimlich. Geſpenſter in weißen Schleiern ſchweben um den<lb/> Galgen und ſingen in monoton ſchauerlichem Tone den Chor:</hi> </stage><lb/> <sp> <p>Auf und ab ſchweben wir,<lb/> Her und hin, dort und hier;<lb/> Weil wir in der Nacht ſo hupfen<lb/> Haben immer wir den Schnupfen.<lb/> Hui, hui!</p><lb/> <p>Hui, der Wind pfeift fürchterlich<lb/> Und der Mond grinſt ſchauerlich;<lb/> Und wir arme Nachtgeſpenſter,<lb/> Wir logiren ohne Fenſter,<lb/> Hui, hui!</p><lb/> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [151/0155]
Moosmayerin (ſetzt ſich wieder auf den Lehnſtuhl.)
Komm, Peterl, laß dich a bißl kratzen.
(Kater ſpringt auf ihren Schoos. Vorhang fällt.)
Verwandlung.
Die alte Galgenſtätte, mit zerfallener Mauer. Reſte eines
Galgens ſind noch ſichtbar.
Nacht. Vollmond mit komiſchem Geſicht am Himmel. Es pfeift der
Wind unheimlich. Geſpenſter in weißen Schleiern ſchweben um den
Galgen und ſingen in monoton ſchauerlichem Tone den Chor:
Auf und ab ſchweben wir,
Her und hin, dort und hier;
Weil wir in der Nacht ſo hupfen
Haben immer wir den Schnupfen.
Hui, hui!
Hui, der Wind pfeift fürchterlich
Und der Mond grinſt ſchauerlich;
Und wir arme Nachtgeſpenſter,
Wir logiren ohne Fenſter,
Hui, hui!
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