Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
(es kömmt Gübich, ein Horn an der Seite.)
Waltminne.
Such' meinen Sohn und eil' ihm nach,
Denn Unheil brächte ihm der Tag.
Gübich.
Wie oft foll ich den Sohn euch suchen?
Jch möcht' ihn lieber gleich verfluchen!
Was jagt er auch so unbedacht?
Wie oft hat's euch in Angst gebracht!
Waltminne.
Ei dießmal nur, thu's mir zu lieb!
Gübich.
Wer weiß, wo er umher sich trieb?
Jch selber muß den Tag ja flieh'n
Und mit den andern guten Zwergen
Muß ich mich in den Höhlen bergen.
Waltminne.
Drum sollst Du mit ihm heimwärtszieh'n
Noch eh' der Sonne goldner Strahl
Sich breitet in des Waldes Thal.
Gübich.
Jch geh', doch sorgt für gute Kost,
Legt einen Braten auf den Rost
(es kömmt Gübich, ein Horn an der Seite.)
Waltminne.
Such’ meinen Sohn und eil’ ihm nach,
Denn Unheil brächte ihm der Tag.
Gübich.
Wie oft foll ich den Sohn euch ſuchen?
Jch möcht’ ihn lieber gleich verfluchen!
Was jagt er auch ſo unbedacht?
Wie oft hat’s euch in Angſt gebracht!
Waltminne.
Ei dießmal nur, thu’s mir zu lieb!
Gübich.
Wer weiß, wo er umher ſich trieb?
Jch ſelber muß den Tag ja flieh’n
Und mit den andern guten Zwergen
Muß ich mich in den Höhlen bergen.
Waltminne.
Drum ſollſt Du mit ihm heimwärtszieh’n
Noch eh’ der Sonne goldner Strahl
Sich breitet in des Waldes Thal.
Gübich.
Jch geh’, doch ſorgt für gute Koſt,
Legt einen Braten auf den Roſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#WALDFEE">
            <pb facs="#f0100" n="96"/>
            <stage> <hi rendition="#c">(es kömmt <hi rendition="#g">Gübich,</hi> ein Horn an der Seite.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WALDFEE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Waltminne.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Such&#x2019; meinen Sohn und eil&#x2019; ihm nach,</l><lb/>
              <l>Denn Unheil brächte ihm der Tag.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GÜB">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Gübich.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Wie oft foll ich den Sohn euch &#x017F;uchen?</l><lb/>
              <l>Jch möcht&#x2019; ihn lieber gleich verfluchen!</l><lb/>
              <l>Was jagt er auch &#x017F;o unbedacht?</l><lb/>
              <l>Wie oft hat&#x2019;s euch in Ang&#x017F;t gebracht!</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WALDFEE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Waltminne.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Ei dießmal nur, thu&#x2019;s mir zu lieb!</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GÜB">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Gübich.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Wer weiß, wo er umher &#x017F;ich trieb?</l><lb/>
              <l>Jch &#x017F;elber muß den Tag ja flieh&#x2019;n</l><lb/>
              <l>Und mit den andern guten Zwergen</l><lb/>
              <l>Muß ich mich in den Höhlen bergen.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WALDFEE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Waltminne.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Drum &#x017F;oll&#x017F;t Du mit ihm heimwärtszieh&#x2019;n</l><lb/>
              <l>Noch eh&#x2019; der Sonne goldner Strahl</l><lb/>
              <l>Sich breitet in des Waldes Thal.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GÜB">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Gübich.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Jch geh&#x2019;, doch &#x017F;orgt für gute Ko&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Legt einen Braten auf den Ro&#x017F;t</l><lb/>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0100] (es kömmt Gübich, ein Horn an der Seite.) Waltminne. Such’ meinen Sohn und eil’ ihm nach, Denn Unheil brächte ihm der Tag. Gübich. Wie oft foll ich den Sohn euch ſuchen? Jch möcht’ ihn lieber gleich verfluchen! Was jagt er auch ſo unbedacht? Wie oft hat’s euch in Angſt gebracht! Waltminne. Ei dießmal nur, thu’s mir zu lieb! Gübich. Wer weiß, wo er umher ſich trieb? Jch ſelber muß den Tag ja flieh’n Und mit den andern guten Zwergen Muß ich mich in den Höhlen bergen. Waltminne. Drum ſollſt Du mit ihm heimwärtszieh’n Noch eh’ der Sonne goldner Strahl Sich breitet in des Waldes Thal. Gübich. Jch geh’, doch ſorgt für gute Koſt, Legt einen Braten auf den Roſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/100
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/100>, abgerufen am 21.11.2024.