Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
liegt denn da nebenan? Gehört das Paket auch dazu? Frau Werner. Es ward diesen Morgen schon hieher gebracht und die Adresse lautet an dich. Ludwig. Wie, an mich? -- ja von wem denn, liebe Mutter? Frau Werner. Das muß sich zeigen, wenn du geöffnet hast. Ludwig. Mütterl, Mütterl! das ist eine Ueberraschung vom Christkindl! Gewiß, gewiß! Frau Werner (scherzend.) Nun, so löse das Siegel des Geheimnisses! Jch wollte dir nicht vorgreifen. Ludwig (öffnet das Päckchen und nimmt ein Buch heraus.) Sie ist's, sie ist's, Mutter! (freudig springend.) Frau Werner. Wer ist's, wer? Ludwig. Nun die Bilderbibel, die ich mir vom Christ- Kindlein erbeten habe. Frau Werner. Jch verstehe dich nicht; wie meinst du das?
liegt denn da nebenan? Gehört das Paket auch dazu? Frau Werner. Es ward dieſen Morgen ſchon hieher gebracht und die Adreſſe lautet an dich. Ludwig. Wie, an mich? — ja von wem denn, liebe Mutter? Frau Werner. Das muß ſich zeigen, wenn du geöffnet haſt. Ludwig. Mütterl, Mütterl! das iſt eine Ueberraſchung vom Chriſtkindl! Gewiß, gewiß! Frau Werner (ſcherzend.) Nun, ſo löſe das Siegel des Geheimniſſes! Jch wollte dir nicht vorgreifen. Ludwig (öffnet das Päckchen und nimmt ein Buch heraus.) Sie iſt’s, ſie iſt’s, Mutter! (freudig ſpringend.) Frau Werner. Wer iſt’s, wer? Ludwig. Nun die Bilderbibel, die ich mir vom Chriſt- Kindlein erbeten habe. Frau Werner. Jch verſtehe dich nicht; wie meinſt du das? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#LUD"> <p><pb facs="#f0094" n="74"/> liegt denn da nebenan? Gehört das Paket auch<lb/> dazu?</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Es ward dieſen Morgen ſchon hieher gebracht<lb/> und die Adreſſe lautet an dich.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie, an mich? — ja von wem denn, liebe<lb/> Mutter?</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Das muß ſich zeigen, wenn du geöffnet haſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig.</hi> </speaker><lb/> <p>Mütterl, Mütterl! das iſt eine Ueberraſchung<lb/> vom Chriſtkindl! Gewiß, gewiß!</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker>Frau Werner</speaker> <stage>(ſcherzend.)</stage><lb/> <p>Nun, ſo löſe das Siegel des Geheimniſſes!<lb/> Jch wollte dir nicht vorgreifen.</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(öffnet das Päckchen und nimmt ein Buch heraus.)</hi> </stage><lb/> <p>Sie iſt’s, ſie iſt’s, Mutter!</p> <stage>(freudig ſpringend.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Wer iſt’s, wer?</p> </sp><lb/> <sp who="#LUD"> <speaker> <hi rendition="#c">Ludwig.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun die Bilderbibel, die ich mir vom Chriſt-<lb/> Kindlein erbeten habe.</p> </sp><lb/> <sp who="#FWERNER"> <speaker> <hi rendition="#c">Frau Werner.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch verſtehe dich nicht; wie meinſt du das?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0094]
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dazu?
Frau Werner.
Es ward dieſen Morgen ſchon hieher gebracht
und die Adreſſe lautet an dich.
Ludwig.
Wie, an mich? — ja von wem denn, liebe
Mutter?
Frau Werner.
Das muß ſich zeigen, wenn du geöffnet haſt.
Ludwig.
Mütterl, Mütterl! das iſt eine Ueberraſchung
vom Chriſtkindl! Gewiß, gewiß!
Frau Werner (ſcherzend.)
Nun, ſo löſe das Siegel des Geheimniſſes!
Jch wollte dir nicht vorgreifen.
Ludwig
(öffnet das Päckchen und nimmt ein Buch heraus.)
Sie iſt’s, ſie iſt’s, Mutter! (freudig ſpringend.)
Frau Werner.
Wer iſt’s, wer?
Ludwig.
Nun die Bilderbibel, die ich mir vom Chriſt-
Kindlein erbeten habe.
Frau Werner.
Jch verſtehe dich nicht; wie meinſt du das?
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