Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Mopsus, Schmuhl (der über die Mauer steigt).
Schmuhl.
Wenn der Hund nicht bellt, so vollend' ich
den herrlichen Anschlag.
Mopsus.
Was dringt für ein Ton durch Nebel und Nacht? Ist denn schon
wieder ein Geist hier?
Schmuhl.
Wer wandelt denn dort?
Mopsus.
He! He da, Gespenst! Gib Antwort!
Wenn du ein Geist bist,
So verhindre mich nicht an der löblichen That, und laß den ge-
fundenen Schatz mir!
Schmuhl.
Den gefundenen Schatz? O weh mir, weh!
Mopsus.
Gib Antwort, wenn du ein Geist bist!
Schmuhl.
Auch ohne das, Freund! Wir kennen uns ja, als künftige
Reisegenossen.
Mopsus.
Wie? Crusoe, du? Wie kamst du herein in den Hof und eben
um die Zeit?
Schmuhl.
Das Gewitter, du hast es gesehen; es schlug mich ein Blitz
schnurstracks in den Hof her.
Mopsus.
Das wundert mich doch! Im Uebrigen kannst du mich während
der Reise begleiten;
Denn ich gehe noch heut und bedarf recht sehr des erfahrenen
Wandergefährten.
Mopſus, Schmuhl (der uͤber die Mauer ſteigt).
Schmuhl.
Wenn der Hund nicht bellt, ſo vollend' ich
den herrlichen Anſchlag.
Mopſus.
Was dringt fuͤr ein Ton durch Nebel und Nacht? Iſt denn ſchon
wieder ein Geiſt hier?
Schmuhl.
Wer wandelt denn dort?
Mopſus.
He! He da, Geſpenſt! Gib Antwort!
Wenn du ein Geiſt biſt,
So verhindre mich nicht an der loͤblichen That, und laß den ge-
fundenen Schatz mir!
Schmuhl.
Den gefundenen Schatz? O weh mir, weh!
Mopſus.
Gib Antwort, wenn du ein Geiſt biſt!
Schmuhl.
Auch ohne das, Freund! Wir kennen uns ja, als kuͤnftige
Reiſegenoſſen.
Mopſus.
Wie? Cruſoe, du? Wie kamſt du herein in den Hof und eben
um die Zeit?
Schmuhl.
Das Gewitter, du haſt es geſehen; es ſchlug mich ein Blitz
ſchnurſtracks in den Hof her.
Mopſus.
Das wundert mich doch! Im Uebrigen kannſt du mich waͤhrend
der Reiſe begleiten;
Denn ich gehe noch heut und bedarf recht ſehr des erfahrenen
Wandergefaͤhrten.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0059" n="53"/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Mop&#x017F;us, Schmuhl</hi> </hi> </speaker>
            <stage> <hi rendition="#c">(der u&#x0364;ber die Mauer &#x017F;teigt).</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHM">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wenn der Hund nicht bellt, &#x017F;o vollend' ich<lb/>
den herrlichen An&#x017F;chlag.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Was dringt fu&#x0364;r ein Ton durch Nebel und Nacht? I&#x017F;t denn &#x017F;chon<lb/>
wieder ein Gei&#x017F;t hier?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHM">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wer wandelt denn dort?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>He! He da, Ge&#x017F;pen&#x017F;t! Gib Antwort!<lb/>
Wenn du ein Gei&#x017F;t bi&#x017F;t,<lb/>
So verhindre mich nicht an der lo&#x0364;blichen That, und laß den ge-<lb/>
fundenen Schatz mir!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHM">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Den gefundenen Schatz? O weh mir, weh!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Gib Antwort, wenn du ein Gei&#x017F;t bi&#x017F;t!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHM">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Auch ohne das, Freund! Wir kennen uns ja, als ku&#x0364;nftige<lb/>
Rei&#x017F;egeno&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wie? Cru&#x017F;oe, du? Wie kam&#x017F;t du herein in den Hof und eben<lb/>
um <hi rendition="#g">die</hi> Zeit?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHM">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Das Gewitter, du ha&#x017F;t es ge&#x017F;ehen; es &#x017F;chlug mich ein Blitz<lb/>
&#x017F;chnur&#x017F;tracks in den Hof her.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Das wundert mich doch! Im Uebrigen kann&#x017F;t du mich wa&#x0364;hrend<lb/>
der Rei&#x017F;e begleiten;<lb/>
Denn ich gehe noch heut und bedarf recht &#x017F;ehr des erfahrenen<lb/>
Wandergefa&#x0364;hrten.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0059] Mopſus, Schmuhl (der uͤber die Mauer ſteigt). Schmuhl. Wenn der Hund nicht bellt, ſo vollend' ich den herrlichen Anſchlag. Mopſus. Was dringt fuͤr ein Ton durch Nebel und Nacht? Iſt denn ſchon wieder ein Geiſt hier? Schmuhl. Wer wandelt denn dort? Mopſus. He! He da, Geſpenſt! Gib Antwort! Wenn du ein Geiſt biſt, So verhindre mich nicht an der loͤblichen That, und laß den ge- fundenen Schatz mir! Schmuhl. Den gefundenen Schatz? O weh mir, weh! Mopſus. Gib Antwort, wenn du ein Geiſt biſt! Schmuhl. Auch ohne das, Freund! Wir kennen uns ja, als kuͤnftige Reiſegenoſſen. Mopſus. Wie? Cruſoe, du? Wie kamſt du herein in den Hof und eben um die Zeit? Schmuhl. Das Gewitter, du haſt es geſehen; es ſchlug mich ein Blitz ſchnurſtracks in den Hof her. Mopſus. Das wundert mich doch! Im Uebrigen kannſt du mich waͤhrend der Reiſe begleiten; Denn ich gehe noch heut und bedarf recht ſehr des erfahrenen Wandergefaͤhrten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/59
Zitationshilfe: Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/59>, abgerufen am 03.05.2024.