Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Kuno. Ja wohl, ihr seid's; und fürwahr, ich hab in dieser kurzen Zeit schon ein so groß Vertrauen zu euch gewonnen, daß euer Sieg mir zur Freude ge- reichen würde! Hans. Dank' euch, edler Herr! Gewiß würde ich mich eurer Liebe würdig zeigen. Hornruf draußen. Kuno. Aha! Sie kommen. Die Jagd ist aus. Hildegard mit Albert und Georg treten ein. Hildegard [mit Lebhaftigkeit.] Der Hirsch ist mein, theurer Vater! Albert. Mit kühnem Speerwurfe hat ihn das Fräulein erlegt. Georg. Nur ein paar Sprünge machte er noch durch's Dickicht; dann stürzte er -- Hildegard. Und mit dem Waidmesser gab ich ihm den Fang, daß der rothe Schweiß hoch aufspritzte. [Hans erblickend.] Ei sie da -- ein Gast? -- Willkommen edler Ritter! Was führt euch auf Burg Hoheneck? Kuno. Ja wohl, ihr ſeid’s; und fürwahr, ich hab in dieſer kurzen Zeit ſchon ein ſo groß Vertrauen zu euch gewonnen, daß euer Sieg mir zur Freude ge- reichen würde! Hans. Dank’ euch, edler Herr! Gewiß würde ich mich eurer Liebe würdig zeigen. Hornruf draußen. Kuno. Aha! Sie kommen. Die Jagd iſt aus. Hildegard mit Albert und Georg treten ein. Hildegard [mit Lebhaftigkeit.] Der Hirſch iſt mein, theurer Vater! Albert. Mit kühnem Speerwurfe hat ihn das Fräulein erlegt. Georg. Nur ein paar Sprünge machte er noch durch’s Dickicht; dann ſtürzte er — Hildegard. Und mit dem Waidmeſſer gab ich ihm den Fang, daß der rothe Schweiß hoch aufſpritzte. [Hans erblickend.] Ei ſie da — ein Gaſt? — Willkommen edler Ritter! Was führt euch auf Burg Hoheneck? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0061" n="57"/> <sp who="#KUN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kuno.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja wohl, ihr ſeid’s; und fürwahr, ich hab in<lb/> dieſer kurzen Zeit ſchon ein ſo groß Vertrauen zu<lb/> euch gewonnen, daß euer Sieg mir zur Freude ge-<lb/> reichen würde!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hans.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Dank’ euch, edler Herr! Gewiß würde ich mich<lb/> eurer Liebe würdig zeigen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Hornruf draußen.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#KUN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kuno.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aha! Sie kommen. Die Jagd iſt aus.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Hildegard</hi> mit <hi rendition="#g">Albert</hi> und <hi rendition="#g">Georg</hi> treten ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#HIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Hildegard</hi> </speaker> <stage>[mit Lebhaftigkeit.]</stage><lb/> <p>Der Hirſch iſt <hi rendition="#g">mein,</hi> theurer Vater!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALBERT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mit kühnem Speerwurfe hat ihn das Fräulein<lb/> erlegt.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Georg.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nur ein paar Sprünge machte er noch durch’s<lb/> Dickicht; dann ſtürzte er —</p> </sp><lb/> <sp who="#HIL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hildegard.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und mit dem Waidmeſſer gab ich ihm den Fang,<lb/> daß der rothe Schweiß hoch aufſpritzte.</p> <stage>[Hans erblickend.]</stage><lb/> <p>Ei ſie da — ein Gaſt? — Willkommen edler<lb/> Ritter! Was führt euch auf Burg Hoheneck?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0061]
Kuno.
Ja wohl, ihr ſeid’s; und fürwahr, ich hab in
dieſer kurzen Zeit ſchon ein ſo groß Vertrauen zu
euch gewonnen, daß euer Sieg mir zur Freude ge-
reichen würde!
Hans.
Dank’ euch, edler Herr! Gewiß würde ich mich
eurer Liebe würdig zeigen.
Hornruf draußen.
Kuno.
Aha! Sie kommen. Die Jagd iſt aus.
Hildegard mit Albert und Georg treten ein.
Hildegard [mit Lebhaftigkeit.]
Der Hirſch iſt mein, theurer Vater!
Albert.
Mit kühnem Speerwurfe hat ihn das Fräulein
erlegt.
Georg.
Nur ein paar Sprünge machte er noch durch’s
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Hildegard.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/61>, abgerufen am 16.02.2025. |