Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Esel. Ya, Ya, Ya! Herzog. Gut! Es haben also beide gegenseitig das Jhrige bekommen und keiner kann dem Andern einen Vor- wurf machen? Esel. Ya, Ya! Herzog. Gut! Also hört: Jch will in meinem Lande Frieden haben -- Erstens. Zweitens: Wenn Jhr nicht Ruhe gebt, so werde ich anordnen, daß jeder von euch von Amtswegen noch seine Por- tion extra bekommt, und drittens: bleibt es da- bei, wie euer Vater es in seinem Testamente an- befohlen hat. Verstanden? Jetzt geht ruhig nach Hause und ich hoffe, daß der Streit geschlichtet ist. Hans und Peter. Ja, wir san schon zufrieden, Euer Durchläuf- tigkeit. Der Esel hat schon recht. Herzog. Jch will Ruhe und Frieden haben, punctum. (geht ab.) Eſel. Ya, Ya, Ya! Herzog. Gut! Es haben alſo beide gegenſeitig das Jhrige bekommen und keiner kann dem Andern einen Vor- wurf machen? Eſel. Ya, Ya! Herzog. Gut! Alſo hört: Jch will in meinem Lande Frieden haben — Erſtens. Zweitens: Wenn Jhr nicht Ruhe gebt, ſo werde ich anordnen, daß jeder von euch von Amtswegen noch ſeine Por- tion extra bekommt, und drittens: bleibt es da- bei, wie euer Vater es in ſeinem Teſtamente an- befohlen hat. Verſtanden? Jetzt geht ruhig nach Hauſe und ich hoffe, daß der Streit geſchlichtet iſt. Hans und Peter. Ja, wir ſan ſchon zufrieden, Euer Durchläuf- tigkeit. Der Eſel hat ſchon recht. Herzog. Jch will Ruhe und Frieden haben, punctum. (geht ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0227" n="207"/> <sp who="#ESEL"> <speaker> <hi rendition="#c">Eſel.</hi> </speaker><lb/> <p>Ya, Ya, Ya!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c">Herzog.</hi> </speaker><lb/> <p>Gut! Es haben alſo beide gegenſeitig das Jhrige<lb/> bekommen und keiner kann dem Andern einen Vor-<lb/> wurf machen?</p> </sp><lb/> <sp who="#ESEL"> <speaker> <hi rendition="#c">Eſel.</hi> </speaker><lb/> <p>Ya, Ya!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c">Herzog.</hi> </speaker><lb/> <p>Gut! Alſo hört: Jch will in meinem Lande<lb/> Frieden haben — <hi rendition="#g">Erſtens. Zweitens:</hi> Wenn<lb/> Jhr nicht Ruhe gebt, ſo werde ich anordnen, daß<lb/> jeder von euch von Amtswegen noch ſeine Por-<lb/> tion extra bekommt, und <hi rendition="#g">drittens:</hi> bleibt es da-<lb/> bei, wie euer Vater es in ſeinem Teſtamente an-<lb/> befohlen hat. Verſtanden? Jetzt geht ruhig nach<lb/> Hauſe und ich hoffe, daß der Streit geſchlichtet iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANS_PETER"> <speaker> <hi rendition="#c">Hans und Peter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja, wir ſan ſchon zufrieden, Euer Durchläuf-<lb/> tigkeit. Der Eſel hat ſchon recht.</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c">Herzog.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch will Ruhe und Frieden haben, punctum.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(geht ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0227]
Eſel.
Ya, Ya, Ya!
Herzog.
Gut! Es haben alſo beide gegenſeitig das Jhrige
bekommen und keiner kann dem Andern einen Vor-
wurf machen?
Eſel.
Ya, Ya!
Herzog.
Gut! Alſo hört: Jch will in meinem Lande
Frieden haben — Erſtens. Zweitens: Wenn
Jhr nicht Ruhe gebt, ſo werde ich anordnen, daß
jeder von euch von Amtswegen noch ſeine Por-
tion extra bekommt, und drittens: bleibt es da-
bei, wie euer Vater es in ſeinem Teſtamente an-
befohlen hat. Verſtanden? Jetzt geht ruhig nach
Hauſe und ich hoffe, daß der Streit geſchlichtet iſt.
Hans und Peter.
Ja, wir ſan ſchon zufrieden, Euer Durchläuf-
tigkeit. Der Eſel hat ſchon recht.
Herzog.
Jch will Ruhe und Frieden haben, punctum.
(geht ab.)
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