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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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ich werd' schläfrig! Mein Gang hat mich müd
gemacht. Gib Ruh', denn will ich schlafen. S'
wird wieder Lärm genug absetzen, wenn sie mit
ihrer Beute heimkommen.
Heinrich.
Schlaf, lieber Schnaps; ich will mich still hal-
ten. Der liebe Gott, von dem du mir oft heim-
lich erzählt hast, wird uns doch einmal helfen.

(Schnaps legt sich an einen Stein gelehnt und schläft.)
Heinrich (ihn betrachtend.)
Ja, schlaf nur deine Müdigkeit aus. Mir ist's
nicht um's Schlafen. Jch armer Bub! wenn der
Schnaps nicht wär, so hätt' ich keinen Menschen
auf der Welt, der mich lieb hat; denn das seh'
ich wohl ein, daß das keine rechte Lieb ist, die die
Alte zu mir hat; und wenn der Schnaps nicht
wär, so müßt ich glauben, daß es auf der ganzen
Welt keine guten Menschen gäbe, sondern lauter
böse und schlechte; und wenn der Schnaps nicht
wär', so hätt' ich nie was vom lieben Gott erfah-
ren; nur ihm hab' ich's zu danken, daß ich weiß,
er hat Himmel und Erde erschaffen und alle Men-
schen und will, daß sie alle brav sind und zu ihm
in den Himmel kommen, weil er der liebe himm-
ich werd’ ſchläfrig! Mein Gang hat mich müd
gemacht. Gib Ruh’, denn will ich ſchlafen. S’
wird wieder Lärm genug abſetzen, wenn ſie mit
ihrer Beute heimkommen.
Heinrich.
Schlaf, lieber Schnaps; ich will mich ſtill hal-
ten. Der liebe Gott, von dem du mir oft heim-
lich erzählt haſt, wird uns doch einmal helfen.

(Schnaps legt ſich an einen Stein gelehnt und ſchläft.)
Heinrich (ihn betrachtend.)
Ja, ſchlaf nur deine Müdigkeit aus. Mir iſt’s
nicht um’s Schlafen. Jch armer Bub! wenn der
Schnaps nicht wär, ſo hätt’ ich keinen Menſchen
auf der Welt, der mich lieb hat; denn das ſeh’
ich wohl ein, daß das keine rechte Lieb iſt, die die
Alte zu mir hat; und wenn der Schnaps nicht
wär, ſo müßt ich glauben, daß es auf der ganzen
Welt keine guten Menſchen gäbe, ſondern lauter
böſe und ſchlechte; und wenn der Schnaps nicht
wär’, ſo hätt’ ich nie was vom lieben Gott erfah-
ren; nur ihm hab’ ich’s zu danken, daß ich weiß,
er hat Himmel und Erde erſchaffen und alle Men-
ſchen und will, daß ſie alle brav ſind und zu ihm
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[91/0097] ich werd’ ſchläfrig! Mein Gang hat mich müd gemacht. Gib Ruh’, denn will ich ſchlafen. S’ wird wieder Lärm genug abſetzen, wenn ſie mit ihrer Beute heimkommen. Heinrich. Schlaf, lieber Schnaps; ich will mich ſtill hal- ten. Der liebe Gott, von dem du mir oft heim- lich erzählt haſt, wird uns doch einmal helfen. (Schnaps legt ſich an einen Stein gelehnt und ſchläft.) Heinrich (ihn betrachtend.) Ja, ſchlaf nur deine Müdigkeit aus. Mir iſt’s nicht um’s Schlafen. Jch armer Bub! wenn der Schnaps nicht wär, ſo hätt’ ich keinen Menſchen auf der Welt, der mich lieb hat; denn das ſeh’ ich wohl ein, daß das keine rechte Lieb iſt, die die Alte zu mir hat; und wenn der Schnaps nicht wär, ſo müßt ich glauben, daß es auf der ganzen Welt keine guten Menſchen gäbe, ſondern lauter böſe und ſchlechte; und wenn der Schnaps nicht wär’, ſo hätt’ ich nie was vom lieben Gott erfah- ren; nur ihm hab’ ich’s zu danken, daß ich weiß, er hat Himmel und Erde erſchaffen und alle Men- ſchen und will, daß ſie alle brav ſind und zu ihm in den Himmel kommen, weil er der liebe himm-

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/97>, abgerufen am 22.11.2024.