Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite
auch und alleweil im Freien campiren! Das gibt
wieder ein' Mordscarthar Morgen früh. Nur Ein-
mal möcht' ich wieder -- in -- ein -- Wirthhaus
-- kommen -- -- --
(schläft ein.)
(Es wird Nacht, der Mond steigt hinter den Felsen auf.)
Rosenroth.
Sei mir gegrüßt du stille Nacht,
Jn der mein Herz in Sehnsucht wacht.
Doch schlummer' ich ein aus Müdigkeit,
So geb' der Traum mir das Geleit
Zu der geliebten Lilienweiß,
Die strahlet in der Sterne Kreis!
O Mondenlicht senk dich herab
Zu leuchten auf mein stilles Grab;
Du, Traum, pflanz eine Lilie dann,
Daß Rosenroth sanft ruhen kann!
(Er schlummert ein. Es öffnet sich ein Felsen im Hintergrunde; die
Fee Liebinniglich erscheint im rothen Schimmer. Neben ihr
Prinzessin Lilienweiß.)
Die Fee.
Was du ferne noch siehst prangen,
Ja dein einziges Verlangen
Sieh hier, deine Lilienweiß!
Treu halt' aus und ringe ständig,
Denn der Kampf ist unabwendig
Jn des Erdenlebens Kreis!
auch und alleweil im Freien campiren! Das gibt
wieder ein’ Mordscarthar Morgen früh. Nur Ein-
mal möcht’ ich wieder — in — ein — Wirthhaus
— kommen — — —
(ſchläft ein.)
(Es wird Nacht, der Mond ſteigt hinter den Felſen auf.)
Roſenroth.
Sei mir gegrüßt du ſtille Nacht,
Jn der mein Herz in Sehnſucht wacht.
Doch ſchlummer’ ich ein aus Müdigkeit,
So geb’ der Traum mir das Geleit
Zu der geliebten Lilienweiß,
Die ſtrahlet in der Sterne Kreis!
O Mondenlicht ſenk dich herab
Zu leuchten auf mein ſtilles Grab;
Du, Traum, pflanz eine Lilie dann,
Daß Roſenroth ſanft ruhen kann!
(Er ſchlummert ein. Es öffnet ſich ein Felſen im Hintergrunde; die
Fee Liebinniglich erſcheint im rothen Schimmer. Neben ihr
Prinzeſſin Lilienweiß.)
Die Fee.
Was du ferne noch ſiehſt prangen,
Ja dein einziges Verlangen
Sieh hier, deine Lilienweiß!
Treu halt’ aus und ringe ſtändig,
Denn der Kampf iſt unabwendig
Jn des Erdenlebens Kreis!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#CASP">
            <p><pb facs="#f0012" n="6"/>
auch und alleweil im Freien campiren! Das gibt<lb/>
wieder ein&#x2019; Mordscarthar Morgen früh. Nur Ein-<lb/>
mal möcht&#x2019; ich wieder &#x2014; in &#x2014; ein &#x2014; Wirthhaus<lb/>
&#x2014; kommen &#x2014; &#x2014; &#x2014;</p>
            <stage>(&#x017F;chläft ein.)</stage><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(Es wird Nacht, der Mond &#x017F;teigt hinter den Fel&#x017F;en auf.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker> <hi rendition="#c">Ro&#x017F;enroth.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Sei mir gegrüßt du &#x017F;tille Nacht,</l><lb/>
              <l>Jn der mein Herz in Sehn&#x017F;ucht wacht.</l><lb/>
              <l>Doch &#x017F;chlummer&#x2019; ich ein aus Müdigkeit,</l><lb/>
              <l>So geb&#x2019; der Traum mir das Geleit</l><lb/>
              <l>Zu der geliebten Lilienweiß,</l><lb/>
              <l>Die &#x017F;trahlet in der Sterne Kreis!</l><lb/>
              <l>O Mondenlicht &#x017F;enk dich herab</l><lb/>
              <l>Zu leuchten auf mein &#x017F;tilles Grab;</l><lb/>
              <l>Du, Traum, pflanz eine Lilie dann,</l><lb/>
              <l>Daß Ro&#x017F;enroth &#x017F;anft ruhen kann!</l>
            </lg><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(Er &#x017F;chlummert ein. Es öffnet &#x017F;ich ein Fel&#x017F;en im Hintergrunde; die<lb/>
Fee Liebinniglich er&#x017F;cheint im rothen Schimmer. Neben ihr<lb/>
Prinze&#x017F;&#x017F;in Lilienweiß.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FEE">
            <speaker> <hi rendition="#c">Die Fee.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Was du ferne noch &#x017F;ieh&#x017F;t prangen,</l><lb/>
                <l>Ja dein einziges Verlangen</l><lb/>
                <l>Sieh hier, deine Lilienweiß!</l><lb/>
                <l>Treu halt&#x2019; aus und ringe &#x017F;tändig,</l><lb/>
                <l>Denn der Kampf i&#x017F;t unabwendig</l><lb/>
                <l>Jn des Erdenlebens Kreis!</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0012] auch und alleweil im Freien campiren! Das gibt wieder ein’ Mordscarthar Morgen früh. Nur Ein- mal möcht’ ich wieder — in — ein — Wirthhaus — kommen — — — (ſchläft ein.) (Es wird Nacht, der Mond ſteigt hinter den Felſen auf.) Roſenroth. Sei mir gegrüßt du ſtille Nacht, Jn der mein Herz in Sehnſucht wacht. Doch ſchlummer’ ich ein aus Müdigkeit, So geb’ der Traum mir das Geleit Zu der geliebten Lilienweiß, Die ſtrahlet in der Sterne Kreis! O Mondenlicht ſenk dich herab Zu leuchten auf mein ſtilles Grab; Du, Traum, pflanz eine Lilie dann, Daß Roſenroth ſanft ruhen kann! (Er ſchlummert ein. Es öffnet ſich ein Felſen im Hintergrunde; die Fee Liebinniglich erſcheint im rothen Schimmer. Neben ihr Prinzeſſin Lilienweiß.) Die Fee. Was du ferne noch ſiehſt prangen, Ja dein einziges Verlangen Sieh hier, deine Lilienweiß! Treu halt’ aus und ringe ſtändig, Denn der Kampf iſt unabwendig Jn des Erdenlebens Kreis!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/12
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/12>, abgerufen am 29.03.2024.