Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
Und zürnst du noch, wenn trunken ein Dichter dir
Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es sind
Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne
Macht sie zu farbigen Regenbögen.
Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich
Verlassen stünde, fremd in der Zeit und stumm:
Dein fürstlich Daseyn lös't den Knoten
Seiner verworrenen Lebensräthsel.

Und zuͤrnſt du noch, wenn trunken ein Dichter dir
Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es ſind
Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne
Macht ſie zu farbigen Regenboͤgen.
Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich
Verlaſſen ſtuͤnde, fremd in der Zeit und ſtumm:
Dein fuͤrſtlich Daſeyn loͤſ't den Knoten
Seiner verworrenen Lebensraͤthſel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0253" n="243"/>
              <lg n="21">
                <l>Und zu&#x0364;rn&#x017F;t du noch, wenn trunken ein Dichter dir</l><lb/>
                <l>Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es &#x017F;ind</l><lb/>
                <l>Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne</l><lb/>
                <l>Macht &#x017F;ie zu farbigen Regenbo&#x0364;gen.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="22">
                <l>Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich</l><lb/>
                <l>Verla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tu&#x0364;nde, fremd in der Zeit und &#x017F;tumm:</l><lb/>
                <l>Dein fu&#x0364;r&#x017F;tlich Da&#x017F;eyn lo&#x0364;&#x017F;'t den Knoten</l><lb/>
                <l>Seiner verworrenen Lebensra&#x0364;th&#x017F;el.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[243/0253] Und zuͤrnſt du noch, wenn trunken ein Dichter dir Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es ſind Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne Macht ſie zu farbigen Regenboͤgen. Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich Verlaſſen ſtuͤnde, fremd in der Zeit und ſtumm: Dein fuͤrſtlich Daſeyn loͤſ't den Knoten Seiner verworrenen Lebensraͤthſel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/253
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/253>, abgerufen am 23.11.2024.