Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Casperl. So -- einem alten Hausfreund wird die Familienfreude vorenthalten? das ist nicht schön. (weint.) Margreth. Ja, es thut mir leid, daß ich's Jhnen nicht sagen darf. -- Warten's nur ein wenig! Casperl. Das ist abscheulich von Jhnen, abscheulich! Jch möcht mich zu todt weinen über das feindselige Mißtrauen. Margreth (gerührt). Herr Casperl, wenn Sie mir versprechen, daß Sie nicht weiter plaudern, so will ich's Jhnen an- vertrauen. Casperl. O wie könnten Sie zweifeln an meiner Ver- schwiegenheit? Margreth. So hören Sie. Wir haben ein großes Glück gemacht! Mein Mann hat ein Wunschringl ge- funden und kann drei Wünsche thun, die ihm so- gleich erfüllt werden. Da sehn's. (zeigt ihm den Ring.) Casperl. Jst das möglich? Casperl. So — einem alten Hausfreund wird die Familienfreude vorenthalten? das iſt nicht ſchön. (weint.) Margreth. Ja, es thut mir leid, daß ich’s Jhnen nicht ſagen darf. — Warten’s nur ein wenig! Casperl. Das iſt abſcheulich von Jhnen, abſcheulich! Jch möcht mich zu todt weinen über das feindſelige Mißtrauen. Margreth (gerührt). Herr Casperl, wenn Sie mir verſprechen, daß Sie nicht weiter plaudern, ſo will ich’s Jhnen an- vertrauen. Casperl. O wie könnten Sie zweifeln an meiner Ver- ſchwiegenheit? Margreth. So hören Sie. Wir haben ein großes Glück gemacht! Mein Mann hat ein Wunſchringl ge- funden und kann drei Wünſche thun, die ihm ſo- gleich erfüllt werden. Da ſehn’s. (zeigt ihm den Ring.) Casperl. Jſt das möglich? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0116" n="96"/> <sp who="#CASF"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>So — einem alten Hausfreund wird die<lb/> Familienfreude vorenthalten? das iſt nicht ſchön.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(weint.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c">Margreth.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja, es thut mir leid, daß ich’s Jhnen nicht<lb/> ſagen darf. — Warten’s nur ein wenig!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASF"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt abſcheulich von Jhnen, abſcheulich!<lb/> Jch möcht mich zu todt weinen über das feindſelige<lb/> Mißtrauen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker>Margreth</speaker> <stage>(gerührt).</stage><lb/> <p>Herr Casperl, wenn Sie mir verſprechen, daß<lb/> Sie nicht weiter plaudern, ſo will ich’s Jhnen an-<lb/> vertrauen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASF"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>O wie könnten Sie zweifeln an meiner Ver-<lb/> ſchwiegenheit?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#c">Margreth.</hi> </speaker><lb/> <p>So hören Sie. Wir haben ein großes Glück<lb/> gemacht! Mein Mann hat ein Wunſchringl ge-<lb/> funden und kann drei Wünſche thun, die ihm ſo-<lb/> gleich erfüllt werden. Da ſehn’s.</p> <stage>(zeigt ihm den Ring.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CASF"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Jſt das möglich?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0116]
Casperl.
So — einem alten Hausfreund wird die
Familienfreude vorenthalten? das iſt nicht ſchön.
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Margreth.
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ſagen darf. — Warten’s nur ein wenig!
Casperl.
Das iſt abſcheulich von Jhnen, abſcheulich!
Jch möcht mich zu todt weinen über das feindſelige
Mißtrauen.
Margreth (gerührt).
Herr Casperl, wenn Sie mir verſprechen, daß
Sie nicht weiter plaudern, ſo will ich’s Jhnen an-
vertrauen.
Casperl.
O wie könnten Sie zweifeln an meiner Ver-
ſchwiegenheit?
Margreth.
So hören Sie. Wir haben ein großes Glück
gemacht! Mein Mann hat ein Wunſchringl ge-
funden und kann drei Wünſche thun, die ihm ſo-
gleich erfüllt werden. Da ſehn’s. (zeigt ihm den Ring.)
Casperl.
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