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Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826.

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Mopsus.
Innig freut mich's, da man selten solche Reisewunder trifft!
Schmuhl.
Ach wer hätte nicht zuweilen jenes Vorgebirg umschifft?
Ja, vor allen fährt die Liebe diesen Klippenweg vorbei,
Aber unter ihren Füßen geht der morsche Kahn entzwei!
Mopsus.
Darf ich wohl um Euren Namen mich erkundigen, Musje?
Schmuhl.
Robinson der jüngre heiß' ich, den sie nennen Crusoe.
Mopsus.
Wie? Ihr lebtet noch? Ihr setzt mich wirklich in Verwunderung.
Schmuhl.
Da ich stets bei Kindern lebte, blieb ich etwas länger jung.
Mopsus.
O erzählt von jenem Vorgebirg, das meiner Wünsche Thron!
Das was sich auf Eurer Insel zugetragen, weiß ich schon.
Zwar es ist des braven Ritters Erd- und Völkerkunde hier,
Doch unbrauchbar wird sie durch das reimerische Löschpapier.
O versetzt mich in das schöne Land, das all mein Sinn begehrt,
Wenn ein Adam auch, wie ich bin, keines Paradieses werth!
Setzen ja die Jambenschmierer, deren Vers den Vers zerstört,
Den Spondäus oft an Stellen, wo er gar nicht hingehört!
Schmuhl.
Auf jenem Gebirg, wo die Hoffnung wohnt, ist's ganz wie im
Land der Schlaraffen,
Und der Boden wie Sammt, und der Himmel wie Glas, und
die Wolken wie Flocken von Purpur.
Und die Sonne, wie lacht sie in Klarheit stets! Doch breitet
sich schattige Wölbung
Die verhängnißvolle Gabel. 3
Mopſus.
Innig freut mich's, da man ſelten ſolche Reiſewunder trifft!
Schmuhl.
Ach wer haͤtte nicht zuweilen jenes Vorgebirg umſchifft?
Ja, vor allen faͤhrt die Liebe dieſen Klippenweg vorbei,
Aber unter ihren Fuͤßen geht der morſche Kahn entzwei!
Mopſus.
Darf ich wohl um Euren Namen mich erkundigen, Musje?
Schmuhl.
Robinſon der juͤngre heiß' ich, den ſie nennen Cruſoe.
Mopſus.
Wie? Ihr lebtet noch? Ihr ſetzt mich wirklich in Verwunderung.
Schmuhl.
Da ich ſtets bei Kindern lebte, blieb ich etwas laͤnger jung.
Mopſus.
O erzaͤhlt von jenem Vorgebirg, das meiner Wuͤnſche Thron!
Das was ſich auf Eurer Inſel zugetragen, weiß ich ſchon.
Zwar es iſt des braven Ritters Erd- und Voͤlkerkunde hier,
Doch unbrauchbar wird ſie durch das reimeriſche Loͤſchpapier.
O verſetzt mich in das ſchoͤne Land, das all mein Sinn begehrt,
Wenn ein Adam auch, wie ich bin, keines Paradieſes werth!
Setzen ja die Jambenſchmierer, deren Vers den Vers zerſtoͤrt,
Den Spondaͤus oft an Stellen, wo er gar nicht hingehoͤrt!
Schmuhl.
Auf jenem Gebirg, wo die Hoffnung wohnt, iſt's ganz wie im
Land der Schlaraffen,
Und der Boden wie Sammt, und der Himmel wie Glas, und
die Wolken wie Flocken von Purpur.
Und die Sonne, wie lacht ſie in Klarheit ſtets! Doch breitet
ſich ſchattige Woͤlbung
Die verhaͤngnißvolle Gabel. 3
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[33/0039] Mopſus. Innig freut mich's, da man ſelten ſolche Reiſewunder trifft! Schmuhl. Ach wer haͤtte nicht zuweilen jenes Vorgebirg umſchifft? Ja, vor allen faͤhrt die Liebe dieſen Klippenweg vorbei, Aber unter ihren Fuͤßen geht der morſche Kahn entzwei! Mopſus. Darf ich wohl um Euren Namen mich erkundigen, Musje? Schmuhl. Robinſon der juͤngre heiß' ich, den ſie nennen Cruſoe. Mopſus. Wie? Ihr lebtet noch? Ihr ſetzt mich wirklich in Verwunderung. Schmuhl. Da ich ſtets bei Kindern lebte, blieb ich etwas laͤnger jung. Mopſus. O erzaͤhlt von jenem Vorgebirg, das meiner Wuͤnſche Thron! Das was ſich auf Eurer Inſel zugetragen, weiß ich ſchon. Zwar es iſt des braven Ritters Erd- und Voͤlkerkunde hier, Doch unbrauchbar wird ſie durch das reimeriſche Loͤſchpapier. O verſetzt mich in das ſchoͤne Land, das all mein Sinn begehrt, Wenn ein Adam auch, wie ich bin, keines Paradieſes werth! Setzen ja die Jambenſchmierer, deren Vers den Vers zerſtoͤrt, Den Spondaͤus oft an Stellen, wo er gar nicht hingehoͤrt! Schmuhl. Auf jenem Gebirg, wo die Hoffnung wohnt, iſt's ganz wie im Land der Schlaraffen, Und der Boden wie Sammt, und der Himmel wie Glas, und die Wolken wie Flocken von Purpur. Und die Sonne, wie lacht ſie in Klarheit ſtets! Doch breitet ſich ſchattige Woͤlbung Die verhaͤngnißvolle Gabel. 3

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Zitationshilfe: Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/39>, abgerufen am 27.11.2024.