Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.
wohnt und eine unbekannte Person, welche ein Frauen- zimmer zu seint scheint und mir außerordentlich gut gefallt. Albert [überrascht]. Vielleicht ein fremdes Mädchen? Kasperl. Das weiß ich eigentlich net; denn sie ist ver- kleidt, könnt' also auch ein Mannsbild sein. Albert [für sich.] O wenn sie es wäre! [Zu Kasperl.] O sage, sage mein Freund: ist sie schon lange dort? Kasperl. Alles Geheimniß. Wer, wie, wo, was, warum, woher, wohin, woraus, worin? -- kurz -- Alles Geheimniß und Stillschweigen! Albert. Erwarte reichlichen Lohn von mir -- führe mich in das Haus! [Für sich.] Vielleicht ist's meine Bertha! Kasperl. Reichlicher Lohn? Dieser Ausdruck ist mir so ziemlich neu. Albert [schenkt ihm Geld]. Hier hast Du Geld. Zeig mir den Weg zu dem Bauernhause.
wohnt und eine unbekannte Perſon, welche ein Frauen- zimmer zu ſeint ſcheint und mir außerordentlich gut gefallt. Albert [überraſcht]. Vielleicht ein fremdes Mädchen? Kasperl. Das weiß ich eigentlich net; denn ſie iſt ver- kleidt, könnt’ alſo auch ein Mannsbild ſein. Albert [für ſich.] O wenn ſie es wäre! [Zu Kasperl.] O ſage, ſage mein Freund: iſt ſie ſchon lange dort? Kasperl. Alles Geheimniß. Wer, wie, wo, was, warum, woher, wohin, woraus, worin? — kurz — Alles Geheimniß und Stillſchweigen! Albert. Erwarte reichlichen Lohn von mir — führe mich in das Haus! [Für ſich.] Vielleicht iſt’s meine Bertha! Kasperl. Reichlicher Lohn? Dieſer Ausdruck iſt mir ſo ziemlich neu. Albert [ſchenkt ihm Geld]. Hier haſt Du Geld. Zeig mir den Weg zu dem Bauernhauſe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#KASPERL"> <p><pb facs="#f0169" n="165"/> wohnt und eine unbekannte Perſon, welche ein Frauen-<lb/> zimmer zu ſeint ſcheint und mir außerordentlich gut<lb/> gefallt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>[überraſcht].</stage><lb/> <p>Vielleicht ein fremdes Mädchen?</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das weiß ich eigentlich net; denn ſie iſt ver-<lb/> kleidt, könnt’ alſo auch ein Mannsbild ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>[für ſich.]</stage><lb/> <p>O wenn ſie es wäre!</p> <stage>[Zu Kasperl.]</stage> <p>O ſage, ſage<lb/> mein Freund: iſt ſie ſchon lange dort?</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Alles Geheimniß. Wer, wie, wo, was, warum,<lb/> woher, wohin, woraus, worin? — kurz — Alles<lb/> Geheimniß und Stillſchweigen!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Erwarte reichlichen Lohn von mir — führe mich<lb/> in das Haus!</p> <stage>[Für ſich.]</stage> <p>Vielleicht iſt’s meine Bertha!</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Reichlicher Lohn? Dieſer Ausdruck iſt mir ſo<lb/> ziemlich neu.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#b">Albert</hi> </speaker> <stage>[ſchenkt ihm Geld].</stage><lb/> <p>Hier haſt Du Geld. Zeig mir den Weg zu<lb/> dem Bauernhauſe.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [165/0169]
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gefallt.
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Kasperl.
Das weiß ich eigentlich net; denn ſie iſt ver-
kleidt, könnt’ alſo auch ein Mannsbild ſein.
Albert [für ſich.]
O wenn ſie es wäre! [Zu Kasperl.] O ſage, ſage
mein Freund: iſt ſie ſchon lange dort?
Kasperl.
Alles Geheimniß. Wer, wie, wo, was, warum,
woher, wohin, woraus, worin? — kurz — Alles
Geheimniß und Stillſchweigen!
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Erwarte reichlichen Lohn von mir — führe mich
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Reichlicher Lohn? Dieſer Ausdruck iſt mir ſo
ziemlich neu.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/169>, abgerufen am 16.02.2025. |