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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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Auf dem Heimweg, sechs Stunden von hier an der
Waldmühle -- ihr kennt sie ja -- ergaben sich die
mit dem rothen Fähnlein; ein Theil davon stieb
auseinander; der Herzog gab unserm Herrn freund-
lich Urlaub und als wir abritten, rief er noch nach:
Gott lohn's euch, Graf Friedrich! ohne euch wär's
schlimm gegangen! da schwang der Graf sein Ba-
rettlein -- ich hatt' ihm den Helm schon abgenom-
men -- und ritt mit mir allein fröhlich von dannen,
um bälder zu Euch zu kommen; der Troß sollte ge-
mach nachzieh'n.
Gräfin.
Weiter, weiter -- was ist's mit ihm?
Hannes.
Als wir eine Stund scharf geritten waren, spür-
ten's die Gäule; des Grafens Hengst fing's hinken
an. "Wollen die Bursche ein bißl ruhen lassen,
zu viel ist zu viel," sagt der Graf, sprang vom
Gaul und legte sich in's Gras; dieweil lüft'
ich die Sättel und gab den Roßen an einem Wald-
brünnlein zu saufen. Holla, kracht's durch's Busch-
werk her! s'waren Vier von den Markgräfschen; die
stürmten meuchlings auf uns ein und schrie'n dabei:
"Wollen dir noch die Zech zahlen, die du uns auf-
Auf dem Heimweg, ſechs Stunden von hier an der
Waldmühle — ihr kennt ſie ja — ergaben ſich die
mit dem rothen Fähnlein; ein Theil davon ſtieb
auseinander; der Herzog gab unſerm Herrn freund-
lich Urlaub und als wir abritten, rief er noch nach:
Gott lohn’s euch, Graf Friedrich! ohne euch wär’s
ſchlimm gegangen! da ſchwang der Graf ſein Ba-
rettlein — ich hatt’ ihm den Helm ſchon abgenom-
men — und ritt mit mir allein fröhlich von dannen,
um bälder zu Euch zu kommen; der Troß ſollte ge-
mach nachzieh’n.
Gräfin.
Weiter, weiter — was iſt’s mit ihm?
Hannes.
Als wir eine Stund ſcharf geritten waren, ſpür-
ten’s die Gäule; des Grafens Hengſt fing’s hinken
an. „Wollen die Burſche ein bißl ruhen laſſen,
zu viel iſt zu viel,‟ ſagt der Graf, ſprang vom
Gaul und legte ſich in’s Gras; dieweil lüft’
ich die Sättel und gab den Roßen an einem Wald-
brünnlein zu ſaufen. Holla, kracht’s durch’s Buſch-
werk her! s’waren Vier von den Markgräfſchen; die
ſtürmten meuchlings auf uns ein und ſchrie’n dabei:
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[75/0081] Auf dem Heimweg, ſechs Stunden von hier an der Waldmühle — ihr kennt ſie ja — ergaben ſich die mit dem rothen Fähnlein; ein Theil davon ſtieb auseinander; der Herzog gab unſerm Herrn freund- lich Urlaub und als wir abritten, rief er noch nach: Gott lohn’s euch, Graf Friedrich! ohne euch wär’s ſchlimm gegangen! da ſchwang der Graf ſein Ba- rettlein — ich hatt’ ihm den Helm ſchon abgenom- men — und ritt mit mir allein fröhlich von dannen, um bälder zu Euch zu kommen; der Troß ſollte ge- mach nachzieh’n. Gräfin. Weiter, weiter — was iſt’s mit ihm? Hannes. Als wir eine Stund ſcharf geritten waren, ſpür- ten’s die Gäule; des Grafens Hengſt fing’s hinken an. „Wollen die Burſche ein bißl ruhen laſſen, zu viel iſt zu viel,‟ ſagt der Graf, ſprang vom Gaul und legte ſich in’s Gras; dieweil lüft’ ich die Sättel und gab den Roßen an einem Wald- brünnlein zu ſaufen. Holla, kracht’s durch’s Buſch- werk her! s’waren Vier von den Markgräfſchen; die ſtürmten meuchlings auf uns ein und ſchrie’n dabei: „Wollen dir noch die Zech zahlen, die du uns auf-

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/81>, abgerufen am 22.11.2024.