Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Frau Schnipflhuber. Ja, ebbes Weichs; er ist nit ganz wohlauf, weil er sich a bisl verkält' hat, wie er vorgestern auf Commission war. Madame Stimpferl. Ei, was Sie sagen? Ja, jetzt kann man sich leicht erkälten, bei dem unbständigen Wetter. Aber es ist beinah Nichts mehr zum kaufen vor lauter Theuerung, gelten's Frau Schnipflhuberin? Frau Schnipflhuber. No, wem sagn's denn das? Es thät noth, daß man einen jeden Pfenning abwieget. Mein Mann ist doch Sekretär, aber mit seim Ghalt können wir wirklich nicht mehr auskommen. Madame Stimpferl. Jch glaub's gern. Was soll aber erst ich sagen, als Wittib mit meiner kleinen Pension und meine fünf Hund? Frau Schnipflhuber. Was? haben's jetzt nur mehr fünfe! Sonst hab' ich ja alleweil sechse mit Jhnen spazieren gehen sehen. Frau Schnipflhuber. Ja, ebbes Weichs; er iſt nit ganz wohlauf, weil er ſich a bisl verkält’ hat, wie er vorgeſtern auf Commiſſion war. Madame Stimpferl. Ei, was Sie ſagen? Ja, jetzt kann man ſich leicht erkälten, bei dem unbſtändigen Wetter. Aber es iſt beinah Nichts mehr zum kaufen vor lauter Theuerung, gelten’s Frau Schnipflhuberin? Frau Schnipflhuber. No, wem ſagn’s denn das? Es thät noth, daß man einen jeden Pfenning abwieget. Mein Mann iſt doch Sekretär, aber mit ſeim Ghalt können wir wirklich nicht mehr auskommen. Madame Stimpferl. Jch glaub’s gern. Was ſoll aber erſt ich ſagen, als Wittib mit meiner kleinen Penſion und meine fünf Hund? Frau Schnipflhuber. Was? haben’s jetzt nur mehr fünfe! Sonſt hab’ ich ja alleweil ſechſe mit Jhnen ſpazieren gehen ſehen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0159" n="155"/> <sp who="#SCHNIPF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Frau Schnipflhuber.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, ebbes Weichs; er iſt nit ganz wohlauf,<lb/> weil er ſich a bisl verkält’ hat, wie er vorgeſtern<lb/> auf Commiſſion war.</p> </sp><lb/> <sp who="#STIMP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Madame Stimpferl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ei, was Sie ſagen? Ja, jetzt kann man ſich<lb/> leicht erkälten, bei dem unbſtändigen Wetter. Aber<lb/> es iſt beinah Nichts mehr zum kaufen vor lauter<lb/> Theuerung, gelten’s Frau Schnipflhuberin?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHNIPF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Frau Schnipflhuber.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>No, wem ſagn’s denn <hi rendition="#g">das</hi>? Es thät noth,<lb/> daß man einen jeden Pfenning abwieget. Mein<lb/> Mann iſt doch Sekretär, aber mit ſeim Ghalt<lb/> können wir wirklich nicht mehr auskommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#STIMP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Madame Stimpferl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch glaub’s gern. Was ſoll aber erſt <hi rendition="#g">ich</hi><lb/> ſagen, als Wittib mit meiner kleinen Penſion und<lb/> meine fünf Hund?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHNIPF"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Frau Schnipflhuber.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was? haben’s jetzt nur mehr <hi rendition="#g">fünfe</hi>! Sonſt<lb/> hab’ ich ja alleweil ſechſe mit Jhnen ſpazieren<lb/> gehen ſehen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0159]
Frau Schnipflhuber.
Ja, ebbes Weichs; er iſt nit ganz wohlauf,
weil er ſich a bisl verkält’ hat, wie er vorgeſtern
auf Commiſſion war.
Madame Stimpferl.
Ei, was Sie ſagen? Ja, jetzt kann man ſich
leicht erkälten, bei dem unbſtändigen Wetter. Aber
es iſt beinah Nichts mehr zum kaufen vor lauter
Theuerung, gelten’s Frau Schnipflhuberin?
Frau Schnipflhuber.
No, wem ſagn’s denn das? Es thät noth,
daß man einen jeden Pfenning abwieget. Mein
Mann iſt doch Sekretär, aber mit ſeim Ghalt
können wir wirklich nicht mehr auskommen.
Madame Stimpferl.
Jch glaub’s gern. Was ſoll aber erſt ich
ſagen, als Wittib mit meiner kleinen Penſion und
meine fünf Hund?
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Was? haben’s jetzt nur mehr fünfe! Sonſt
hab’ ich ja alleweil ſechſe mit Jhnen ſpazieren
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